Alethos hat geschrieben : ↑ Di 21. Sep 2021, 22:28
Ist der nicht-westliche Affe seinem Erfolgstrieb erlegen oder hat er einfach das Richtige gemacht, um das zu erlangen, was er wollte?
Der Affe lebt von der Hand in den Mund, und gemessen an dem, was man "gemeinhin" unter Erfolg versteht, ist er ein Looser. Denn was versteht man "gemeinhin" unter Erfolg? Ausreichend zum Leben haben? Oder mehr haben als nötig?
Gibt es also eine "kleine" Bedeutung von Erfolg: ein Ziel erreichen nämlich. Und eine "große" Bedeutung von Erfolg: ein besonders großes Stück vom Kuchen ergattern?
Und wie sind die Ziele gesetzt? Verinnertlicht man unreflektiert einfach das, was "gemeinhin" als Erfolg gilt, also das große Stück vom Kuchen. Oder setzt man sich selbst kleine oder große Ziele? Wenn Erfolg heißt: immer mehr, mehr und mehr - kann er dann jemals erfüllt werden?
Vielleicht geht es also einfach um Freiheit. Also darum, das Leben nach eigenen Maß zu gestalten und selbst zu entscheiden, was man als Erfolg verbucht. Denn ein "Trieb" ist das, was gleichsam hinter dem eigenen Rücken geschieht und (fremd-)bestimmt, was man tut. Also gewissermaßen das Gegenteil vom selbstbestimmten Handeln aus "eigenem Antrieb".
Alethos hat geschrieben : ↑ Di 21. Sep 2021, 22:28
Ist der nicht-westliche Affe seinem Erfolgstrieb erlegen oder hat er einfach das Richtige gemacht, um das zu erlangen, was er wollte?
Noch mal - ich verstehe dieses Beispiel so: wenn wir handeln, wie gering auch die Ziele sein mögen, die wir zu erreichen versuchen, dann kann, das was wir tun, gelingen oder misslingen. Der Begriff des Erfolgs und des Misserfolgs ist also in den Begriff der Handlung eingeschrieben, denn Handlungsziele können eben erreicht oder verfehlt werden. Das habe ich oben den "kleinen" Begriff des Erfolgs genannt. Der "große" Begriff des Erfolgs bezeichneten demgegenüber dasjenige, was in einem Kulturkreis gemeinhin als Erfolg gilt, zum Beispiel: Karriere machen.