Fortsetzung "Corona"

Dieser Teil des Forums befaßt sich mit politischen, sozialen und historischen Aspekten der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten.
Nauplios
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So 14. Nov 2021, 03:04

AndreaH hat geschrieben :
Fr 12. Nov 2021, 22:11

Eins kann ich sicher sagen, 2 G fühlt sich gar nicht gut an.
Ja, das kann ich mir gut vorstellen, Andrea. Einschränkungen, welcher Art auch immer, fühlen sich in der Regel nicht gut an. Verbindet sich denn mit den "persönlichen Grenzen", an welche die 2-G-Regel stößt, auch eine Kritik an ihrer jetzigen Realisierung durch die österreichische Regierung? - Oder anders gefragt: Ist die 2-G-Regel aus Deiner Sicht nicht gerechtfertigt? Oder ist diese Regel nur Teil einer Situation, die ganz allgemein Grund zur Klage gibt - ohne involvierte Kritik, daß die Regierung entsprechende Maßnahmen verhängt?

Die Inzidenz in Österreich lag gestern bei 814,6, in Oberösterreich bei 1.263, im Bundesland Salzburg bei 1.345.

Im Vergleich dazu liegt sie in NRW bei 160, in meinem Heimatkreis bei 71.

In Österreich gab es gestern 13.284 Neuinfektionen; das entspräche in Deutschland einer Zahl von 124.000 Neuinfektionen pro Tag.

Nun soll es heute ab Mitternacht noch zusätzlich einen Lockdown für Ungeimpfte geben, der vorerst bis zum 24. November dauern soll. Die 2-G-Regel wird wohl bis Weihnachten andauern, eventuell auch darüberhinaus.

Die Impfquote in Österreich liegt bei 65 Prozent. Mit der Einführung der 2-G-Regel im öffentlichen Leben und der 3-G-Regel am Arbeitsplatz ist die Zahl der Impfungen sprunghaft angestiegen.

Bleibt zu hoffen, daß die künftige deutsche Bundesregierung im Zusammenwirken mit der geschäftsführenden die Situation nicht erst so weit eskalieren läßt, daß - pardon, Andrea - "österreichische Verhältnisse" flächendeckend auch bei uns eintreten. Noch ist die bundesweite Inzidenz mit 277 am Samstag mit einer bundesweiten, einheitlichen 2-Regel womöglich einzubremsen.

Ich hoffe, die Radtour hat den Kopf wieder freigemacht. ;)




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NaWennDuMeinst
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So 14. Nov 2021, 15:02

Wann kommt endlich der Lockdown für Ungeimpfte? Wie lange will man denn noch warten?
Stattdessen sind Test jetzt wieder kostenlos, was es Ungeimpften noch leichter macht ungeimpft zu bleiben.

Das RKI warnt wieder davor, dass sich der Zusammenbruch des Gesundheitssystems anbahnt.
Die Kräfte sind an manchen Orten bereits jetzt wieder am Limit (und drüber). Diese Menschen bezahlen für die Uneinsichtigkeit einer Minderheit.

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, hat eine „kräftige Corona-Prämie“ für Pflegekräfte im Intensivbereich gefordert, um ihnen die Belastungen durch die vierte Corona-Welle erträglich zu machen.

Als ob man die Belastung einfach durch Geld kompensieren könnte. Ich hätte vollstes Verständnis dafür wenn die Pflegekräfte massenhaft ihre Jobs kündigen. Denn diesmal ist das keine "Naturkatastrophe", es ist die Schuld derer die sich den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verweigern, und das mit Billigung der Regierung.

Das ist jetzt die vierte Welle. Und es gibt jetzt keine Ausreden mehr. Wir wissen was zu tun ist und wir haben die Mittel. Wir tun es aber nicht, und im Pflegebereich zahlen die Menschen dafür. Einige Wenige bringen unter Berufung auf ihre "Freiheit" das System zum Einsturz und das mit voller Absicht.
Wie lange will man da noch tatenlos zusehen? Muss es wirklich erst passieren? Müssen wir wirklich erst Bilder von Krankhäusern sehen, wo die Menschen auf den Fluren krepieren? Ist das wirklich nötig bevor eingeschritten werden kann?



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NaWennDuMeinst
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So 14. Nov 2021, 15:33

Drosten zieht eine bittere Bilanz: "Wir sind schlimmer dran als vor einem Jahr." Trotz Impfungen, trotz altbekannter Verhaltensregeln. Die Delta-Variante habe "die Karten neu gemischt" und auch die Geimpften würden zu der Virusausbreitung beitragen, sagt Drosten, der die Virologie an der Berliner Charité leitet. Durch die neuen 2G-Regeln in vielen Bundesländern sowie der ebenfalls weit verbreiteten 3G-Regel dürften sich geimpfte und genesene Personen frei in der Gesellschaft bewegen. Sie übertrügen allerdings das Virus, sodass es schließlich auch bei Ungeimpften ankomme. "Die fallen dann als neue schwere Fälle auf", sagt Drosten.

Ja, Herr Drosten. Die fallen als "neue schwere Fälle" auf und überlasten das Gesundheitssystem. Aber warum ist das denn so? Doch nicht weil auch die Geimpften das Virus verbreiten, sondern weil die Ungeimpften eben ungeimpft sind, dadurch ein erhöhtes Risiko haben auf der Intensivstation zu landen und dort Überlastungen hervorrufen.
Die Ursache für das Problem ist doch eindeutig. Warum scheut man sich das auch so zu sagen?
Warum wird der Druck auf diese Menschen nicht erhöht? Warum muss sich eine vernünftige Mehrheit einer unvernünftigen Minderheit beugen?
Wenn wir wegen diesen Menschen alle wieder in einen Lockdown müssen, dann werden die z.B. wirtschaftlichen Folgen auch jene treffen die sich vernünftig verhalten und alles getan haben um das was wir jetzt erleben zu verhindern. Wer soll das noch verstehen?



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Burkart
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So 14. Nov 2021, 16:05

Klar, die Ungeimpften sind ein Problem, aber man sollte auch die Ansteckungen der Geimpften nicht völlig unterschätzen.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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Friederike
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So 14. Nov 2021, 17:55

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
So 14. Nov 2021, 15:33
Drosten zieht eine bittere Bilanz: "Wir sind schlimmer dran als vor einem Jahr." Trotz Impfungen, trotz altbekannter Verhaltensregeln. Die Delta-Variante habe "die Karten neu gemischt" und auch die Geimpften würden zu der Virusausbreitung beitragen, sagt Drosten, der die Virologie an der Berliner Charité leitet. Durch die neuen 2G-Regeln in vielen Bundesländern sowie der ebenfalls weit verbreiteten 3G-Regel dürften sich geimpfte und genesene Personen frei in der Gesellschaft bewegen. Sie übertrügen allerdings das Virus, sodass es schließlich auch bei Ungeimpften ankomme. "Die fallen dann als neue schwere Fälle auf", sagt Drosten.
Daran finde ich festhaltenswert, daß die geimpften Personen das Virus genau so wie ungeimpfte Personen übertragen, denn die Verantwortung für die Verbreitung des Virus tragen damit alle und nicht nur die ca. 30 Prozent der Ungeimpften. Und inbesondere die 2G-Regelung, dies ist meine Einschätzung, befördert die Verbreitung, weil sie häufig mit der Aufhebung sowohl der Masken- als auch der Abstandspflicht einhergeht.

Hier in HH hat die 2G-Regelung weder zu einem "sprunghaften" noch zu einem nicht sprunghaften Anstieg der Impfrate geführt. Sie ist wirkungslos geblieben. Aufs Bundesgebiet ausgeweitet und so wie in Oesterreich gehandhabt, dürfte die Maßnahme verfassungswidrig sein. Aber ungeachtet dessen, sehe ich es so wie Du @Andrea. Das betrifft auch die Impfungen selbst. Verständnis ist vielleicht zu viel gesagt, aber es ist für mich in Ordnung, wenn Menschen sich nicht impfen lassen wollen.




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Jörn Budesheim
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So 14. Nov 2021, 17:59

Dorsten hat geschrieben : ...auch die Geimpften würden zu der Virusausbreitung beitragen
Friederike hat geschrieben :
So 14. Nov 2021, 17:55
Daran finde ich festhaltenswert, daß die geimpften Personen das Virus genau so wie ungeimpfte Personen übertragen




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Friederike
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So 14. Nov 2021, 18:25

Herr Drosten sagt, die "Karten seien neu gemischt worden". Ja, von der Herdenimmunität spricht man schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Und was die Impfwirksamkeit oder besser die Dauer der Wirksamkeit betrifft, so ist sie unklar. Dritt- und Viertimpfung usw.? Die Impfungen sind gut, aber nicht das Ei des Kolumbus. Dies erwähne ich nur um der Focussierung auf die Ungeimpften -wie bei Dir @NWDM- etwas entgegenzuhalten. Außerdem hätte ich gerne einmal aussagekräftige Zahlen darüber, wieviele der "Impfdurchbrüche" im Krankenhaus und davon wieder intensivmedizinisch behandelt werden, und wieviele der Ungeimpften im Krankenhaus und davon wieder intensivmedizinisch behandelt werden. Gefunden habe ich nichts. Der Hntergrund meines Wissenwollens ist der, ob es diejenigen der ca. 30 Prozent Ungeimpfter sind, die das "Gesundheitssystem überlasten".




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Stefanie
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So 14. Nov 2021, 19:12

Vollständig geimpfte Personen übertragen das Virus nicht so wie ungeimpfte Personen.
Erstens ist die Virenlast geringer, was zweitens dazu führt, dass geimpfte Menschen kürzer infektiös sind, als nicht geimpfte Menschen.

Wie kommst Du darauf, dass eine 2 G Regel bundesweit und ein Lockdown für ungeimpfte Menschen verfassungswidrig sein sollte?
Was nebenbei unterstellt, dass Österreich kein Rechtsstaat ist.



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NaWennDuMeinst
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So 14. Nov 2021, 19:15

Friederike hat geschrieben :
So 14. Nov 2021, 17:55
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
So 14. Nov 2021, 15:33
Drosten zieht eine bittere Bilanz: "Wir sind schlimmer dran als vor einem Jahr." Trotz Impfungen, trotz altbekannter Verhaltensregeln. Die Delta-Variante habe "die Karten neu gemischt" und auch die Geimpften würden zu der Virusausbreitung beitragen, sagt Drosten, der die Virologie an der Berliner Charité leitet. Durch die neuen 2G-Regeln in vielen Bundesländern sowie der ebenfalls weit verbreiteten 3G-Regel dürften sich geimpfte und genesene Personen frei in der Gesellschaft bewegen. Sie übertrügen allerdings das Virus, sodass es schließlich auch bei Ungeimpften ankomme. "Die fallen dann als neue schwere Fälle auf", sagt Drosten.
Daran finde ich festhaltenswert, daß die geimpften Personen das Virus genau so wie ungeimpfte Personen übertragen, denn die Verantwortung für die Verbreitung des Virus tragen damit alle und nicht nur die ca. 30 Prozent der Ungeimpften.
Ja, nur darum geht's ja nicht. Es geht darum, dass auf den Intensivstationen hauptsächlich Ungeimpfte landen.
Friederike hat geschrieben :
So 14. Nov 2021, 18:25
Außerdem hätte ich gerne einmal aussagekräftige Zahlen darüber, wieviele der "Impfdurchbrüche" im Krankenhaus und davon wieder intensivmedizinisch behandelt werden, und wieviele der Ungeimpften im Krankenhaus und davon wieder intensivmedizinisch behandelt werden. Gefunden habe ich nichts. Der Hntergrund meines Wissenwollens ist der, ob es diejenigen der ca. 30 Prozent Ungeimpfter sind, die das "Gesundheitssystem überlasten".
Die Zahlen gibt es natürlich haarklein.
Hier zum Beispiel-
https://www.focus.de/gesundheit/news/sp ... 18274.html

Daraus geht auch hervor, dass der überwiegende Teil der schwer Erkrankten auf den Intensivstationen Ungeimpfte sind.
Es landen (je nach Altersgruppe) bis zu 3 Mal mehr Ungeimpfte auf den Intensivstationen und das, obwohl es deutlich weniger Ungeimpfte gibt als Geimpfte.
Ungeimpfte belasten das Gesundheitssystem also in deutlich höherem Maße als Geimpfte.
Es bringt nichts das zu leugnen. Es ist so.
Zuletzt geändert von NaWennDuMeinst am So 14. Nov 2021, 19:33, insgesamt 3-mal geändert.



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Stefanie
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So 14. Nov 2021, 19:18

Etwa 20 % der auf intensivstationen liegenden Menschen sind vollständig geimpft. Variiert etwas nach den Regionen.

Zu dem Thema gibt es etliche Beiträge wenn man sucht.



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AndreaH
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So 14. Nov 2021, 19:41

Einschränkungen sehe ich persönlich nicht als Problem. Denn bei gewissen Zahlen und diese sieht man in Österreich derzeit ganz deutlich, bleibt gar nichts anderes übrig.
Aus dem Grund wäre auch ein harter Lockdown für alle der richtige Weg.
Mir persönlich stößt es nur an meine Grenze, wenn das Ganze auf den Rücken von Kindern ausgetragen wird. Ich denke, da hätte man bei den unter 18 jährigen schon noch mit Testungen weiterarbeiten können und sie somit nicht vom sozialen gesellschaftlichen Leben ausgrenzen müssen. Mit den PCR Testungen funktioniert dies ganz gut.
Ich möchte ehrlich gesagt, keine politische Entscheidung derzeit treffen wollen.

Diese Spaltung der Gesellschaft empfinde ich als anstrengend.
Klar, über die Impfrate in Österreich braucht man nicht diskutieren, die spricht schon für sich.
In Österreich hat politisch sich immer die FPÖ sehr stark gegen einen Impfzwang und gegen die Impfung ausgesprochen, dies wird vielleicht auch mit in die Impfrate hineinspielen.
Vielleicht auch allgemein diese Freiheit noch warten zu können.
Ich habe gehört, in Spanien hat jeder eine persönliche email mit Impftermin bekommen.
Dies stelle ich mir sehr positiv vor, da dann viele nicht überlegen oder nachdenken um noch zu warten.
Ganz klar ist diese Impfrate in Österreich sehr erschreckend und grundsätzlich nicht nachvollziehbar.

Durch G2 merkt man jetzt sehr deutlich wie sich die Gesellschaft spaltet.
Menschen sondern sich sozial ab, andere werden lautstark und rebellisch. Ungeimpft oder Geimpft man findet jetzt alles in diesem Feld.

Österreich testet nach wie vor sehr viel, daher bin ich mit den Zahlen der Testungen und den Fällen eher vorsichtig. Dort wo viel getestet wird, gibt es auch mehr registrierte Fälle. Seit Beginn der Pandemie stehen in Österreich kostenlose Tests in Apotheken und Testcentern zur Verfügung. Pro Person gibt es pro Monat 5 Wohnzimmertest gratis die jeder sich durch seine Krankenkassenkarte in der Apotheke abholen kann. In Schulen wurden bis jetzt noch Geimpfte (freiwillig) immer noch getestet (auch PCR- Testung) . Das soll sich demnächst für die Oberstufenschüler ändern, um mehr Druck auf die Ungeimpften aufzubauen.
Wien ist sehr konsequent mit Testung und deren Umsetzung. Es ist das Bundesland, in dem es meiner Meinung am strengsten abläuft (auch von den Kontrollen).

So konnte dadurch auch so mancher Schiffscluster entdeckt werden. Mich würde interessieren wie viele davon geimpft waren?!
https://wien.orf.at/stories/3127575/
Wien hat außerdem eine 2G plus Reglung eingeführt. Dort müssen sogar Geimpfte einen PCR Test vorlegen, um ein Theater zu besuchen.
In Wien werden derzeit auch schon 5- 11 jährige geimpft. Während Wien sehr stark durchgreift, schaut es umso schwieriger im Salzburger Land und Oberösterreich aus,
wie Nauplios es beschrieben hat. Die Zahlen rauschen täglich in die Höhe.
Die Lage in den Krankenhäusern ist sehr angespannt, es werden inzwischen schon Debatten über Triage hörbar. Das fühlt sich etwas bedrohlich an.

Heftig ist auch, dass derzeit Operationen verschoben werden müssen. Beispielsweise bedeutet das für jemanden der eine Tumor-OP vor sich hat, diese derzeit verschoben werden muss, die Gefahr das der Tumor in der Zeit weiter wachsen kann.
Zusätzlich kommt noch der wirtschaftliche Aspekt hinzu. Ein großer Teil im Westen Österreichs lebt vom Tourismus.

Ich hoffe auch, dass ihr nicht diese „österreichischen Verhältnisse“ bekommen werdet.
Ehrlich, diese Lage ist derzeit etwas anstrengend, ungewiss und wirkt bedrohlich. Das Thema G2 nimmt emotional mit, genauso wie die Aussicht auf Triage im Intensivbereich.

Das Fahrradfahren hat sehr gutgetan, bin auf der gesamten Strecke nur drei Fahrradfahren begegnet. ;)
Ich sollte mir jetzt auf die Dauer etwas ähnliches für den Winter überlegen. Joggen oder Langlaufen vielleicht, sonst hält das mein Kopf den Winter nicht durch. :roll:




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So 14. Nov 2021, 19:44

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 14. Nov 2021, 17:59
Dorsten hat geschrieben : ...auch die Geimpften würden zu der Virusausbreitung beitragen
Friederike hat geschrieben :
So 14. Nov 2021, 17:55
Daran finde ich festhaltenswert, daß die geimpften Personen das Virus genau so wie ungeimpfte Personen übertragen
Ja, richtig. Herr Drosten sagt ja nicht die Geimpften würden genauso zur Verbreitung des Virus beitragen. Er gibt nur wieder was wir beobachten: Die Geimpften können das Virus auch übertragen und (in einigen Fällen) auch erkranken.
Allerdings ist die Wahrhscheinlichkeit einer Übertragung innerhalb von Gruppen in denen sich nur Geimpfte (und Genesene) aufhalten viel geringer. Deshalb auch 2G.
Und es kommt hinzu - und darum ging es mir hier jetzt - dass die Geimpften eben deutlich seltener schwer erkranken und intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Das heißt selbst wenn sie erkranken belasten sie das Gesundheitssystem deutlich weniger als Ungeimpfte. Dass das ein Ungeimpfter nicht gerne hören und auch nicht wahrhaben will ist mir klar, es ist aber trotzdem so.



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Jörn Budesheim
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So 14. Nov 2021, 19:46

@Friederike: Es ist nicht schön, wenn Falschinformationen und Gerüchte verbreitet werden, nur weil man Texte oberflächlich liest oder Google falsch bedient. Zu der Verantwortungen, die wir alle während der Corona-Krise haben, gehört auch so etwas nicht zu tun, das ist ebenso wichtig wie Masketragen etc.pp.




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So 14. Nov 2021, 19:55

AndreaH hat geschrieben :
So 14. Nov 2021, 19:41
Durch G2 merkt man jetzt sehr deutlich wie sich die Gesellschaft spaltet.
Das sehe ich nicht so. Die Spaltung kommt daher, dass ein paar Querulanten sich weigern gemeinsam mit dem Rest der Gesellschaft das zu tun was notwendig ist um genau das zu verhindern was wir jetzt zum 4.. Male erleben.
Das müsste einfach nicht sein, wenn diese Menschen sich nicht gegen jede Vernunft weigern würden das zu tun was notwendig ist.
Diese Menschen zwingen der Mehrheit der Menschen in unserer Gesellschaft eine Situation auf, die überhaupt nicht sein müsste.
Eine ganze Gesellschaft soll in den Lockdown gezwungen werden, weil eine Minderheit die Mitarbeit verweigert?
Das kann doch nicht sein.



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So 14. Nov 2021, 20:16

Im Deutschlandfunk Kultur sprachen gestern die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Christine Falk, und der Intensivmediziner Uwe Janssens mit Hörerinnen und Hörern:

Steigende Coronazahlen. Wie kommen wir durch die vierte Welle?

"Österreichische Verhältnisse", Andrea, sind zwar nicht in epidemiologischer Hinsicht erstrebenswert, doch gibt es Sehnsuchtsorte - oft in südlichen Gefilden - zu denen es die deutsche Seele zieht: die Italienbegeisterung der 50er/60er Jahre, die Griechenlandbegeisterung des 19. Jahrhunderts ... ;)




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So 14. Nov 2021, 20:36

Die Pandemie sei noch nicht vorbei, warnte Steinmeier. Die vierte Welle treffe unser Land hart. „Und sie trifft uns härter, als sie uns treffen müsste. Denn wir wissen, was zu tun ist, um diese Pandemie endlich hinter uns zu bringen.“ Die Mehrheit der Menschen lasse sich impfen, um sich und andere zu schützen. „Diejenigen, die sich nicht impfen lassen, setzen ihre eigene Gesundheit aufs Spiel, und sie gefährden uns alle.“

„Ich frage mich: Was muss eigentlich noch geschehen, um die Zögernden zu überzeugen?“

https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... pften.html



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AndreaH
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So 14. Nov 2021, 23:09

Nauplios hat geschrieben :
So 14. Nov 2021, 03:04


Ja, das kann ich mir gut vorstellen, Andrea. Einschränkungen, welcher Art auch immer, fühlen sich in der Regel nicht gut an. Verbindet sich denn mit den "persönlichen Grenzen", an welche die 2-G-Regel stößt, auch eine Kritik an ihrer jetzigen Realisierung durch die österreichische Regierung? - Oder anders gefragt: Ist die 2-G-Regel aus Deiner Sicht nicht gerechtfertigt? Oder ist diese Regel nur Teil einer Situation, die ganz allgemein Grund zur Klage gibt - ohne involvierte Kritik, daß die Regierung entsprechende Maßnahmen verhängt?
Ganz ehrlich, ich weiß mittlerweile auch nicht mehr ob 2 G gerechtfertigt ist oder nicht. Vielleicht ist auch dies der Punkt, was meinen Kopf derzeit so benebelt macht. Die Sache macht mich so unrund, dass ich gemerkt habe, dass ich mich nicht einmal in Ruhe auf ein Buch konzentrieren kann um dies zu lesen. Wenn die Sache direkt vor einem liegt, beschäftigt sie, ob man möchte oder nicht. Seid froh, dass ihr in Deutschland davon noch entfernt seid.
Ich finde 2 G auf alle Fälle nicht gerechtfertigt, wenn es um Kinder geht. Ich finde es auch fraglich, so die Impfzahlen hochzubringen, da müßte es doch auch andere Wege geben?! Außerdem rebelieren einige dadurch noch mehr. Eine gesellschaftliche Spaltung zwischen geimpft und ungeimpft liegt plötzlich ganz klar bei jedem im Alltagsleben und beeinflusst das Zwischenmenschliche. Daher spricht mehr gegen 2 G als dafür. Zudem kommt, dass jetzt übereilt Systeme geschafften werden, die später einmal außerhalb einer epidemischen Lage weiterlaufen.
Das man durch 2 G Ungeimpfte jetzt vielleicht vor einer Triage im Intensivbereich schützt, würde auch positiv für 2 G sprechen.
Davon abgesehen, befürchte ich das 2 G nicht ausreichen wird, um diese Zahlen hinunter zu bringen. Wir werden sehen,... in ein paar Wochen wissen wir mehr.




Nauplios
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AndreaH hat geschrieben :
So 14. Nov 2021, 23:09

Wenn die Sache direkt vor einem liegt, beschäftigt sie, ob man möchte oder nicht.
"Die Sache" - das ist der Ausschluß der Kinder, sofern sie geimpft werden könnten, aber nicht geimpft sind, vom gesellschaftlichen Leben durch die 2-G-Regel, Andrea?

"Die Sache" - gehört dazu nicht auch das, was in der Regel nur medial vermittelt vor einem liegt oder in Form von Statistiken: die Erkrankungen an Covid19, die Situation auf den Intensivstationen, das Leid, das mit den schweren Verläufen verbunden ist, die Überlastung von Ärzten und Pflegepersonal, die Trauer der Angehörigen im Todesfall?

Der ungeimpfte Freund Deines Sohnes kann nicht mitgehen zum Pizzaessen. - Stell' Dir vor, er müßte mitgehen zur Beerdigung - seiner Großmutter, seiner Mutter ... An Covid können auch Menschen sterben ohne Vorerkrankungen, gesunde Menschen in der Mitte ihres Lebens.

Was die Frage der Impfung angeht, Andrea, so möchte ich (ich hoffe es wirkt nicht belehrend) auf die oben verlinkte Sendung im Deutschlandfunk Kultur verweisen, in der sehr genau die Wirkung der Impfung, auch der Boosterimpfung, im Gespräch mit dem Publikum erklärt wird, auch die Vorgehensweise des Virus u.ä.

Was die Spaltung der Gesellschaft angeht, so sehe ich das ähnlich. Die beiden Mediziner in der Sendung gehen auch darauf ein. -




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Mo 15. Nov 2021, 03:35

AndreaH hat geschrieben :
So 14. Nov 2021, 19:41

In Österreich hat politisch sich immer die FPÖ sehr stark gegen einen Impfzwang und gegen die Impfung ausgesprochen, dies wird vielleicht auch mit in die Impfrate hineinspielen.
Um der Diskussion mal wieder ein wenig Zuversicht zu injizieren: auf der Medikamenten-Seite tut sich inzwischen einiges. Pfizer gab kürzlich eine hohe Wirksamkeit seines Medikaments Paxlovid in klinischen Tests bekannt.

"Paxlovid, das in Kombination mit einem älteren antiviralen Mittel namens Ritonavir eingesetzt wird, verhindert nach Angaben von Pfizer sehr erfolgreich schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten. Eine Zwischenanalyse von Testergebnissen habe ergeben, dass das Medikament das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen bei Covid-19-Patienten um 89 Prozent senke, teilte Pfizer mit." (Coronavirus. Neue Medikamente zur Behandlung)

In Großbritannien bereits zugelassen ist Molnupiravir. Für Paxlovid haben die USA, obwohl die Zulassung dort noch aussteht, sich bereits mehrere Millionen Einheiten reserviert, ebenso Großbritannien. - Bleibt zu hoffen, daß man in Deutschland nicht auf den Gedanken kommt, die EU mit der Beschaffung zu beauftragen. ;)

Gänzlich unwirksam ist hingegen das vom FPÖ-Chef Herbert Kickl empfohlene Scabioral. Dieses Medikament wird bei Parasitenbefall zur Entwurmung eingesetzt. Außer bei Würmern hilft es auch gegen Läuse und Milben. :lol:




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Mo 15. Nov 2021, 08:41

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 14. Nov 2021, 19:46
@Friederike: Es ist nicht schön, wenn Falschinformationen und Gerüchte verbreitet werden, nur weil man Texte oberflächlich liest oder Google falsch bedient. Zu der Verantwortungen, die wir alle während der Corona-Krise haben, gehört auch so etwas nicht zu tun, das ist ebenso wichtig wie Masketragen etc.pp.
Nun, ich hatte lediglich Herrn Drosten zitiert und sein "auch" mit "genauso wie" wiedergegeben. Dieses "genau so wie" ist ebenfalls auslegungsoffen.




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