Es gibt eine Sache, die ich nach wie vor nicht verstehe.
Die Inzidenzen nach Alter sehen momentan so aus:
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- Inzidenzen_nach_Alter.png (114.78 KiB)
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https://interaktiv.morgenpost.de/corona ... ta-schule/
Das zeigt für mich ganz klar, dass es vor allem Kinder sind unter denen sich Corona massiv ausbreitet.
Trotzdem liest man darüber wenig, und wenn man darüber liest dann sowas:
Das Ziel war und ist es bis heute, Kitas und Schulen so lange wie möglich offenzuhalten, auch mit einem Extra-Schwellenwert der Bundes-Notbremse von April bis Juni. Dies brachte einen Hauch von Normalität in den Alltag der Kinder, aber zugleich eine Angriffsfläche zunächst für die Coronavirus-Mutante Alpha, später für die Delta-Variante. Verstärkte Tests in den Schulen machten dies sichtbar.
Von Anfang an sind mir die Kinder als Überträger zu wenig beachtet worden. Kinder haben die meisten Kontakte, nämlich in Schule und Kindergarten. Ein infiziertes Kind infiziert in Klassen und Kindergartengruppen oft dutzende andere Kinder. Die neu infizierten Kinder schleppen dann die Seuche in ihre Familien ein und Infizieren ihre Eltern und Großeltern, Tanten und Onkel usw. Die infizierten Erwachsenen treffen sich dann mit anderen Erwachsenen aus anderen Familien, die dann wieder ihre Kinder anstecken, die das dann in die nächste Kindergruppe tragen, usw.
Trotzdem werden auch in dieser Welle wieder diese Übertragungswege nicht klar benannt und man zögert sie durch Kontaktbeschränkungen zu unterbrechen. Dass Kinder nicht, oder nur sehr, sehr selten erkranken ist zwar richtig, aber ist es auch richtig, dass sie zum Pandemiegeschehen nichts beitragen? Ich habe eher die gegenteilige Vermutung, nämlich dass sie einer der Hauptreiber der Pandemie sind: Kontaktfreudig und ungeimpft (und oft ohne Maske, bei den ganz Kleinen so gut wie alle).
Konsequent wäre es also Schulen und Kindergärten wieder dicht zu machen, um die seht hohe Inzidenz in der Gruppe der ganz jungen zu senken.
Andererseits: Kinder sind wohl auch diejenigen, die unter Kontaktbeschränkungen am meisten leiden.
Und man kann die Kette ja auch da unterbrechen, wo die Kinder das Virus an die Erwachsenen weitergeben. Deshalb ist es so wichtig, dass die Erwachsenen alle geimpft sind, gerade die Erwachsenen mit Kindern in ihrer Nähe.
Macht es Sinn Kinder zu impfen? Hier habe ich den Eindruck dass - obwohl ja daran gearbeitet wird die Impfungen für diese Altersgruppe freizugeben - man eher eine andere Strategie fährt: Durchseuchung. Damit nimmt man aber dann die höchst seltenen Fälle, in denen Kinder schwer erkranken, in Kauf.
Der richtige Umgang mit dieser Altersgruppe ist offenbar schwierig.