Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Sa 14. Mai 2022, 07:10
Burkart hat geschrieben : ↑ Sa 14. Mai 2022, 01:32
Warum benutzt nicht auch mal Worte wie "Lernen", "sich entwickeln" u.ä., um von nackter Programmierung wegzukommen?
Aber Zaubersprüche, also allein das Nutzen der Worte reicht eben nicht.
Nicht Zaubersprüche, aber Ansätze, z.B. maschinelles Lernen u.ä. (ich bleibe hier mal bei etwas schon Bekanntem).
Du behauptest einfach, bisher ohne jegliche Begründung, außer einer Wette auf die Zukunft, dass man unser mentalistisches Vokabular auf die Maschinen anwenden können wird. Also Begriffe wie: denken, planen, lernen, Erfahrungen sammeln, entscheiden, erinnern, wahrnehmen etc.
Natürlich kann man das Vokabular auf Maschinen anwenden, wenn man sagt, was man möglichst genau meint. Dass die Realität hinter einem Begriff bei Menschen und Maschinen nicht identisch sind. klar. Natürlich könnte man neue Wörter erfinden oder immer "maschinell" dazu setzen wie beim "maschinellen Lernen", aber wenn man über KI spricht, weiß man i.a., in welchem Kontext man ist und kann das "maschinell" dann weglassen.
Und das Fehlen der Argumente redest du dir selbst schön, indem du behauptest, die anderen seien eben etwas rückständig, hätten Angst, dass ihr Menschenbild angekratzt wird, hätten nicht genügend Fantasie, würden den Menschen überhöhen und ähnliches.
"Schön reden"... ich sehe es eher als "langfristige Vision/Ziel/Idee" an.
Ist es nicht öfters so, dass visionäre Dinge von vielen Menschen erst angelehnt wurden?
Ziemlich sicher ist, dass die Computermaschinen Tag für Tag komplexere Werkzeuge werden, für die immer anspruchsvollere Einsatzgebiete vorgesehen sind: z.b. im Recht, in der Medizin oder in der Pflege. Also in Bereichen, wo ein sensibles Urteil gefragt ist. Und in der Pflege sicherlich auch die reale physische Präsenz eines leiblichen Wesens. Damit ergeben sich erhebliche ethische Probleme, wenn das was benötigt ist, auf dem bisherigen Weg nicht zu erreichen ist. "Es macht einen Unterschied, ob wir uns einer, wenn auch künstlichen, «Intelligenz» gegenübersehen oder lediglich einem «Entscheidungsunterstützungssystem»." (Manuela Lenzen)
Richtig. Ein Problem ist sicherlich, die Systeme richtig zu sehen. So finde ich es auch oft als Witz, wenn im Fernsehen mal wieder über irgendein "intelligentes System" gesprochen wird.
Ein Ziel, das prinzipiell nicht zu erreichen ist, erreicht man nicht, indem man einfach immer schneller läuft.
Wie lange hat es gedauert, bis der Mensch fliegen konnte? Und doch gab es die Idee schon in der Klassik, rund 2000 Jahre früher.
Natürlich reicht es nicht einfach schneller zu laufen, es Bedarf schon besonderer Konzepte.
Die Alternative ist, einen anderen Weg einzuschlagen und eben auf biologische "Elemente" zu setzen, weiter oben gab es dazu ja bereits einen Artikel. Aber auch das führt zu vielfältigen ethischen Fragestellungen. Der Philosoph und Hirnforscher Thomas Metzinger fragt z.b. (dafür habe ich jetzt keine Quelle parat und es ist aus der Erinnerung zitiert) ob es ethisch vertretbar ist, zu versuchen, künstliche biologische Wesen mit Bewusstsein zu schaffen. Denn der Weg dorthin wird sicherlich nicht geradlinig sein und viele verschiedene Fehlschläge mit sich bringen, was zu vielfältigen Leiden teilweise wohl drastischen Leiden der fraglichen Wesen führen könnte.
Das wäre halt ein anderer Weg, nicht meiner.
Diese und viele ähnliche Fragen wird man nicht beantworten - ja nicht einmal diskutieren können, wenn das einzige Argument, was man hat, ist: der Fortschritt wird's schon richten, während man zugleich den Stand des wissenschaftlichen Wissens leugnet.
Wer leugnet denn den Stand des wissenschaftlichen Wissens? Ich höchstens die aus meiner Sicht (KI-)falsche Perspektive einiger Philosophen (die halt i.a. keine KI-ler sind).
Nochmal: Die Hauptargumente sind Ansätze wie "maschinelles Lernen" u.ä., die halt weiter ausgebaut werden müssen und halt gerne in einem besseren "starken KI-Konzept" (und der Weg ist das Ziel, also auch schon akzeptieren, wenn man nur einen kleinen Schritt weitergekommen ist).
Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.