Kaffeestübchen

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Jörn Budesheim
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Do 9. Jun 2022, 19:32



Mal was anderes: Dieses Video hat mir heute jemand via Instagram aus meiner Ausstellung in Saarbrücken geschickt :) der Kurator der Ausstellung ist zugleich ein Professor an der Kunsthochschule in Saarbrücken und war mit einigen Student:innen dort.




Burkart
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Do 9. Jun 2022, 23:16

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 07:19
Burkart hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 00:11
Schade. Damit verschließt du dich einer (jeglicher) objektiven Spielanalyse.
Zwar lässt sich das Spiel ausanalysieren, aber damit bleibt die Frage offen, warum man es überhaupt spielt und warum man überhaupt gewinnen will.
Das ist dann halt eine andere Frage, die auch ihre Berechtigung hat.

Ich denke, dass Spielen u.a. ein Agieren in einer (ver)einfach(t)en Welt ist, was oft angenehmer ist als in der realen Alttagswelt. Das "angenehmer" mag auf ersten Blick für Menschen, nicht aber für KI gelten. Allerdings ist gerade eine einfache(re) Welt für langsam entstehende (lernende u.ä.) KI z.T. eine bessere bzw. gar die einzig richtige Umgebung, in der sich sich gut entwickeln kann.

Warum gewinnen: Um ein Ziel zu erreichen, auch um besser zu sein als (ein) Andere(r) u.ä.
"Ziel erreichen" ist ein meiner Kerndinge, die eine starke KI können soll. "Besser sein" mag als besonderes Ziel auch mal interessant sein.
Zwei Computer würden das Spiel tump bis zum Ende aller Zeiten weiterspielen, wenn sie darauf programmiert sind.
Wenn sie entsprechend programmiert sind, klar.
Weil ihnen einfach der Sinn für den Sinn ihrer "Handlung" fehlt, da Computer schließlich gar nicht handeln. Zwei Menschen, die die Lösung kennen, würden vermutlich relativ schnell den Spaß daran verlieren.
Wenn ein Programm das Ziel hat festzustellen, ob es sich lohnt, TicTacToe zu spielen, und dann schnell errechnen kann, dass es leicht immer Unentschieden ausgeht, kann es auch "den Spaß daran verlieren", also TicTacToe als zu einfach einschätzen/klassifizieren.

"Handeln" wird meist Menschen zugeordnet, z.B. z.T. bei Wikipedia. Das muss aber nicht zwingend so sein, wenn man Handeln als zielorientriertes Tun ansieht, so dass es auch auf Computer beziehbar sein kann.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Burkart
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Do 9. Jun 2022, 23:23

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 18:49
Burkart hat geschrieben :
Mi 8. Jun 2022, 00:37
Aus meiner Sicht legt ihr Begriffe zu starr und unflexibel fest
Ich lege die Begriffe meines Erachtens gar nicht fest. Ich frage mich, was sie wirklich bedeuten. Dabei beziehe ich mich auf philosophische Theorien.
"wirklich bedeuten" oder laut einer "philosophischen Theorie"? Das ist zweierlei.
Unter anderem den Externalismus. Und im vorliegenden Fall auf dem biologischen Externalismus. Gefühlt habe ich das bereits ein Dutzend Mal vorgetragen.
Ich weiß nicht genau, was "biologischer Externalismus" ist, aber diese Theorie scheint sich vom Begriff her gezielt auf Biologie (wie Menschen) zu beziehen und so unpassend für andere Theorien wie maschinelle Intelligenz zu sein.



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Burkart
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Do 9. Jun 2022, 23:38

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 19:08
Burkart hat geschrieben :
Mi 8. Jun 2022, 00:37
Ich habe als Jugendlicher Schach deshalb gespielt (begonnen), weil es grundlegend ein rein logisches Spiel ist.
Du verwechselst hier die Struktur des Spiels mit dem Vorgang des Spielens.
Ich verwechsel es nicht, nur betone ich gerne die Logik des Spiels mit seinen Regeln. Klar, dass das eigentliche Spielen wieder etwas anderes ist.
Selbst, wenn Schach rein logisch wäre (was ich nicht glaube) würde daraus nicht folgen, dass der Vorgang des Spielens und die Motivation der Spieler rein logisch sind.
Sicher, insbesondere die Motivation selbst ist nicht rein logisch; Menschen sind es ja auch selbst nicht. Das heißt aber nicht, dass Maschinen nicht auch Spiele spielen (daran teilhaben) könnten, wie halt z.B. Schach.
(Sie können es übrigens gar nicht sein, denn Schach wird immer mit Zeitbegrenzung gespielt wird. Das gilt auch für freie Partien ohne Uhr, denn unsere Lebenszeit ist begrenzt.
Ja, alles ist zeitlich begrenzt, mach ja nichts. (Damit muss ggf. auch KI klarkommen; Schachprogramme tun es ja auch i.a.)
Die Zahl der möglichen Züge im Schach soll, wie man so hört, größer sein als die Zahl der Atome im Universum. Mit anderen Worten, Schach ist für endliche Wesen für wie uns unausrechenbarbar, was uns bleibt ist ... spielen.)
Genau, das unterscheidet Schach von TicTacToe, Dame, Mühle, 4 gewinnt u.ä. Die Züge können also nur annähernd optimal sein, ist ja völlig normal so.
Stellen wir uns ein rein logisches Spiel (was immer das sein soll) vor, wahrscheinlich wurde es entworfen, weil jemand Lust an Knobeleien hat oder weil er die Herausforderung des l
logischen Denkens liebt, vielleicht auch weil er mit seine logischen Fähigkeiten posen will.
Ja, Knobeleien sind schon nett, siehe z.B. die (fast) unzähligen Rätsel auf janko.at. Ich habe schon viele von ihnen gemacht.
Es hat keinen Sinn den Kern des Begriffes Spiel auszuhöhlen und zu behaupten, dass die Thermostate mit dem Quecksilber spielen. So lange niemand zu Hause ist, der keine intrinsische, eigene Motivation hat, zu spielen, gibt es auch kein Spielen.
Tja, dann geben wir starker KI eigene Ziele (=Motivation(en)) und schon mögen Spiele für sie Sinn machen, z.B. zum Lernen.



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Fr 10. Jun 2022, 00:36

Burkart hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 23:16
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 07:19
Burkart hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 00:11
Schade. Damit verschließt du dich einer (jeglicher) objektiven Spielanalyse.
Zwar lässt sich das Spiel ausanalysieren, aber damit bleibt die Frage offen, warum man es überhaupt spielt und warum man überhaupt gewinnen will.
Das ist dann halt eine andere Frage, die auch ihre Berechtigung hat.
Nein, das ist keine "andere" Frage, sondern genau das worum es geht. Es geht doch um die Frage, ob Computer wirklich spielen oder nicht.
Um die Frage zu beantworten muss man ja erstmal definieren was Spielen überhaupt ist um dann prüfen zu können ob Computer das eben machen.
Wenn Du sagst, dass Computer spielen, weil sie rechnen, dann definierst Du damit auch gleichzeitig das Spiel: Du sagst nämlich : Wer rechnet spielt.

Und da sind Jörn und ich eben anderer Meinung. Wer irgendwas ausrechnet spielt noch lange nicht, weil zur Definition - zum vollständigen Begriff des Spiels - noch mehr gehört.
Und dieses "Mehr" fehlt bei der Maschine einfach. Für sie spielt es nämlich überhaupt keine Rolle ob sie Steuern ausrechnet oder Schachzüge. Das ist aber für uns Menschen ein gewaltiger Unterschied.
Jörn hat das sehr schön formuliert, als er schrieb eine Maschine würde bis zum Sankt Nimmerleinstag weiterrechnen (wenn wir sie nicht abschalten).
Ihr fehlt einfach das was entscheidend ist: Die Motivation zum Spiel. Und das kann man meiner Meinung nach nicht einfach weglassen. Die Motivation ist nämlich der Grund für die Existenz des Spiels und von Spielern.
Man kann einen Gegenstand ja nicht sinnvoll definieren indem man das was der Grund und Zweck seiner Existenz ist weglässt.

Was ist denn der Unterschied zwischen einer Berechnung von Steuern und einer Berechnung von Schachzügen? Das ist in beiden Fällen nur Logik, nur Rechnen.
Aber es ist doch nicht das Selbe, oder? Und was ist denn nun der Unterschied der uns veranlasst in dem einen Fall von einem Spiel zu reden und in dem anderen Falle nicht?
Deine Antwort kann ja wohl schlecht sein, dass der einzige und entscheidende Unterschied die angewandten Algorithmen sind.
Ich kann mir nicht vorstellen dass Du den Unterschied zwischen einer Steuerberechnung und einer Schachpartie so auffässt.
Und was machst Du denn z.B. auf deinem Schachturnier? Warum gehst Du überhaupt da hin? Du willst gewinnen. Das ist dann der Grund warum Du spielst. Du willst Dich mit anderen messen oder was auch immer.
Auf jeden Fall ist der Grund warum Du es machst Etwas was den Maschinen völlig fehlt, die kennen nämlich keine Gründe und auch keine Zwecke.
Zum echten Spielen gehört auch der Drang (die Motivation) zum Spielen. Und den haben deine Kisten nicht.

Übrigens: In dem Film "Wargames" den Du genannt hast, spielt die Maschine alle möglichen Strategien eines weltweiten Atomkrieges durch um dann zu dem Schluß zu kommen, dass keine Seite gewinnen kann, und das "Spiel" deshalb sinnlos ist.
Das ist aber pure Science Fiction. Genau das ist nämlich typisch menschlich. Der Computer in dem Film startet die Simulationen zu einem Zweck: Er will wissen wie man das Spiel gewinnen kann. Das hat mit der Realität nichts zu tun. So etwas können Maschinen nicht, denn sie wollen nichts.
Hinter allem was Maschinen machen steckt niemals ein maschineller Wille, sondern immer nur ein menschlicher. Der des Programmierers.



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Burkart hat geschrieben : dann geben wir starker KI eigene Ziele




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Nauplios hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 19:27
Für die "fragliche" Diskussion, wie sie hier am Beispiel des Schachspiels geführt wird, bedeutet es nichts.
Warum nicht? Wenn das, was Gadamer vorlegt, eine Wesensanalyse des Spiels ist, wie sollte es dann für die fragliche Diskussion nichts bedeuten können? Das halte ich für ausgeschlossen.

Wenn Gadamer sagt: […] Die Seinsweise des Spiels ist also nicht von der Art, daß ein Subjekt da sein muß, das sich spielend verhält. […] dann könnte man doch der Ansicht sein, dass das die Seite unterstützt die behauptet, auch Computer könnten spielen. Ist das so?

Er sagt auch: "Die Bewegung des Hin und Her ist für die Wesensbestimmung des Spiels offenbar so zentral, daß es gleichgültig ist, wer oder was diese Bewegung ausführt. Die Spielbewegung ist gleichsam ohne Substrat. […]" auch das trifft (dem ersten Anschein nach) einen ganz zentralen Aspekt der Diskussion. Denn, auch wenn das bisher so nicht formuliert wurde, geht es hier schließlich die ganze Zeit auch darum, ob Spiel, Sprache und Kunst "substratabhängig" sind.

Wenn sie substratunabhängig sind, dann könnte man ja doch erwarten, dass auch nicht biologische Entität spielen, sprechen und Kunst machen können. Wenn es gleichgültig ist, wer oder was diese Bewegung des hin und her ausführt, warum dann nicht auch Computer?

Wäre das wirklich eine sinnvolle Interpretation der Gedanken von Hans-Georg Gadamer?




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Fr 10. Jun 2022, 09:17

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 05:59
Burkart hat geschrieben : dann geben wir starker KI eigene Ziele
Ich will dass Burkart sich jetzt mal im Kreis dreht und dabei "alle meine Entchen" singt. Das wäre dann sein "eigenes Ziel".
:D



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Jörn Budesheim
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Und wir programmieren ihn so, dass er es macht, bis der Strom ausfällt.




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Fr 10. Jun 2022, 10:21

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 06:04
Nauplios hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 19:27
Für die "fragliche" Diskussion, wie sie hier am Beispiel des Schachspiels geführt wird, bedeutet es nichts.
Warum nicht? Wenn das, was Gadamer vorlegt, eine Wesensanalyse des Spiels ist, wie sollte es dann für die fragliche Diskussion nichts bedeuten können? Das halte ich für ausgeschlossen.

Wenn Gadamer sagt: […] Die Seinsweise des Spiels ist also nicht von der Art, daß ein Subjekt da sein muß, das sich spielend verhält. […] dann könnte man doch der Ansicht sein, dass das die Seite unterstützt die behauptet, auch Computer könnten spielen. Ist das so?

Er sagt auch: "Die Bewegung des Hin und Her ist für die Wesensbestimmung des Spiels offenbar so zentral, daß es gleichgültig ist, wer oder was diese Bewegung ausführt. Die Spielbewegung ist gleichsam ohne Substrat. […]" auch das trifft (dem ersten Anschein nach) einen ganz zentralen Aspekt der Diskussion. Denn, auch wenn das bisher so nicht formuliert wurde, geht es hier schließlich die ganze Zeit auch darum, ob Spiel, Sprache und Kunst "substratabhängig" sind.

Wenn sie substratunabhängig sind, dann könnte man ja doch erwarten, dass auch nicht biologische Entität spielen, sprechen und Kunst machen können. Wenn es gleichgültig ist, wer oder was diese Bewegung des hin und her ausführt, warum dann nicht auch Computer?

Wäre das wirklich eine sinnvolle Interpretation der Gedanken von Hans-Georg Gadamer?
Natürlich sind Spiele auch zunächst einmal "substratunabhängige" "Konzepte, Ideen, (etwa Verhaltens-)Formen" etc., sodass sie "daraufhin" auf "lediglich" geeignete "materielle Träger" (u.o. "wirkkausale Antriebe" oder so) gleichsam "appliziert" werden können, um "in der Realität" auch tatsächlich ausgeführt, kurz: realisiert/praktiziert/ausagiert/eben gespielt werden zu können. ("Werden zu können" war gerade im Angebot... 😉)

Spielen ist häufig eine Art lustvolles Probehandeln (schon bei Tieren), dann auch eine Art spezifische simulierte eben Schein- oder Ersatzrealität, in der es "künstlich" (etwa qua Absprache) um etwas Bestimmtes geht (Spielziel), das nach gewissen verbindlichen, vorher festgelegten (eben Spiel-)Regeln erreicht werden soll (gerne auch im Wettbewerb mit "Konkurrenten"/Spielpartnern/-"Gegnern"...). Wer sich daran nicht hält ist bezeichnenderweise "Spielverderber" (und darf nicht mehr mitspielen). Spiele laufen immer nach gewissen Regeln oder Kriterien ab, ansonsten wären sie "schwach-sinnig", wenn nicht sogar vollends sinn-los. Die "echte" Realität ist während des Spielens eben temporär suspendiert (außer den "basalen Naturgesetzen", die sich naturgemäß nicht einfach außer Kraft setzen lassen, versteht sich). Man "befindet" sich also zeitweise in einer Art Ersatzrealität, in der - deren, sozusagen völlig willkürlichen, "künstlichen" besondere (Zusatz-)Regeln gelten, die es eben peinlich, obwohl doch kein objektiver Grund für diese vorliegt, einzuhalten gilt, da anders das betr. Spiel nicht "aufgeführt"/ausgeführt werden könnte. Maschinen, die entsprechend "gebaut"/programmiert sind, sich eben nach gewissen Algorithmen zu verhalten, können durchaus ohne Weiteres "(etwa mit-)spielen" (z.B. Schach), nur dass sie naturgemäß (noch...? -> aber das ist Science Fiction 😉) keine Freude dabei empfinden wie etwa Menschen. Und hier ist mit "Programmierung" eben kein "festes Programm" gemeint, das lediglich auf einen entsprechenden Anlass hin schlicht "eindimensional abgespult" wird, sondern vielmehr so etwas wie gewisse "Dispositionen", mit denen man derartige potenzielle künstliche Spielpartner ausstattet, welche interaktiv von dem oder den Mitspieler/n "getriggert", so vorher nicht festliegend, "zum Zuge kommen" können.

Auch Menschen können lediglich immer nur bedingt frei (und "kreativ", "intelligent", "autonom-selbstbestimmt" etc.) sein. Was realiter nicht möglich ist, kann auch keine Freiheit "überschreiten". Was ggf. nun einer Maschine möglich ist, ist so gesehen gar nicht so wesensverschieden, wie es zunächst den Anschein haben könnte. Diese greift auch auf das ihr Mögliche zurück. Und "Ziele", auf die hin sie selbstständig agiert, kann man Maschinen relativ leicht "einbauen" (-> "Sollwert/e"...).




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Jörn Budesheim
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Fr 10. Jun 2022, 10:36

Spiele sind auch eine echte Realität, eben die Realität der Spiele. Sie können auch ihren eigenen Ernst haben, Gadamer spricht ganz zur recht von einem "heiligen Ernst". Davon weiß ein Programm natürlich nichts.




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Fr 10. Jun 2022, 11:29

Im menschlichen Sinne "weiß" eine KI naturgemäß nichts - so wie auch ein Hund nicht "denkt": "Wenn ich brav bin, bekomme ich ein Leckerli". Höchstens im übertragenen Sinn...




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Fr 10. Jun 2022, 12:34

1+1=3 hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 11:29
Im menschlichen Sinne "weiß" eine KI naturgemäß nichts
Welches anderes "Wissen" gibt es denn noch?
Gibt es auch ein Steinwissen?? Wissen Steine etwas?



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Jörn Budesheim
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Fr 10. Jun 2022, 13:41

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 12:34
Welches anderes "Wissen" gibt es denn noch?
Ich gebe dir recht, Steine wissen nichts. Aber viele der anderen Tiere wissen sicher einiges. Unsere Katze wusste, wo die Haustür ist. Die Krähen im Park, die wir regelmäßig treffen, wissen mittlerweile, dass wir ihnen oft Erdnüsse bringen etc.




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Jörn Budesheim
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Fr 10. Jun 2022, 14:21

1+1=3 hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 10:21
Maschinen, die entsprechend "gebaut"/programmiert sind, sich eben nach gewissen Algorithmen zu verhalten, können durchaus ohne Weiteres "(etwa mit-)spielen" (z.B. Schach), nur dass sie naturgemäß (noch...? -> aber das ist Science Fiction 😉) keine Freude dabei empfinden wie etwa Menschen.
Von John Searle stammt die hilfreiche Unterscheidung zwischen Intentionalität und "geliehener Intentionalität". Was der Computer ausspuckt, interpretierten wir als Schachzüge. Innerhalb des Rechners gibt es nur ein anonymes Geschehen, wenn das Programm sf7# ausgibt, interpretieren wir es als ein ersticktes Matt. Diese "geliehene Intentionalität" hängt vollständig an uns.




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NaWennDuMeinst
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Fr 10. Jun 2022, 15:31

Stellen wir uns einen Spielaufbau vor in dem es ein Spielbrett gibt mit einer eingebauten Holzmechanik (aus Holzahnrädern usw). Jedes dritte Mal wenn ein menschlicher Spieler seine Spielfigur über die Mechanik bewegt geht eine Falltür auf, der Spielstein fällt runter und der Spieler muss von vorne anfangen.
Diese Holzmechanik hat einen Algorithmus (öffne die Falltür alle drei Zyklen) den wir vorher "programmiert" haben, nämlich dadurch, dass wir die Holzmechanik auf eine bestimmte Weise gebaut haben.
Das ist vom Prinzip her genau das gleiche was wir mit Computern machen. Wir konstruieren sie so, dass sie machen was wir wollen.

Niemand... wirklich Niemand würde nun behaupten, dass die Holzmechanik spielt. Warum auch?
Der Computer aber, der nichts anderes macht als diese Mechanik (nur halt elektronisch), der soll jetzt aber auf einmal zum Mitspieler werden?
Wieso? Weil der Computer nicht 24 (Holz-)Zahnräder sondern 5 Milliarden (elektronische) Zahnräder hat? Nur weil er komplexer ist, ändert sich doch dadurch das Funktionsprinzip nicht.



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Fr 10. Jun 2022, 19:35

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 09:17
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 05:59
Burkart hat geschrieben : dann geben wir starker KI eigene Ziele
Ich will dass Burkart sich jetzt mal im Kreis dreht und dabei "alle meine Entchen" singt. Das wäre dann sein "eigenes Ziel".
:D
"Alle mein Entchen" gesungen und im Kreis gedreht, danke für den Vorschlag :D



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Fr 10. Jun 2022, 21:13

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 00:36
Burkart hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 23:16
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 07:19


Zwar lässt sich das Spiel ausanalysieren, aber damit bleibt die Frage offen, warum man es überhaupt spielt und warum man überhaupt gewinnen will.
Das ist dann halt eine andere Frage, die auch ihre Berechtigung hat.
Nein, das ist keine "andere" Frage, sondern genau das worum es geht. Es geht doch um die Frage, ob Computer wirklich spielen oder nicht.
Mir ist die Frage in der Form zu undifferenziert.
Um die Frage zu beantworten muss man ja erstmal definieren was Spielen überhaupt ist um dann prüfen zu können ob Computer das eben machen.
Im Prinzip hast du mit Ansatz natürlich recht, nur das man "Spielen" eben verschieden betrachten kann. Natürlich wird es üblicherweise an Menschen gebunden, aber man kann es eben auch im Sinne von Programmen/KI etwas anders betrachten.
Wenn Du sagst, dass Computer spielen, weil sie rechnen, dann definierst Du damit auch gleichzeitig das Spiel: Du sagst nämlich : Wer rechnet spielt.
Nicht, weil er "rechnet", sondern weil er gute/sinnvolle Spielzüge ausführen kann - darum geht es bei (logischer) Intelligenz primär.
Und da sind Jörn und ich eben anderer Meinung. Wer irgendwas ausrechnet spielt noch lange nicht, weil zur Definition - zum vollständigen Begriff des Spiels - noch mehr gehört.
Und dieses "Mehr" fehlt bei der Maschine einfach.
Ausrechnen/Überlegen muss auch ein Mensch bei Spielen auch, also bitte dies nicht ganz unter den Teppich kehren. Klar, dass ein Spiel im menschlichen Sinne für ihn i.a. mehr ist.
Für sie spielt es nämlich überhaupt keine Rolle ob sie Steuern ausrechnet oder Schachzüge.
Das mag für einen einfachen Computer gelten, aber schon alleine dies bedeutet erheblich anderes Wissen (z.B. Zugriffe auf bestimmte Datenbanken) und Rechenarbeit bzw. allgemein gesagt ganz anderer Algorithmen.
Und für die Entwicklung starker KI sind es auch sehr unterschiedliche Dinge, nicht nur unterschiedliche Domänen, sondern weil Schachzüge viel auf Suche beruht, Steuern auszurechnen auf Steuerwissen.
Das ist aber für uns Menschen ein gewaltiger Unterschied.
Sicher ist es das für ihn.
Jörn hat das sehr schön formuliert, als er schrieb eine Maschine würde bis zum Sankt Nimmerleinstag weiterrechnen (wenn wir sie nicht abschalten).
Aber doch nur, wenn sie nur so dumm programmiert ist; leider seht bzw. akzeptiert ihr nicht, dass man es auch anders machen kann.
Ihr fehlt einfach das was entscheidend ist: Die Motivation zum Spiel. Und das kann man meiner Meinung nach nicht einfach weglassen.
Ein Spiel kann für eine lernende KI ein schönes Lernbeispiel sein und insofern eine Motivaton, kann auch im KI-Sinne (u.a. zur Auswahl des Spiels).
Die Motivation ist nämlich der Grund für die Existenz des Spiels und von Spielern.
Man kann einen Gegenstand ja nicht sinnvoll definieren indem man das was der Grund und Zweck seiner Existenz ist weglässt.
Was ist denn der Grund oder Zweck unseres Planeten?
Ok, du meinst menschliche Gegenstände... aber auch diese können vielfältig sein, ein Spiel z.B. nur zur persönlichen Unterhaltung oder auch als Sport usw. (Schach z.B. als Spiel - Sport - Wissenschaft, auch Kultur...).
Was ist denn der Unterschied zwischen einer Berechnung von Steuern und einer Berechnung von Schachzügen? Das ist in beiden Fällen nur Logik, nur Rechnen.
Nicht doch, s.o.
Aber es ist doch nicht das Selbe, oder?
Nicht einmal das.
Entscheidend für "Steuern" oder "Schachspiel" ist die Domäne und deren Teile selbst, wenn man sie unterscheiden will - nicht, ob irgendwie davon etwas berechnet werden kann... aber von unterschiedlichen Ebenen konnte ich dich sowieso noch nie gut überzeugen.
Und was ist denn nun der Unterschied der uns veranlasst in dem einen Fall von einem Spiel zu reden und in dem anderen Falle nicht?
Das hatte ich schon geschrieben, z.B. in der Einfachheit eines Spiels gegenüber der harten (Alltags-)Realität.
Deine Antwort kann ja wohl schlecht sein, dass der einzige und entscheidende Unterschied die angewandten Algorithmen sind.
Ich kann mir nicht vorstellen dass Du den Unterschied zwischen einer Steuerberechnung und einer Schachpartie so auffässt.
Nicht im Algorihmus als solchen, aber gerne in den Kategorien, was für beides zu tun bzw. relevant ist. Auch dazu hatte ich oben schon was geschrieben.
Und was machst Du denn z.B. auf deinem Schachturnier? Warum gehst Du überhaupt da hin? Du willst gewinnen. Das ist dann der Grund warum Du spielst. Du willst Dich mit anderen messen oder was auch immer.
Auf jeden Fall ist der Grund warum Du es machst Etwas was den Maschinen völlig fehlt, die kennen nämlich keine Gründe und auch keine Zwecke.
Zum echten Spielen gehört auch der Drang (die Motivation) zum Spielen. Und den haben deine Kisten nicht.
Nur weil man ihnen bisher keine grundlegende Ziele als Motivationen verpasst hat.
Übrigens: In dem Film "Wargames" den Du genannt hast, spielt die Maschine alle möglichen Strategien eines weltweiten Atomkrieges durch um dann zu dem Schluß zu kommen, dass keine Seite gewinnen kann, und das "Spiel" deshalb sinnlos ist.
Richtig.
Das ist aber pure Science Fiction. Genau das ist nämlich typisch menschlich. Der Computer in dem Film startet die Simulationen zu einem Zweck: Er will wissen wie man das Spiel gewinnen kann. Das hat mit der Realität nichts zu tun. So etwas können Maschinen nicht, denn sie wollen nichts.
Hinter allem was Maschinen machen steckt niemals ein maschineller Wille, sondern immer nur ein menschlicher. Der des Programmierers.
Selbst wenn es nur ein menschlicher Wille ist, der grundlegend programmiert ist, kann dieser als (gerne vom Menschen übertragenen) Motivation der Maschine aufgefasst werden.
Kindern lernen auch viel durch Erziehung ("Übertragung"), z.B. dass sie Zähne putzen oder schön in der Schule lernen sollen.



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Sa 11. Jun 2022, 00:33

Burkart hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 21:13
Und was machst Du denn z.B. auf deinem Schachturnier? Warum gehst Du überhaupt da hin? Du willst gewinnen. Das ist dann der Grund warum Du spielst. Du willst Dich mit anderen messen oder was auch immer.
Auf jeden Fall ist der Grund warum Du es machst Etwas was den Maschinen völlig fehlt, die kennen nämlich keine Gründe und auch keine Zwecke.
Zum echten Spielen gehört auch der Drang (die Motivation) zum Spielen. Und den haben deine Kisten nicht.
Nur weil man ihnen bisher keine grundlegende Ziele als Motivationen verpasst hat.
Wie bringt man einem Computer bei Ziele und Motivationen zu haben?
Und bitte jetzt nicht einfach schreiben "durch Programmierung", sondern erklären, wie man durch Programmierung erreicht, dass ein Computer eigene Ziele und Motivationen hat.
Ist zum Beispiel ein Programm, das aus Anweisungen besteht wie "mache dies, mache das" mit eigenen Zielen und Motivationen vergleichbar?
Wenn ich dir jetzt sage was Du tun sollst und Du das machst, dann handelst Du doch nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil ich es dir befehle.
Ist das das Selbe wie eigene Motivationen und Ziele zu haben?
Und wie ist das, kannst Du die Ausführung meiner Anweisungen verweigern? Ja, oder?
Und der Computer? Kann der die Befehle die wir ihn in Form eines Programmes geben verweigern?



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NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 11. Jun 2022, 00:33
Burkart hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 21:13
Und was machst Du denn z.B. auf deinem Schachturnier? Warum gehst Du überhaupt da hin? Du willst gewinnen. Das ist dann der Grund warum Du spielst. Du willst Dich mit anderen messen oder was auch immer.
Auf jeden Fall ist der Grund warum Du es machst Etwas was den Maschinen völlig fehlt, die kennen nämlich keine Gründe und auch keine Zwecke.
Zum echten Spielen gehört auch der Drang (die Motivation) zum Spielen. Und den haben deine Kisten nicht.
Nur weil man ihnen bisher keine grundlegende Ziele als Motivationen verpasst hat.
Wie bringt man einem Computer bei Ziele und Motivationen zu haben?
Erst einmal dank dir für die konkrete, konstruktive Frage.
Und bitte jetzt nicht einfach schreiben "durch Programmierung", sondern erklären, wie man durch Programmierung erreicht, dass ein Computer eigene Ziele und Motivationen hat.
Das erfordert eine grundlegende Programm-Architektur, die nicht (nur bzw. direkt) auf Ausführung von Befehlen aufbaut, sondern auf einer eigenen Zielarchitektur ("Motivationen" ist für mich hier zumindest erst einmal gleichwertig mit "Zielen").

Klassische Architektur:
- Hole Befehl und führe ihn aus, ggf. mit Priorisierung von Befehlen (z.B. timern)

Ziel-Architektur (letztlich die klassische als Grundlage nehmend) grob bzw. als eine Idee, die auch noch dynamischer sein kann:
- Hole wichtigstes Ziel (bzw. anschaulicher auch "Zielschritt") und verfolge es, eine Priorisierung ist damit schon genannt und könnte ungefähr so aussehen:
- Prio 1: Kommunikationanfrage eines Benutzers berücksichtigen
- Prio 2: Aktuell verfolgtes Ziel weiterverfolgen durch nächsten Zielschritt
- Prio 3: Neues Ziel aus gespeicherter Zielliste holen und verfolgen
Die Zielliste ist priorisiert und hierarchisch (ein grobes Ziel mit Unterzielen)

Soweit grob; bei leerer aktueller Zielliste könnte z.B. vielleicht auf alte Ziele (Nachdenken über Vergangenheit, z.B. mit spielerischer Nachverarbeitung) zugegriffen werden oder es mag langfristige und mehr oder weniger statische Ziele geben wie - als menschliches Beispiele - "räume auf", "betreibe Sport/halte dich fit" u.ä. bzw. KI(-Roboter) vielleicht mit "baue neue Kontakte auf", "versuche Unklares zu klären" o.ä.
Grundlegend sind für mich ganz weniger zentrale, feste Ziele (wobei nicht unbedingt eindeutig ist, was beliebig fest programmiert und was schon als Ziel programmiert ist) wie "Verfolge Ziele", "baue ggf. Unterziele auf" (bei Problemen z.B.), "Lerne".
Ist zum Beispiel ein Programm, das aus Anweisungen besteht wie "mache dies, mache das" mit eigenen Zielen und Motivationen vergleichbar?
Nein bzw. nicht direkt, s.o.
Wenn ich dir jetzt sage was Du tun sollst und Du das machst, dann handelst Du doch nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil ich es dir befehle.
Ist das das Selbe wie eigene Motivationen und Ziele zu haben?
Richtig, bei Zielen ist zu unterscheiden zwischen "befehlten" und eigenen.
"Eigene" sind die festen grundlegenden und die daraus für aktuelle Ziele abgeleiteten, "befehlte" sind welche z.B. durch Kommunikation der KI gegebene.
Und wie ist das, kannst Du die Ausführung meiner Anweisungen verweigern? Ja, oder?
Und der Computer? Kann der die Befehle die wir ihn in Form eines Programmes geben verweigern?
Jein bzw. bedingt.
Grundlegende Kommunikation kann nicht verweigert werden, sie kann z.B. auch zur Sicherheit dienen wie ein Alarmsignal. Wenn ein Mensch dich anschreit, kannst du diesen Schrei i.a. auch nicht überhören.
Ob du dann auf eine Anweisung annimmst oder verweigerst, hängt von Verschiedenem ab.
Wenn dir eine Anweisung zusagt oder zumindest nicht "gegen den Strich geht", wirst du sie oft annehmen. Sonst aber u.U. eben nicht.

Eine KI sollte gerade am Anfang natürlich Anweisungen möglich immer annehmen "als guter Diener" (was die KI sein sollte).
Wenn die KI aber einiges gelernt hat, kann sie immer mehr gegebene Anweisungen mt ihrem Gelernten abgleichen und die Anweisungen kritisch hinterfragen.
Z.B. "Wirf das Glas auf die Erde" wird sie anfangs befolgen, bis sie gelernt hat, dass ein Glas kaputt gehen kann und Menschen dies i.a. nicht wollen. Dann kann sie z.B. darauf hinweisen und nachfragen, ob sie das Glas wirklich auf die Erde werfen soll.



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