Gaia
- Jörn Budesheim
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Wenn man sich den Begriff Gaia so vorstellt, als sei die Erde eine Art Lebewesen, dann kann ich mich damit nicht anfreunden. Aber die folgende Definition gefällt mir ganz gut. Greg Hinkel: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“
Warum nicht?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 29. Jun 2021, 06:12Wenn man sich den Begriff Gaia so vorstellt, als sei die Erde eine Art Lebewesen, dann kann ich mich damit nicht anfreunden. Aber die folgende Definition gefällt mir ganz gut. Greg Hinkel: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“
Ich würde eher den Begriff "Organismus" wählen, und lebendig ist die Erde dadurch schon, auch wenn ihr "Inneres" nicht besonders dem Inneren eines Lebewesens gleicht.
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transfinitum hat geschrieben : ↑Di 17. Aug 2021, 17:42Warum nicht?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 29. Jun 2021, 06:12Wenn man sich den Begriff Gaia so vorstellt, als sei die Erde eine Art Lebewesen, dann kann ich mich damit nicht anfreunden. Aber die folgende Definition gefällt mir ganz gut. Greg Hinkel: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“
Ich würde eher den Begriff "Organismus" wählen, und lebendig ist die Erde dadurch schon, auch wenn ihr "Inneres" nicht besonders dem Inneren eines Lebewesens gleicht.
Wenn man den Harald Lesch glauben schenken darf , wohlgemerkt ein Organismus , der derzeit von einem Virus befallen ist .
- Der Homo sapiens ist die Naturkatastrophe
Den Pulitzerpreis wert: In „Das sechste Sterben“ berichtet Elizabeth Kolbertvon der Vernichtung der Arten
Das ist der Witz des Jahrhunderts, das im Zeichen des Klimawandels steht: „Treffen sich zwei Planeten im Weltall. Sagt der eine zum anderen: Siehst schlecht aus. Sagt der andere: Ja, ich habe Homo sapiens. Sagt der Erste: Hatte ich auch mal. Das geht vorbei.“
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Das Fermi-Paradoxon ist eine Bezeichnung für einen Gedankengang des Physikers Enrico Fermi aus dem Jahr 1950. Fermi ging davon aus, dass es extraterrestrische Intelligenz gibt, die technisch hochentwickelte Zivilisationen über Millionen von Jahren aufrechterhalten kann. In dieser Zeitspanne sollte es mittels interstellarer Raumfahrt möglich sein, die gesamte Galaxie zu kolonisieren – und der Wahrscheinlichkeit nach sollte dies bereits geschehen sein. Dass dennoch die Suche nach den Spuren von außerirdischem Leben bisher erfolglos blieb, erschien ihm paradox und als Hinweis darauf, entweder die Annahmen oder die Beobachtungen zu hinterfragen.
- Jörn Budesheim
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Welchen Zusammenhang zu dem Thema des Fadens siehst du??
Wo ist Lebendigkeit im Stein? Wo in den Planeten? Ich würde die physikalische oder anorganische Natur nicht als lebendig bezeichnen...damit ermöglicht man nur, dass schlussendlich alles Geist sein kann...aber Geist ist ein Begriff der problematisch ist.transfinitum hat geschrieben : ↑Di 17. Aug 2021, 17:42Warum nicht?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 29. Jun 2021, 06:12Wenn man sich den Begriff Gaia so vorstellt, als sei die Erde eine Art Lebewesen, dann kann ich mich damit nicht anfreunden. Aber die folgende Definition gefällt mir ganz gut. Greg Hinkel: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“
Ich würde eher den Begriff "Organismus" wählen, und lebendig ist die Erde dadurch schon, auch wenn ihr "Inneres" nicht besonders dem Inneren eines Lebewesens gleicht.
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Die Definition von Symbiose die ich kenne ist eine biologische. Symbiose meint da das Zusammenleben unterschiedlicher Tiere oder Pflanzen in gegenseitiger Abhängigkeit und zum beiderseitigem Vorteil.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 29. Jun 2021, 06:12Wenn man sich den Begriff Gaia so vorstellt, als sei die Erde eine Art Lebewesen, dann kann ich mich damit nicht anfreunden. Aber die folgende Definition gefällt mir ganz gut. Greg Hinkel: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“
Wenn ich mir das Verhältnis Mensch-Erde anschaue, sehe ich das ehrlich gesagt nicht. Weder hat die Erde einen Nutzen von uns, noch braucht sie uns zu ihrem Vorteil.
Man hat eher das Gefühl auf den Menschen passt eine andere - auch biologische - Definition.... Die des Parasiten, der seinen Wirt aussaugt.
Vielleicht sehe ich das aber auch zu negativ. Das kann schon sein. So positiv wie oben beschrieben mag ich es aber auch nicht sehen.
Es sei denn damit ist so eine Art "Soll-Zustand" gemeint... Aber auch dann sehe ich nicht, wozu die Erde den Menschen brauchen sollte.
Ich mag mehr das Bild der Erde als Mutterschoß der Menschheit. Die Erde hat uns geboren und ernährt uns. Sie ist wie eine Mutter für die Menschheit. Seinen Eltern gegenüber sollte man Respekt haben. Ohne sie wären wir nicht.
But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)
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Na das ist doch wohl noch offensichtlich ...Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 22. Jul 2022, 18:15Welchen Zusammenhang zu dem Thema des Fadens siehst du??
transfinitum hat geschrieben : ↑Di 17. Aug 2021, 17:42Warum nicht?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 29. Jun 2021, 06:12Wenn man sich den Begriff Gaia so vorstellt, als sei die Erde eine Art Lebewesen, dann kann ich mich damit nicht anfreunden. Aber die folgende Definition gefällt mir ganz gut. Greg Hinkel: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“
Ich würde eher den Begriff "Organismus" wählen, und lebendig ist die Erde dadurch schon, auch wenn ihr "Inneres" nicht besonders dem Inneren eines Lebewesens gleicht.
.. um mal diesmal nicht den Faden von @ transfinitum auf zu greifen , die für Gaia eher den eher den Begriff "Organismus" wählen würde , sondern direkt an deinen Beitrag "an zu knüpfen" , als da wäre ..
Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 29. Jun 2021, 06:12Wenn man sich den Begriff Gaia so vorstellt, als sei die Erde eine Art Lebewesen, dann kann ich mich damit nicht anfreunden. Aber die folgende Definition gefällt mir ganz gut. Greg Hinkel: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“
.. was würdest du denn meinen , wie sich .. in diesem Zusammenhang , mit dem Thema ! .. das menschliche Tun auf diese Symbiose auswirkt ? Befördert das menschliche Tun diese Symbiose oder behindert sie diese. Nur mal zur Erinnerung , an was ich in meinen Beitrag , die Auswirkungen des menschlichen Tuns , auf die Symbiose festgemacht habe ..
- Der Homo sapiens ist die Naturkatastrophe
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... @ NaWennDuMeinst hat , wie ich finde , dazu eine passende Antwort gefunden. Somit es nun mehr an dir ist .. im Zusammenhang mit dem Thema .. ihn darin zu bestätigen oder ihn , wie übrigens auch Elizabeth Kolbert, die bezüglich unseres Tuns von einer Naturkatstrophe spricht, darin zu widerlegen.NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑Fr 22. Jul 2022, 20:39
Die Definition von Symbiose die ich kenne ist eine biologische. Symbiose meint da das Zusammenleben unterschiedlicher Tiere oder Pflanzen in gegenseitiger Abhängigkeit und zum beiderseitigem Vorteil.
Wenn ich mir das Verhältnis Mensch-Erde anschaue, sehe ich das ehrlich gesagt nicht. Weder hat die Erde einen Nutzen von uns, noch braucht sie uns zu ihrem Vorteil.
Man hat eher das Gefühl auf den Menschen passt eine andere - auch biologische - Definition.... Die des Parasiten, der seinen Wirt aussaugt.
Vielleicht sehe ich das aber auch zu negativ. Das kann schon sein. So positiv wie oben beschrieben mag ich es aber auch nicht sehen.
Es sei denn damit ist so eine Art "Soll-Zustand" gemeint... Aber auch dann sehe ich nicht, wozu die Erde den Menschen brauchen sollte.
Ich mag mehr das Bild der Erde als Mutterschoß der Menschheit. Die Erde hat uns geboren und ernährt uns. Sie ist wie eine Mutter für die Menschheit. Seinen Eltern gegenüber sollte man Respekt haben. Ohne sie wären wir nicht.
Es sei dir allerdings auch unbenommen dich einer Antwort dadurch zu entziehen , dass du auch weiterhin keinen Zusammenhang zu diesem Thema siehst.
- Philosophie
In der Philosophie (altgriechisch φιλοσοφία philosophía, latinisiert philosophia, wörtlich „Liebe zur Weisheit“) wird versucht, die Welt und die menschliche Existenz zu ergründen, zu deuten und zu verstehen.
Auch beim Aufnehmen dieses Fadens , würde ich das übrigens bezweifeln. Oder vielleicht auch nicht, so wie vielleicht nicht die menschliche Existenz aber ganz gewiss die philosophische Existenz sich zu solchen "transzendenten" Problemen geradezu magnetisch angezogen fühlt. Solche "immanenten" Probleme, wie die von Naturkatstrophen, auf Grund des menschlichen Tuns , die entsprechen so ganz und gar nicht der " Instinkttätigkeit des Philosophen" , um es einmal mit den Worten Nietzsches zu formulieren ( siehe .. Von den Vorurteilen der Philosophen) das mal nur so nebenbei .Groot hat geschrieben : ↑Fr 22. Jul 2022, 18:41
Wo ist Lebendigkeit im Stein? Wo in den Planeten? Ich würde die physikalische oder anorganische Natur nicht als lebendig bezeichnen...damit ermöglicht man nur, dass schlussendlich alles Geist sein kann...aber Geist ist ein Begriff der problematisch ist.
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transfinitum hat geschrieben : ↑Di 17. Aug 2021, 17:42Ich würde eher den Begriff "Organismus" wählen, und lebendig ist die Erde dadurch schon, auch wenn ihr "Inneres" nicht besonders dem Inneren eines Lebewesens gleicht.
Aus dem Netz: "Symbiosen sind für [die US-amerikanische Biologin] Lynn Margulis 'Lichtblitze der Evolution' und die findet sie im ganz Kleinen wie im ganz Großen. Schon der Übergang vom Einzeller zum Mehrzeller sei Kooperation, schreibt Margulis, die Besiedlung des Landes war Pilzen und Pflanzen nur gemeinsam möglich und alle Lebensformen im Verbund stabilisieren Temperatur und Atmosphäre der Erde."Greg Hinkel hat geschrieben : Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.
Nur im Zusammenspiel, so verstehe ich das, konnte der lebendige Planet entstehen. Damit steht dann nicht mehr der "Kampf ums Dasein" im Zentrum der Aufmerksamkeit, sondern Leben wird eher verstanden als Zusammenleben von Tier, Pilz und Pflanze, ein bewegliches Netz von gegenseitigen Abhängigkeiten. Dazu zählt natürlich auch Anorganisches: Mineralien, Wasser, Luft und Licht z.b. - nur dank einer komplexen Kooperation (im weiten Sinne des Wortes) konnte der Planet ein Lebensraum werden.
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Greg Hinkel hat geschrieben : Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.
Nach meiner Einschätzung wird keineswegs vorgeschlagen, den Begriff Gaia auf jeden Planeten anzuwenden. Außerdem geht es - nach meinem Verständnis - eher darum, den Planeten als Gesamtsystem (im Hinblick auf das Leben) zu betrachten. Das verfehlt der Ansatz, der stattdessen bloß nach einzelnen Elementen fragt.
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Aber in dem Faden geht es meines Erachtens gar nicht im Wesentlichen und das Mensch-Erde-Verhältnis. Es geht eher darum, wie man den Begriff Gaia so verstehen könnte, dass er sinnvoll ist, indem man zum Beispiel die Erde nicht wortwörtlich als Lebewesen ausdeutet, sondern eher den Fokus auf das Zusammenspiel der Elemente, also deren Symbiose richtet.nwdm hat geschrieben : Die Definition von Symbiose die ich kenne ist eine biologische. Symbiose meint da das Zusammenleben unterschiedlicher Tiere oder Pflanzen in gegenseitiger Abhängigkeit und zum beiderseitigem Vorteil.
Wenn ich mir das Verhältnis Mensch-Erde anschaue, sehe ich das ehrlich gesagt nicht. Weder hat die Erde einen Nutzen von uns, noch braucht sie uns zu ihrem Vorteil.
Der Mensch ist auf dieses Zusammenspiel sicherlich angewiesen, auch wenn er sich gerade so verhält, dass er es in seiner jetzigen Form maximal stört. Eine gute Begriffsanalyse könnte natürlich helfen, den Weg aus der Misere zu weisen. Aber in diesem Faden geht es um die Begriffsanalyse. Das sind meines Erachtens ganz klar zwei verschiedene Themen.
Wir müssen nicht auf unser Verhältnis zur Erde blicken, um diesen Begriff auszuloten und wir sollten es auch nicht, wenn wir den Begriff angemessen verstehen wollen. Es gab die Erde und Leben auf ihr doch schon, als es uns noch nicht gab und es wird die Erde und Leben auf ihr vielleicht auch noch geben, wenn es uns nicht mehr gibt. Denkbar ist auch, dass es weitere Planeten im habitablen Bereich ihrer jeweiligen Sonnen gibt, auf die der Begriff Gaia (im angedeuteten Sinne) vielleicht auch zutrifft und in denen keine Wesen wie wir vorkommen. Bei dem infrage stehenden Begriff geht es also keineswegs per se um das Verhältnis Mensch-Erde. Ich denke dabei auch an ein bewegliches, veränderliches Netz, indem immer wieder Arten verschwinden, neue auftauchen und sich bestehende verändern ... zu diesem Zusammenspiel gehören auch Tod und Vernichtung, z.b als Motoren der Evolution.
Interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens der Name für diesen Planeten: Erde. Wenn wir dabei nicht an den Planeten, sondern an die Gartenerde z.b denken, dann ist es ein Ausdruck für das Lebendige schlechthin. Und wie die meisten wahrscheinlich wissen, ist der Begriff Materie mit dem Begriff Mater, was für Mutter steht, verwandt. In manchen unserer Begriffe aus dem fraglichen Zusammenhang ist das Lebendige gewissermaßen mitgedacht, auch wenn es nicht sofort augenscheinlich wird.NaWennDuMeinst hat geschrieben : Ich mag mehr das Bild der Erde als Mutterschoß der Menschheit.
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Wieso eigentlich nur deren Oberfläche? Natürlich ist das bloß eine hauchdünne Schicht, auf der Leben möglich ist. Aber ich bin nicht informiert, inwiefern es nicht auch einen Zusammenspiel der inneren Elemente mit dieser äußeren Schicht gibt. Wer weiß mehr?
Mag aber sein, dass es für das Thema auch nicht von größerer Relevanz ist: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“
Aber dann ist es ein Traumtänzer-Begriff. Weil diese Symbiose ja nur sagt, dass die Einheit der Erde eine Lebende ist. Was ist damit gewonnen? Ich meine, dass dadurch im Gegenteil einiges verschütt geht...bspw. die Zivilisation als Einheit des menschlichen Lebens oder die Grenze zwischen lebendigen Wesen und andersartigen und anorganischen Stoffen.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 23. Jul 2022, 07:00Greg Hinkel hat geschrieben : Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.Nach meiner Einschätzung wird keineswegs vorgeschlagen, den Begriff Gaia auf jeden Planeten anzuwenden. Außerdem geht es - nach meinem Verständnis - eher darum, den Planeten als Gesamtsystem (im Hinblick auf das Leben) zu betrachten. Das verfehlt der Ansatz, der stattdessen bloß nach einzelnen Elementen fragt.
Sicher, für eine Synthese mag das okay sein. Aber da sag ich lieber "das Eine", weil darin weniger bestimmt, aber gleichviel oder gar mehr, einbegriffen ist, wie mit Gaia.
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Groot hat geschrieben : ↑Sa 23. Jul 2022, 21:55Aber dann ist es ein Traumtänzer-Begriff. Weil diese Symbiose ja nur sagt, dass die Einheit der Erde eine Lebende ist. Was ist damit gewonnen? Ich meine, dass dadurch im Gegenteil einiges verschütt geht...bspw. die Zivilisation als Einheit des menschlichen Lebens oder die Grenze zwischen lebendigen Wesen und andersartigen und anorganischen Stoffen.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 23. Jul 2022, 07:00Greg Hinkel hat geschrieben : Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.Nach meiner Einschätzung wird keineswegs vorgeschlagen, den Begriff Gaia auf jeden Planeten anzuwenden. Außerdem geht es - nach meinem Verständnis - eher darum, den Planeten als Gesamtsystem (im Hinblick auf das Leben) zu betrachten. Das verfehlt der Ansatz, der stattdessen bloß nach einzelnen Elementen fragt.
Sicher, für eine Synthese mag das okay sein. Aber da sag ich lieber "das Eine", weil darin weniger bestimmt, aber gleichviel oder gar mehr, einbegriffen ist, wie mit Gaia.
Apropos Traumtänzer - Begriff , da du dich offenbar mit deiner hier formulierten Grenze , . wie hier erwähnt .. der „Instinkttätigkeit des Philosophen (Nietzsche)" offenbar nicht zu erwehren vermagst , so könnte ich dir dazu , unter Bezugnahme auf folgendes Zitat , .den von mir eröffneten Thread Eine Einordnung der KI nach Schopenhauer empfehlen ..
- "Um eine tiefere Einsicht in das Wesen der Welt zu erlangen, ist unumgänglich nöthig, daß man unterscheiden lerne den Willen als Ding an sich von seiner adäquaten Objektität, sodann die verschiedenen Stufen, auf welchen diese deutlicher und vollendeter hervortritt … Was in Wolken, Bach und Krystall erscheint, ist der schwächste Nachhall jenes Willens, der vollendeter in der Pflanze, noch vollendeter im Thier, am vollendetesten im Menschen hervortritt."
Arthur Schopenhauer .. Die Welt als Wille und Vorstellung
Danach würde in den "anorganischen Stoffen" der Erde , der Wille als Ding an sich .. ich zitiere .. . als schwächster Nachhall , in den organischen lebenden Stoffen dementsprechend vollendeter und schlussendlich .. so Schopenhauer .. im Menschen am vollendetesten hervortreten.
Wenn man denn unseren desaströßen Einfluß, auf die organischen , lebenden Stoffe, unseres Planeten Erde, die man unter dem Traumtänzer - Begriff Gaia einzuordnen neigt , als vollendet bezeichnen würde.
wie dem auch sei .. als ein selbstregulierendes System würde ich das , was wir auf der Erde derzeit praktizieren , nicht bezeichnen wollen. Völlig " Außer Rand und Band" wäre sicherlich zu treffender.
- Autopoiesis
Eine weitere wesentliche Voraussetzung für das Vorhandensein eines Systems ist die Fähigkeit, sich selbst (wieder-)herzustellen, also die Autopoiesis. Der Merksatz im Luhmannschen Sinne lautet: Wenn es sich nicht selbst macht, ist es kein System. Dabei bezog sich Luhmann auf das Konzept der chilenischen Neurobiologen Humberto Maturana und Francisco Varela. Diese wendeten das Konzept der Autopoiesis auf organische Prozesse an und meinten damit, dass Systeme sich mit Hilfe ihrer eigenen Elemente selbst herstellen. Lebewesen sind die ursprünglichen Beispiele für autopoietische Systeme. Für den Beobachter ereignet sich Leben von selbst, ohne dass ein äußerer herstellender Prozess eingreift.
und jeder der diese "drei Gewalten" der Symbiose, aus dem Weltraum betrachtet missachtet . wird aus dem Weltraum betrachtet dementsprechend von ihr sanktioniert. Leider eher später als früher.( Stichwort.: Diskonrate bzw. Zeitpräferenz)Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 23. Jul 2022, 09:15
Mag aber sein, dass es für das Thema auch nicht von größerer Relevanz ist: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“
Ich halt es hier mit den Wissenschaften und versuche mich darin, eine Einheitswissenschaft zu denken; also eine, die sowohl die Naturwissenschaften, die Natur, die Geisteswissenschaften, die Psche und das Soziale, umfasst.
Gaia ist mir schlicht zu spirituell. Das heißt nicht, dass der Begriff nicht substantielle Eigenschaften hätte. Aber im Ende endet Gaia darin, dass ein Materialismus plausibler erscheint als das, was wir in Europa im Idealismus als Wahrheit geortet haben.
Gaia ist mir schlicht zu spirituell. Das heißt nicht, dass der Begriff nicht substantielle Eigenschaften hätte. Aber im Ende endet Gaia darin, dass ein Materialismus plausibler erscheint als das, was wir in Europa im Idealismus als Wahrheit geortet haben.
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Welche Begründung kannst du dafür angeben, dass du dich an die Wissenschaften hältst, wenn du eine Einheitswissenschaft postulierst?
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Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 29. Jun 2021, 06:12Wenn man sich den Begriff Gaia so vorstellt, als sei die Erde eine Art Lebewesen, dann kann ich mich damit nicht anfreunden. Aber die folgende Definition gefällt mir ganz gut. Greg Hinkel: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“
Was ist dir an dem Begriff der Symbiose zu spirituell?
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Grüner Vordenker und Utopist »Gaia«-Visionär James Lovelock stirbt im Alter von 103 Jahren
Er sah die Erde als lebenden Organismus und galt damit als Stichwortgeber der Umweltbewegung. Der Wissenschaftler und Zukunftsdenker James Lovelock ist jetzt im Alter von 103 Jahren in England gestorben.
Vor dem Hintergrund , als "Stichwortgeber der Umweltbewegung" und deren Zielen, würde ich eine Diskussion über die Frage: "Was ist dir an dem Begriff der Symbiose zu spirituell?" gelinde gesagt für abseitig halten. Ich meine , was könnte man sich denn im Vergleich dazu zum Ziel setzen ? Wenn man nach den 4 Eigenschaften geht, durch die .. so Metzinger .. Spiritualität als Erkenntnisprozess charakterisiert ist , eine schlüssige Antwort darauf , sicherlich wohl kaum ..Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 30. Jul 2022, 06:54Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 29. Jun 2021, 06:12Wenn man sich den Begriff Gaia so vorstellt, als sei die Erde eine Art Lebewesen, dann kann ich mich damit nicht anfreunden. Aber die folgende Definition gefällt mir ganz gut. Greg Hinkel: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“Was ist dir an dem Begriff der Symbiose zu spirituell?
- Nach Metzinger ist Spiritualität als Erkenntnisprozess durch 4 Eigenschaften charakterisiert:
nicht-theoretisch (also durch praktische Erfahrung gewonnen),
nicht-propositional (keine Aussagen mit einem logischen Wahrheitsgehalt),
nicht-kognitiv (es geht nicht um gedankliche Einsichten) und
nicht-diskursiv (die Erkenntnis ist sprachlich nicht kommunizierbar, sie kann höchstens angedeutet werden).
Hingegen als "Stichwortgeber der Umweltbewegung" würde ich Spiritualität, wie von »Gaia«-Visionär James Lovelock angedacht, sowohl als theoretisch, wie auch als propositional , kognitiv und diskursiv bezeichnen wollen. Als solches ich , ganz und gar nicht gelinde gesagt , dergleichen für dieseitig halte .
- Bedeutung der „intellektuellen Redlichkeit“
Thomas Metzinger spricht in seinem 2010 in Berlin gehaltenen Vortrag „Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit“ von einer philosophischen oder säkularisierten Spiritualität und meint damit eine epistemische und zugleich ethische Lebenseinstellung, die dem Prinzip der intellektuellen Redlichkeit folgt, der unbedingten Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit und Gewissenhaftigkeit gegen sich selbst, um Irrtum und Selbsttäuschungen zu vermeiden. Intellektuelle Redlichkeit lasse nicht zu, etwas ohne zureichende Belege, Anhaltspunkte oder Indizien zu glauben (John Locke). Richtig verstandene Spiritualität sei also ohne Weiteres mit den Grundsätzen der Aufklärung vereinbar, gerate aber immer wieder in Konflikt mit bestehenden Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, insbesondere mit deren Dogmen.
- "Was dazu reizt, auf alle Philosophen halb mißtrauisch, halb spöttisch zu blicken, ist nicht, daß man wieder und wieder dahinter kommt, wie unschuldig sie sind – wie oft und wie leicht sie sich vergreifen und verirren, kurz ihre Kinderei und Kindlichkeit – sondern daß es bei ihnen nicht redlich genug zugeht: während sie allesamt einen großen und tugendhaften Lärm machen, sobald das Problem der Wahrhaftigkeit auch nur von ferne angerührt wird."
Nietzsche .. Jenseits von Gut und Böse
Alexander Friedrich - "Gaias Netze: Zur Metaphorologie der planetarischen Selbestregulation des Lebens"
"Das Kapitel untersucht die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der Gaia-Theorie aus metaphorologischer Perspektive. In der Rekonstruktion der frühen Popularisierung und Kontroverse um Lovelocks und Margulis’ Gaia-Hypothese soll gezeigt werden: dass (1) Metaphorik in der Rede über Gaia unvermeidlich ist; dass (2) die frühen organischen, technischen, kybernetischen und politischen Metaphorisierungen Gaias zu logischen Aporien, theoretischen Inkommensurabilitäten und Missverständnissen geführt haben; bevor schließlich (3) die Metaphorik der Netze einen Registerwechsel erlaubte, der nicht nur zur späteren Akzeptanz der Gaia-Theorie in den Naturwissenschaften wie in ihrer jüngsten Rezeption seitens Bruno Latours beigetragen hat, sondern auch zu einer erweiterten Auffassung davon, was Netzwerke eigentlich sind."
"Das Kapitel untersucht die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der Gaia-Theorie aus metaphorologischer Perspektive. In der Rekonstruktion der frühen Popularisierung und Kontroverse um Lovelocks und Margulis’ Gaia-Hypothese soll gezeigt werden: dass (1) Metaphorik in der Rede über Gaia unvermeidlich ist; dass (2) die frühen organischen, technischen, kybernetischen und politischen Metaphorisierungen Gaias zu logischen Aporien, theoretischen Inkommensurabilitäten und Missverständnissen geführt haben; bevor schließlich (3) die Metaphorik der Netze einen Registerwechsel erlaubte, der nicht nur zur späteren Akzeptanz der Gaia-Theorie in den Naturwissenschaften wie in ihrer jüngsten Rezeption seitens Bruno Latours beigetragen hat, sondern auch zu einer erweiterten Auffassung davon, was Netzwerke eigentlich sind."