Nauplios hat geschrieben : ↑Sa 30. Jul 2022, 16:16Alexander Friedrich - "Gaias Netze: Zur Metaphorologie der planetarischen Selbestregulation des Lebens"
"Das Kapitel untersucht die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der Gaia-Theorie aus metaphorologischer Perspektive. In der Rekonstruktion der frühen Popularisierung und Kontroverse um Lovelocks und Margulis’ Gaia-Hypothese soll gezeigt werden: dass (1) Metaphorik in der Rede über Gaia unvermeidlich ist; dass (2) die frühen organischen, technischen, kybernetischen und politischen Metaphorisierungen Gaias zu logischen Aporien, theoretischen Inkommensurabilitäten und Missverständnissen geführt haben; bevor schließlich (3) die Metaphorik der Netze einen Registerwechsel erlaubte, der nicht nur zur späteren Akzeptanz der Gaia-Theorie in den Naturwissenschaften wie in ihrer jüngsten Rezeption seitens Bruno Latours beigetragen hat, sondern auch zu einer erweiterten Auffassung davon, was Netzwerke eigentlich sind."
- "Alles, was den Menschen gegen das Tier abhebt, hängt von dieser Fähigkeit ab, die anschaulichen Metaphern zu einem Schema zu verflüchtigen, also ein Bild in einen Begriff aufzulösen. Im Bereich jener Schemata nämlich ist etwas möglich, was niemals unter den anschaulichen ersten Eindrücken gelingen möchte: eine pyramidale Ordnung nach Kasten und Graden aufzubauen, eine neue Welt von Gesetzen, Privilegien, Unterordnungen, Grenzbestimmungen zu schaffen, die nun der andern anschaulichen Welt der ersten Eindrücke gegenübertritt als das Festere, Allgemeinere, Bekanntere, Menschlichere und daher als das Regulierende und Imperativische.
Friedrich Nietzsche .. Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn
Nur um einmal , in Anlehnung an dieses Zitat , meine bzw. Nietzsches nähe zu Blumenberg zu belegen , ich ergänze ...
wie wird denn mit der metaphorologische Lektüre des Gaia-Diskurses, ein bestimmter Typus von Gegenständen bewältigt , wenn nicht dadurch, dass er bei diesen Gegenständen .. so Nietzsche ..eine "pyramidale Ordnung nach Kasten und Graden" anschaulich macht ? Eine metaphorologische Anschauung, die als das Festere, Allgemeinere, Bekanntere, Menschlichere und daher buchstäblich , als das Regulierende und Imperativische, eine neue Welt von Gesetzen, Privilegien, Unterordnungen, Grenzbestimmungen zu schafft.hat geschrieben : Alexander Friedrich - "Gaias Netze: Zur Metaphorologie der planetarischen Selbestregulation des Lebens"
"Als ein theoretischer Ausgangspunkt für eine metaphorologischeLektüre des Gaia-Diskurses bietet sich insbesondere Hans Blumenbergs These an, dass es einen bestimmten Typus von Gegenständen gebe, die begrifflich allein nicht zu bewältigen sind, sondern deren Vorstellung und Reflexion stets Metaphernin Anspruch nehmen muss.
Grenzbestimmungen , die uns eben dieser der Symbiose, insbesondere aus dem Welltall betrachtet , unterordnet . Denn nicht der Mensch, sondern das ,was man sich unter den metaphorologischen Begriff Gaia vorstellt , ist .. "das Regulierende und Imperativische(Nietzsche) ,Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 29. Jun 2021, 06:12Wenn man sich den Begriff Gaia so vorstellt, als sei die Erde eine Art Lebewesen, dann kann ich mich damit nicht anfreunden. Aber die folgende Definition gefällt mir ganz gut. Greg Hinkel: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“