Künstliche Intelligenz

Es gibt heute kaum Bereiche des alltäglichen Lebens, die nicht in irgendeiner Weise mit dem World-Wide-Web zusammenhängen. Das Gleiche gilt für "künstliche Intelligenz". Was hat die Philosophie dazu zu sagen?
Burkart
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So 28. Aug 2022, 20:40

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 20:08
Steinmetz hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 18:31
Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 17:56
Das heißt, Überwachungskameras können sehen?
Sicherlich nicht. Das geht mir dann doch viel zu schnell. Ich möchte die Gedankengänge nachvollziehen, die dazu führen, dass ein Bewusstsein in einer Maschine als möglich angesehen wird.
Da kannst Du lange warten.
Lass Steinmetz und mir doch den Spaß, darüber zu reden.
Die Befürworter haben keine Ahnung von Bewusstsein und neigen sogar dazu es - absurder Weise - eher zu leugnen als zuzugeben, dass sie keinen Plan haben und deshalb natürlich
auch nicht sagen können wie sowas in Maschinen geplant nachgebildet werden soll.
Für können uns überlegen, was wir uns unter Bewusstsein ungefähr vorstellen und inwieweit unsere Vorstellungen nachbaubar sind.
Wir wissen einfach nicht wie das funktioniert. Wie will man aber etwas replizieren, das man nicht versteht?
Stichwort "Fliegen"... meine Details solltest du inzwischen kennen, oder?
Dann kommen so lustige Sachen wie Black-Box-Hokuspokus raus,
Black-Box ist einfach eine Sichtweise im Gegensatz zur White-Box.
also der Glaube, dass man einfach irgendwas macht und Bewusstsein würde sich dann von alleine einstellen.
Nicht wirklich, aber du musst unsere Ideen/Ansätze ja nicht verstehen, no problem.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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NaWennDuMeinst
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So 28. Aug 2022, 20:40

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 20:19
Der Mensch ist nichts anderes als eine komplizierte Maschine.
Wärst Du eine Maschine, würde ich sagen bei dir sind ein paar Register falsch verschoben worden.
;-)



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
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So 28. Aug 2022, 20:41

Burkart hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 20:40
Lass Steinmetz und mir doch den Spaß, darüber zu reden.
Ja, macht doch. Ich habe ja nur dargestellt wie ich das sehe.
Nicht wirklich, aber du musst unsere Ideen/Ansätze ja nicht verstehen, no problem.
Der Witz ist, ihr versteht sie selber nicht.
:-D

(Ich will in Bezug auf Steinmetz Frage sagen: Ich habe keine Ahnung wie man auf den Gedanken kommen könnte, dass Maschinen ein Bewusstsein haben könnten. Es gibt dazu keinen Ansatz, nicht einmal den kleinsten. Man muss schon grenzenloser Optimist und auch Phantast sein um das dem gegenwärtigen Forschungsstand nach zu glauben. Das ist nicht mal Science Fiction. Das ist pure Fantasy. Wie "Herr der Ringe" oder "Harry Potter". Und ich fände es auch toll, wenn Du das einfach auch mal so ehrlich sagen würdest. Mehr als den Verweis auf "Nichts ist unmöglich" hast Du nicht.)



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Burkart
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So 28. Aug 2022, 20:48

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 20:41
Burkart hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 20:40
Lass Steinmetz und mir doch den Spaß, darüber zu reden.
Ja, macht doch. Ich habe ja nur dargestellt wie ich das sehe.
Nicht wirklich, aber du musst unsere Ideen/Ansätze ja nicht verstehen, no problem.
Der Witz ist, ihr versteht sie selber nicht.
:-D
Schön, dass du immer weißt, was wir (nicht) verstehen :D
(Ich will in Bezug auf Steinmetz Frage sagen: Ich habe keine Ahnung wie man auf den Gedanken kommen könnte, dass Maschinen ein Bewusstsein haben könnten. Es gibt dazu keinen Ansatz, nicht einmal den kleinsten. Man muss schon grenzenloser Optimist und auch Phantast sein um das dem gegenwärtigen Forschungsstand nach zu glauben. )
Nur gut, dass ich nicht geschrieben habe "Maschinen haben ein Bewusstsein", aber die Feinheit(en) mögen dir nicht aufgefallen sein.



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So 28. Aug 2022, 20:53

Populär ist die Idee der „Bewusstseinsemergenz“, mit anderen Worten: Es entsteht irgendwie. Aber woran liegt das dann? Eine Position ist: Mit steigender Komplexität stellt sich ein solches Bewusstsein irgendwann automatisch ein. Es erscheint nicht aus dem Nichts, sondern aus der Komplexität der Algorithmik oder der Anzahl der Speicherzellen und des Vernetztheitsgrades. Da wird gerne die Analogie gezogen zu unseren Gehirnzellen, was sich auf der Ebene künstlicher neuronaler Netze ja durchaus bewährt hat. Würde man also sehr viele Neuronen nachbauen, die wechselseitig hin und her feuern, entstünde dann eine neue Qualität eines eigenen Bewusstseins. Mitunter kursiert die magische Zahl von 10 hoch 10 beteiligten Elementen als Eintrittsschwelle zu einem solchen Ereignis.

Eine andere Position ist, dass das Bewusstsein beim Menschen an eine klare Auswahl von Einzelneuronen gebunden ist, auf die man sich konzentrieren sollte, um Bewusstsein künstlich zu erzeugen. Hier widersprechen ganz andere Positionen, die das, was wir Bewusstsein nennen, insgesamt als soziales Konstrukt wahrnehmen, das nicht eindeutig einem Kopf, Körper oder Leib zugerechnet werden kann. Aus diesen Positionen heraus liegen KI-Bewusstseinsüberlegungen im Bereich der Fantasie. Schließlich gibt es noch eine Reihe an besonderen Sichtweisen, etwa dass die KI aus dem Weltall kommt und uns nun über den Weg der vernetzten Technik langsam aber sicher unterwandert. Auch solche Positionen haben überzeugte Anhänger.


https://www.helmholtz.de/newsroom/artik ... wusstsein/



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So 28. Aug 2022, 20:55

Burkart hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 20:48
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 20:41
Burkart hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 20:40
Lass Steinmetz und mir doch den Spaß, darüber zu reden.
Ja, macht doch. Ich habe ja nur dargestellt wie ich das sehe.
Nicht wirklich, aber du musst unsere Ideen/Ansätze ja nicht verstehen, no problem.
Der Witz ist, ihr versteht sie selber nicht.
:-D
Schön, dass du immer weißt, was wir (nicht) verstehen :D
Du hast doch damit angefangen!
Nur gut, dass ich nicht geschrieben habe "Maschinen haben ein Bewusstsein", aber die Feinheit(en) mögen dir nicht aufgefallen sein.
Schön, dass dir die Feinheit in meiner Antwort nicht aufgefallen ist, dass es auch keinen Ansatz dafür gibt. Irgendein Lichtblick wäre schön. Aber es gibt einfach keinen.
Oben habe ich mal ein paar Thesen aufgelistet, u.a. auch die dass sich Bewusstsein irgendwann "von alleine" einstellt. Das ist das was ihr habt: "Keine Ahnung wie wir es machen sollen, deshalb hoffen wir dass es von selber kommen wird.".
Na, ich erinnere mich an keinen Wissenschaftszweig wo man nach dem Motto vorgeht "Wird schon irgendwie passieren".
Sowas können sich wirklich nur K.I.-Forscher erlauben.... und keiner merkt es.



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iselilja
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So 28. Aug 2022, 21:01

Mal eine Frage an @Burkart, die du aber nicht so ernst nehmen solltest..

Wenn Du davon überzeugt bist, dass (starke) KI möglich ist, glaubst du dann auch, dass es möglich ist, künstliche Dummheit zu entwickeln, die ebenfalls so eine Art Bewußtsein voraussetzt? Oder würde es dafür einfach auch ausreichend sein, wenn die Maschine (rsp. das Programm) hinreichend fehlerhaftes Zeugs generiert? :-)




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So 28. Aug 2022, 21:08

Interessante Projektidee. Ich vermute, wenn ein Bewusstsein "irgendwie entsteht", müsste es auch Bullshit reden können. Das sind wirklich tolle Aussichten. Also ob wir nicht schon genug Querdenker hätten. Jetzt bauen wir die uns auch noch selber. In der Fabrik.
:-D



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NaWennDuMeinst
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So 28. Aug 2022, 21:34

Aber im Prinzip ist diese Diskussion hier ein schöner Spiegel der wissenschaftlichen Debatte.
Wie soll man die Frage beantworten ob Maschinen ein Bewusstsein haben (oder haben könnten) wenn man gar nicht einig darüber ist, was ein Bewusstsein ist?
Nehmen wir an ein KI-Forscher käme nun um die Ecke mit der Behauptung sein System habe Bewusstsein.
Da keine Einigung darüber herrscht was ein Bewusstsein ausmacht oder wie es zu funktionieren hat gäbe es ja auch keinen Weg das was man nicht beschreiben kann nachzuweisen. Das ist ja hoffnungslos.
Zuerst müsste man sich also darauf einigen was ein Bewusstsein ist und wie man es nachweist.
Und nicht einmal da sind wir momentan. Nicht einmal diese Grundlagen sind vorhanden.



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Burkart
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So 28. Aug 2022, 22:10

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 20:55
Burkart hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 20:48
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 20:41

Ja, macht doch. Ich habe ja nur dargestellt wie ich das sehe.

Der Witz ist, ihr versteht sie selber nicht.
:-D
Schön, dass du immer weißt, was wir (nicht) verstehen :D
Du hast doch damit angefangen!
Es war nur leider so, dass du meinen Text wirklich verstanden hattest, sonst hättest du dich nicht so geäußert gehabt, nur darauf wollte ich hinweisen.
Nur gut, dass ich nicht geschrieben habe "Maschinen haben ein Bewusstsein", aber die Feinheit(en) mögen dir nicht aufgefallen sein.
Schön, dass dir die Feinheit in meiner Antwort nicht aufgefallen ist, dass es auch keinen Ansatz dafür gibt.
Wofür denn? Worüber habe ich denn geschrieben, na? Doch nicht was Bewusstsein ist, sondern was ich (insbesondere für KI) als Ansatz sehe, was man darunter verstehen kann.
Irgendein Lichtblick wäre schön. Aber es gibt einfach keinen.
Das ist deine Ansicht, bitte schön...
Oben habe ich mal ein paar Thesen aufgelistet, u.a. auch die dass sich Bewusstsein irgendwann "von alleine" einstellt. Das ist das was ihr habt: "Keine Ahnung wie wir es machen sollen, deshalb hoffen wir dass es von selber kommen wird.".
Na, ich erinnere mich an keinen Wissenschaftszweig wo man nach dem Motto vorgeht "Wird schon irgendwie passieren".
Sowas können sich wirklich nur K.I.-Forscher erlauben.... und keiner merkt es.
"Wird schon passieren" o.ä. ist auch nicht vernünftig.



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So 28. Aug 2022, 23:42

Burkart hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 22:10
"Wird schon passieren" o.ä. ist auch nicht vernünftig.
Natürlich nicht. Aber das ist das "beste" Konzept dass die K.I.-Forscher in Bezug auf Maschinen mit Bewusstsein haben.
Wenn Du dann immer noch nicht verstehst, warum ich da eher pessimistisch bin, dann muss das wohl daran liegen, dass einen wirklichen Optimisten wie Dich absolut nichts erschüttern kann.
Wir könnten morgen auch ein Naturgesetz entdecken, aus dem sich ergeben würde dass Maschinen kein Bewusstsein haben können und Du würdest immer noch sagen: "Das heißt gar nichts".
Ist ja auch ok. Sei ruhig optimistisch. Es tut ja niemanden weh.



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So 28. Aug 2022, 23:46

iselilja hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 21:01
Mal eine Frage an @Burkart, die du aber nicht so ernst nehmen solltest..

Wenn Du davon überzeugt bist, dass (starke) KI möglich ist, glaubst du dann auch, dass es möglich ist, künstliche Dummheit zu entwickeln, die ebenfalls so eine Art Bewußtsein voraussetzt? Oder würde es dafür einfach auch ausreichend sein, wenn die Maschine (rsp. das Programm) hinreichend fehlerhaftes Zeugs generiert? :-)
Na ja, die KI könnte ja irgendwie beschränkt und so dümmer sein als sonst normaerweise, das kann ich mir schon vorstellen. Reine beliebige Fehler zu produzieren würde wohl eher nicht zu Bewusstsein passen.



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So 28. Aug 2022, 23:54

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 23:42
Burkart hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 22:10
"Wird schon passieren" o.ä. ist auch nicht vernünftig.
Natürlich nicht. Aber das ist das "beste" Konzept dass die K.I.-Forscher in Bezug auf Maschinen mit Bewusstsein haben.
Wenn Du dann immer noch nicht verstehst, warum ich da eher pessimistisch bin, dann muss das wohl daran liegen, dass einen wirklichen Optimisten wie Dich absolut nichts erschüttern kann.
Wir könnten morgen auch ein Naturgesetz entdecken, aus dem sich ergeben würde dass Maschinen kein Bewusstsein haben können und Du würdest immer noch sagen: "Das heißt gar nichts".
Ist ja auch ok. Sei ruhig optimistisch. Es tut ja niemanden weh.
Du verstehst Bewusstsein als etwas Mysteriöses, nicht Durchschaubares und deshalb nicht Erklärbares.
Für mich ist es "nur" eine Beschreibung eines Zustandes, der auf vielen Unterzuständen bzw. -eigenschaften beruht, im Detail womöglich zu komplex um ihn zu erklären, nicht aber seine grundsätzliche Struktur/Idee.
Auch gibt es nicht nur 100% Bewusstsein oder 0%, sondern bei Tieren (und gar Pflanzen!?) diverse % dazwischen sozusagen. Bewusstsein ist eben nicht *die* eine klar greifbare Eigenschaft oder Funktion.



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Mo 29. Aug 2022, 03:31

Burkart hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 23:54
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 23:42
Burkart hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 22:10
"Wird schon passieren" o.ä. ist auch nicht vernünftig.
Natürlich nicht. Aber das ist das "beste" Konzept dass die K.I.-Forscher in Bezug auf Maschinen mit Bewusstsein haben.
Wenn Du dann immer noch nicht verstehst, warum ich da eher pessimistisch bin, dann muss das wohl daran liegen, dass einen wirklichen Optimisten wie Dich absolut nichts erschüttern kann.
Wir könnten morgen auch ein Naturgesetz entdecken, aus dem sich ergeben würde dass Maschinen kein Bewusstsein haben können und Du würdest immer noch sagen: "Das heißt gar nichts".
Ist ja auch ok. Sei ruhig optimistisch. Es tut ja niemanden weh.
Du verstehst Bewusstsein als etwas Mysteriöses, nicht Durchschaubares und deshalb nicht Erklärbares.
Nicht nur ich. Niemand weiß, wie Bewusstsein zustande kommt oder wie es funktioniert. Du auch nicht.
Wenn wir das wüssten, dann wüssten wir ja wenigstens, ob und wie es nachgebaut werden kann. Aber wir sind nicht mal so weit das überhaupt einschätzen zu können.
Und deshalb finde ich es ein bisschen lächerlich so zu tun als sei das alles kein Problem und im Prinzip müsse nur an der richtigen Schraube gedreht werden. Das weißt Du gar nicht. Nicht ein bisschen.



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iselilja
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Mo 29. Aug 2022, 06:04

Burkart hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 23:46

Na ja, die KI könnte ja irgendwie beschränkt und so dümmer sein als sonst normaerweise, das kann ich mir schon vorstellen. Reine beliebige Fehler zu produzieren würde wohl eher nicht zu Bewusstsein passen.
Ja, in diese Richtung etwa sollte die Frage zielen.

Eine Schwierigkeit in dieser ganzen Thematik besteht nämlich darin, die verwendeten Begriffe klar definieren zu können. Das habt ihr ja hier schon einige Male hervorgehoben. Etwa wie man nicht einfach willkürlich definieren kann, was warm sein soll, ohne dabei zu wissen was kalt bedeutet. Man könnte bspw. definieren: warm ist etwas, wenn es 30°C überschreitet, dennoch würden wir auch dann noch sagen, dass etwas mit 20°C wärmer ist als mit 15°C, eben weil wie eine Vorstellung vom Gegenteil haben. Hier bleibt also ein gewisses komparitistisches Element erhalten.

Beim Menschen, dem wir i.d.R. Bewußtsein zusprechen, werden wir ebenfalls gelegentlich die eine Sache oder auch die andere zusprechen, je nachdem wie gut oder schlecht er mit bestimmten Dingen in der Lage ist umzugehen. Wenn aber der Grad der Befähigung (meinetwegen Problemstellungen lösen zu können) garnicht bedeutet, dass dann Bewußtsein herrscht, denn dies herrscht offenbar auch im gegenteiligen Fall - warum sollte man dann bei Maschinen so etwas überhaupt annehmen, mit der Begründung der Leistungsfähigkeit?

Das wäre völlig implausibel.




Steinmetz
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Mo 29. Aug 2022, 08:44

iselilja hat geschrieben :
So 28. Aug 2022, 21:01
Mal eine Frage an @Burkart, die du aber nicht so ernst nehmen solltest..

Wenn Du davon überzeugt bist, dass (starke) KI möglich ist, glaubst du dann auch, dass es möglich ist, künstliche Dummheit zu entwickeln, die ebenfalls so eine Art Bewußtsein voraussetzt? Oder würde es dafür einfach auch ausreichend sein, wenn die Maschine (rsp. das Programm) hinreichend fehlerhaftes Zeugs generiert? :-)
Mal etwas anderes Interessantes. Ich habe den Begriff der künstlichen Dummheit tatsächlich schonmal aufgeschnappt. Da ging es um Computerspiele. Entwickler hatten die Aufgabe, dass Computergegner im Spiel Fehler machen sollen, die menschliche wirken.
Ich fand das damals amüsant, hat aber keinerlei Bedeutung für unser Thema.




Körper
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Mo 29. Aug 2022, 10:03

Steinmetz hat geschrieben :
Sa 27. Aug 2022, 23:14
Gerade mit dem Selbstbewusstsein einer Maschine betreten wir doch die Kritische Richtung bei der es Protest geben wird. Ich kann es mir auch nur sehr schwierig vorstellen. Ich würde aber gerne den Gedanken Nachvollziehen, wie man zu der Überzeugung kommt, dass es möglich ist. Ich glaube Körper will es erklären. Ich muss aber gestehen, dass ich es noch nicht verstanden habe.
Eine Erklärung von mir wird deine Erwartungen an eine Erklärung vermutlich nicht erfüllen.
Es geht letztlich darum, inwieweit das, was du durch Selbst-Beobachtung, von dir selbst zu wissen glaubst, ausschlaggebend für deine Erwartung an eine Erklärung ist.
Setzt du dich selbst als Werkzeug zum Aufstellen von Kriterien ein, ohne dass du weisst, wie du funktionierst?

Mal Schritt für Schritt:

Bewusste Wahrnehmung ist aus meiner Sicht dadurch charakterisiert, dass ein Akteur zu einer Überzeugung kommt - der Überzeugung "worum sich seine Wahrnehmung gerade dreht" bzw. "wovon sie handelt".

"Bewusstsein" wäre dann ein (kontinuierlicher?) Strom solcher Überzeugungen.

"Selbst-Bewusstsein" wäre eine Einschränkung der Überzeugungen auf den Akteur selbst, sozusagen Überzeugung von "Subjektivität", vom "Dabei zu sein", von "inneren Vorgängen/Handlungen" usw. usf.

Hierzu stelle ich insgesamt die Frage:
Erwartest du, dass die Überzeugung eines Akteurs, "seine Wahrnehmung dreht sich aktuell um einen Sachverhalt", exakt durch diesen Sachverhalt verursacht/ausgelöst wird?
anders formuliert:
Kann man über die Überzeugungen eines Akteurs feststellen, was man in einer Maschine nachbauen müsste?

Beispiel:
Wenn ein Akteur der Überzeugung ist, "Farben zu sehen", wird dies durch "Farbe" und das "Sehen von Farbe" ausgelöst?
Wenn ein Akteur der Überzeugung ist, "einen Gedanken zu haben", wird dies durch "Gedanke" und das "Begegnen mit diesem Gedanken" ausgelöst?

Wie beim "Haufen" ist das letztlich die Frage, ob man vom Objekt her denkt (z.B. "Farbe") oder vom Wahrnehmenden ausgeht, der aus unterschiedlichen Auslösern zu einer Überzeugung kommt, die für ihn und seine Situation funktioniert.

Rund um "Bewusstsein" stellt sich damit die Frage, erwartest du hierzu eine Sensation bzgl. der Weltanteile (sozusagen "eine neue Physik") oder erwartest du eine Erklärung, wie es im Wahrnehmenden auf Basis von unspektakulären Anlässen zu einer (zu den Anlässen) plausiblen Überzeugung kommt?




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Mo 29. Aug 2022, 10:26

Körper hat geschrieben :
Mo 29. Aug 2022, 10:03
Wenn ein Akteur der Überzeugung ist, "Farben zu sehen", wird dies durch "Farbe" und das "Sehen von Farbe" ausgelöst?
Wenn ein Akteur der Überzeugung ist, "einen Gedanken zu haben", wird dies durch "Gedanke" und das "Begegnen mit diesem Gedanken"
Ja, "Farbesehen" wird durch Farben ausgelöst. Die Wiese ist grün und das ist die Ursache meines "Wiese ist grün"-Erlebnisses, denn es ist eine Eigenschaft der Wiese selbst grün auszusehen. Deswegen können auch verschiedene Akteure erkennen, dass die Wiese grün ist.

Gedanken werden erfasst. Wenn ein Akteur der Überzeugung ist, "einen Gedanken zu haben", hängt dies an dem Gedanken bzw. dem Erfassen des Gedankens. Deswegen können auch verschiedene Akteure dieselben Gedanken erfassen.




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Mo 29. Aug 2022, 12:51

Steinmetz hat geschrieben :
Mo 29. Aug 2022, 08:44
Da ging es um Computerspiele. Entwickler hatten die Aufgabe, dass Computergegner im Spiel Fehler machen sollen, die menschliche wirken.
Schachprogramme sind ein anderes Beispiel. Für die verschiedenen Schwierigkeitsgrade wird der Computergegner künstlich "verdummt".
Da geht es aber nicht darum den Computergegner menschlicher wirken zu lassen, sondern darum dass die Maschine die Spieler (die ja vom Anfänger bis zum Profi reichen) nicht gnadenlos vom Brett fegt.



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iselilja
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Mo 29. Aug 2022, 17:03

Steinmetz hat geschrieben :
Mo 29. Aug 2022, 08:44
Da ging es um Computerspiele. Entwickler hatten die Aufgabe, dass Computergegner im Spiel Fehler machen sollen, die menschliche wirken.
Ich fand das damals amüsant, hat aber keinerlei Bedeutung für unser Thema.
Vielleicht hat es die ja doch.

Denn woran orientieren sich Entwickler von KI? Doch nicht am Verhalten eines Regenwurmes. :-) Sondern selbstverständlich am Verhalten vom Menschen, zumal wir über andere "Formen von Intelligenz" auch nur wenig bis garnichts sagen können.

Man kann sich das vielleicht mit der Entwicklung der Malerei veranschaulichen, was da prinzipiell auf dem KI-Sektor passiert. Vor tausenden von Jahren waren Zeichnungen oder Abbildungen von Menschen (der auch anderen Dingen) noch recht - na nennen wir es mal - abstrakt. Die Techniken der Malerei haben sich aber immer weiter verfeinert. Da gibt es ja auch richtige Meilensteine wie Dürer u.a.. Heute sind wir sogar dank Photo und Virtualität soweit vorangeschritten, dass wir Menschen nicht nur abbilden sondern gar animieren können. Das sieht bisweilen so täuschend echt aus, dass man oftmals mehrfach hinschauen muss um gerade noch so zu erkennen, dass es sich um eine Computeranimation handelt.

Und genau das ist einer der Punkte, der viele annehmen lässt, KI müsse doch so etwas wie Bewußtsein hervorbringen, denn es sieht doch genau so aus (als hätte sie eines). Aber es ist eine Täuschung, die einfach nur immer schwieriger von den authentischen Originalen zu unterscheiden ist.




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