Ich würde in Mittelerde nicht von Konstruktion sprechen. Mittelerde mag soziologisch ganz vielleicht Konstruktionsleistung sein. Aber ich denke, dass Mittelerde biologisch-genetisch nicht reine Konstruktion ist.ahasver hat geschrieben : ↑Mo 5. Sep 2022, 21:27Wir leben in einer „mittleren Welt“, zwischen Plancklänge und dem Durchmesser des uns bekannten Universums. Wir bewohnen Mittelerde. Als Bewohner von Mittelerde konnten wir Konstrukte bilden wie „Seiendes“, „Objekt“, „Ding“, „Materie“…….bis hin zu „Naturgesetzen“. Aber auch in Mittelerde waren diese Konstrukte bloße Konstrukte wiewohl sie deren Bewohner für Wahrheiten hielten und halten. Sie waren nützlich für gewisse Zwecke.
Verlassen wir Mittelerde. Lassen wir unsere Fantasie spielen. Versetzen wir uns in ein Zeitrafferbewußtsein, das Millionen von Jahren zu Minuten verkürzt. Jetzt sehen wir keine festen mit sich selbst identisch bleibende Dinge mehr. Wir sehen nur noch Wandel, nur noch Werden und Vergehen. Wie Wellen türmen sich Gebirge auf, branden an Land, brechen sich und vergehen…Nichts Festes gibt es für dieses Bewußtsein, alles fließt, alles ist im Fluss, alles ist Fluss.
Oder tauchen wir theoretisch in die unvorstellbare Welt des Allerkleinsten, in die Welt der Atome und Elementarteilchen. Hier ist unsere Fantasie auf die Mathematik der Quantentheorien angewiesen. Diese sagt uns, dass es keine festen mit sich selbst identisch bleibende Objekte wie zB Elementarteilchen gibt, sondern nur noch ein Gewebe sich sprunghaft wandelnder Beziehungen. Die Quantenwelt besteht in Beziehungen, nicht aus Dingen.
Zwecke ist eine moralisierende Perspektive...damit wäre im Grunde auch die Option raus, dass Mittelerde soziologisch eine Konstruktionsleistung ist. Denn Handlungen bedingen Verhalten und Verhalten ist im Mesokosmos auch nicht bloße Konstruktion, sondern eben statistisch messbar und schlicht das, was das Leben ausmacht.
Meine Durchmesser wären die deinen; Planck-Größen zur einen Seite und die Aussage "Aber die Gegenwart alleine ist doch schon unendlich!". Also die Gegenwart ohne Zeit.
Aber ist dieses Bewusstsein des "Alles fließt" nicht eigentlich ein künstliches? Darin kann der Mensch m.e. nicht sein. Den Fluß den wir erleben ist m.e. künstlich und digitaltechnisch. Ich sehe das "Selbst", das mit sich identisch bleibt...damit Zeit und Vorstellung und Bilder und soziologisch mindestens Stehlen und Reliquien.
Die "sich-türmenden" Rhythmen werden für mich zur Mandelbrot-Menge und dieses Denken damit "instrumentell". Instrumentelle Vernunft ist nun aber sicher der Stifter der strengen Wissenschaft. Aber m.e. zeigt sich darin nur künstliche Leistung. Das Selbst ist ja vielmehr dadurch charakterisiert intuitiv und nicht durch Regeln oder Mustern geleitet, "in-der-Welt" zu sein.
Wieso braucht die Vorstellung dort im Allerkleinsten die "Mathematik" der Quantentheorie? Genau diese Türme und Wellen, die sich darstellen, sind doch technische Phänomene und m.e. irgendwie noch durch die Vorstellungskraft gedeckt. Die Mathematik findet sich zwar darin; aber man braucht Mathematik nicht unbedingt, um diese zu erkennen...eine exakte phänomenologisch und syntaxorientierte Analyse leistet ebenso die Einsicht in die Quantenebene. Denn Quantenebene = "Technoimagination" eines Flussers. (Im Buch Kommunikologie beschreibt er das)