AufDerSonne hat geschrieben : ↑ Mo 5. Sep 2022, 10:04
Kannst du mir erklären, was du damit meinst, dass die Wahrnehmung nur an Wechselwirkungen herankommt und nicht an die Existenz.
Bleiben wir beim "Sehen von Farbe".
Strahlung trifft auf die Oberfläche eines Objektes (welche Existenz sich hinter "Strahlung" und "Oberfläche" verbirgt, bleibt offen) und wird abgelenkt und gefiltert.
Durch die Wechselwirkung an der Oberfläche wird nur ein Teil der Strahlung weitergeleitet (wie auch immer das mit Existenzen funktionieren mag).
Die Wechselwirkung an der Oberfläche kann dabei nicht als eigene Existenz ausgerufen werden, sondern es findet etwas zwischen Existenz(en) statt und danach liegt eine Veränderung in der(den) Existenz(en) vor.
Nun trifft diese abgelenkte, gefilterte Strahlung auf eine Sinneszelle, also wieder eine Oberfläche und ein ähnlicher Vorgang zwischen Existenz(en) beginnt von Neuem.
Durch das Einwirken der Strahlung auf die Zelle, nennen wir es "Reizung", wird nervöse Aktivität (Biochemie) gestartet und in dem Wechselwirkungsraum Nervensystem/Gehirn "geht es anschliessend rund".
Was hat nun das Nervensystem/Gehirn von der ursprünglichen "Oberfläche des Objektes" zur Verfügung?
Es hat nicht Zur Verfügung "was Strahlung ist".
Es hat nicht zur Verfügung, dass Strahlung abgelenkt und gefiltert wurde.
Es hat nicht zur Verfügung, dass Strahlung überhaupt vorhanden ist.
Es hat nichts Direktes von der "Oberfläche des Objektes" zur Verfügung.
Es hat eigentlich nur die "Reizung" zur Verfügung und das auch nur deshalb, weil die Auswirkung fortgesetzt (über Wechselwirkungen) durchs System getragen wird.
Dieses "durchs System tragen" ist die eigentliche Wahrnehmung: die Reaktion.
Die einzige Möglichkeit, mit dieser Reizung etwas anzufangen, ist, sinnvoll (im Sinne der Möglichkeiten des Systems) darauf zu reagieren.
("sinnvoll" im Sinne von Harmonien, denn das System muss auf Existenzbasis funktionieren können - Machbarkeit)
Die Reaktion im System ist der Versuch die Reizung(en) korrekt zu verwalten, was letztlich einem Erschliessen der "einwirkenden Welt" entspricht (solange keine Fehler gemacht werden).
Das "Sehen von Farben" gehört damit nicht zur "Welt der Existenz(en)", sondern ist maximal ein korrektes Erschliessen der "Welt der Einwirkungen", also der Veränderungen von Existenz(en).
Aus der "Welt der Einwirkungen" heraus kommt man nicht an die "Welt der Existenz(en)" heran, denn es gibt nur das Werkzeug "Reizung" und wenn hinter "Existenz" mehr steckt, als in "Reizung" übergeht (was mit Sicherheit der Fall ist), dann bleibt das natürlich verschlossen - logisch.
AufDerSonne hat geschrieben : ↑ Mo 5. Sep 2022, 10:04
Und was ist dann die Schnittstelle zwischen Wahrnehmung und Existenz?
"Wahrnehmung" ist hierbei ja nur der abstrakte Begriff für einen Veränderungsverlauf innerhalb von Existenz, der durch die "Reizung" entsteht.
Das Wahrnehmungssystem ist Existenz und das, was einwirkt, ist auch Existenz, wobei man halt nicht sagen kann, ob das überhaupt zwei Existenzen sind.
Die "Schnittstelle" oder besser der Zuständigkeitsbereich von Wahrnehmung ist das, was zwischen Existenz(en) abläuft und als Reizung taugt.
In der Wahrnehmung gibt es keine andere Möglichkeit, als die Reizungen wie "ein Ganzes" zu verwalten. Das ist dann eine "Abgeschlossenheit", die eigentlich gar nicht vorliegt.
Die Überzeugung vom "Sehen von Farben" hat dann nur in Bezug auf einen Ausschnitt aus der "Welt der Existenzen" Gültigkeit, nämlich im "einwirkenden und erschlossenen Ausschnitt" (Wechselwirkungen).
Wird nun behauptet "Farben existieren", dann behauptet man die "Welt der Existenzen" überschauen zu können, was ja aber gar nicht der Fall ist.