Die Welt im Kopf

Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt sich in der Philosophie der Zweig der analytischen Philosophie, deren Grundlagen u.a. auch die Philosophie des Geistes (mind) betreffen
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AufDerSonne
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Di 13. Sep 2022, 17:35

Interessant, deine Harmonietheorie.
Ich denke, auch der Rhythmus ist wichtig. Alles, was rhythmisch ist, bringt die Seele irgendwie in positive Erregung (Musik, Tanz, etc.)
Wenn man den Rhythmus auch zur Harmonie rechnet, dann ok. Aber ohne Rhythmus möchte ich nicht leben. (Auch Tag und Nacht usw.)

Harmonie ist auf jeden Fall etwas Erstrebenswertes. Aber artet zu viel Harmonie nicht in eine Monotonie aus? Alles ist harmonisch, nichts passiert mehr, da keine Störung?



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Körper
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Di 13. Sep 2022, 18:34

AufDerSonne hat geschrieben :
Di 13. Sep 2022, 17:35
Interessant, deine Harmonietheorie.
Ich spreche hierbei über das Nervensystem.
Es wird oft gefragt, wie in so ein System Korrektheit einziehen kann. Wie erreicht so ein scheinbar beliebig komplexes Knotenuniversum eine "richtige" Verbindungsstruktur?

Für die Antwort gibt es eine ganz einfache Eingrenzung: die Machbarkeit/Bereitschaft.
Es ist ein physikalisches System und da ist schlicht nicht zu jeder Zeit alles möglich.
Es muss Energie und eine biochemische Basis für Aktivität vorliegen.
Ist dieses Umfeld nicht (voll) verfügbar, dann liegt definitiv Disharmonie vor.

Es gibt bestimmt noch weitere Harmonieaspekte im Nervensystem, aber die Versorgungs-/Bereitschaftsharmonie ist einer davon.

Das Nervensystem entwickelt sich durch den Gebrauch (-> Körper in Umwelt) in Richtung Harmonie.
AufDerSonne hat geschrieben :
Di 13. Sep 2022, 17:35
Wenn man den Rhythmus auch zur Harmonie rechnet, dann ok.
Rhythmus sehe ich als Aktivitätsanforderung, die durch Harmonieaspekte ermöglicht wird.

Es gibt den Verdacht, dass Nervenzellen individuelle Rhythmen anstreben und sich hierfür in der Nachbarschaft Partner suchen.
Hier kommt die Frage auf "welche Zelle passt zu welcher anderen Zelle", was letztlich wieder eine Harmoniefrage ist.

Nehmen wir so einen Zellmechanismus als Basis für das Lernen des Menschen, dann verläuft die Umstrukturierung des Netzes beim Lernen nach Harmonieaspekten.

Ich gehe davon aus, dass Harmonie und Disharmonie für uns Menschen (bei Tieren natürlich auch) bis hinein in die Zellmechanismen wichtig sind.

Das gesamte Verständnis von uns und der Umwelt basiert auf dem Erreichen von einer Nervensystem-Strukturharmonie.
Wenn es irgendwo nicht passt, dann muss dort nachgeregelt werden, dann streben wir wieder nach Harmonie.

Auch das Interesse, ein Ziel zu erreichen, ist das Anstreben von Harmonie.

Wenn wir beurteilen, was wahr und unwahr ist, dann geht es letztlich nur darum, was sich harmonisch ins bisherige Umfeld einfügen lässt.




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Mi 14. Sep 2022, 07:42

Ich frage mich aber, ob gut und schlecht nicht grundlegender sind als Harmonie.
Ich meine es so.
Man muss ja doch wieder sagen, Harmonie sei gut, wenn man deine Theorie anwenden will. Sonst wäre es nicht klar, was wir eigentlich erreichen wollen, mit der Harmonie.
Also ist das Gute grundlegender als die Harmonie.



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AufDerSonne
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Do 15. Sep 2022, 19:56

Burkart hat geschrieben :
Mo 12. Sep 2022, 22:44
Unsere Abstammung ist weder von Adam und Eva, noch von Affen, sondern von Tieren/Wesen, die unsere Vorfahren waren, ggf. gleiche Vorfahren irgendwann, wie die Affen hatten.

Von der KI hätte man sehr viel, vor allem in Roboter-Form. Z.B. hätte ich gerne einen, der mich massieren kann, aber natürlich soll er mir auf viele lästige Arbeit abnehmen können.
Auch als Diskutant könnte sie interessant sein, vielleicht sogar als Kinder- oder wohl besser Haustier-Ersatz.

Was gut und schlecht ist, ist ja oft nicht eindeutig, alleine schon, weil vieles gute und schlechte Seiten hat... z.B. die Ehe ;)
Ja, aber nehmen wir noch einmal die Autos und die AKWs. Diese beiden gibt es schon sehr lange. Kann es sein, dass sich bei einer Erfindung erst nach hundert Jahren herausstellt, dass sie schlecht ist?
Ist das nicht ein wenig beängstigend? Was soll man dann noch erfinden? Wie kann man so etwas voraussehen? Könnte sich eine KI auch nach tausend Jahren als schlecht herausstellen?

Und dann ist da noch das Problem vom Küchenmesser. Man kann es sinnvoll brauchen oder man kann damit Menschen töten. Könnte das bei einer KI auch der Fall sein? Dass sie missbraucht werden könnte?



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Burkart
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Do 15. Sep 2022, 22:20

AufDerSonne hat geschrieben :
Do 15. Sep 2022, 19:56
Burkart hat geschrieben :
Mo 12. Sep 2022, 22:44
Unsere Abstammung ist weder von Adam und Eva, noch von Affen, sondern von Tieren/Wesen, die unsere Vorfahren waren, ggf. gleiche Vorfahren irgendwann, wie die Affen hatten.

Von der KI hätte man sehr viel, vor allem in Roboter-Form. Z.B. hätte ich gerne einen, der mich massieren kann, aber natürlich soll er mir auf viele lästige Arbeit abnehmen können.
Auch als Diskutant könnte sie interessant sein, vielleicht sogar als Kinder- oder wohl besser Haustier-Ersatz.

Was gut und schlecht ist, ist ja oft nicht eindeutig, alleine schon, weil vieles gute und schlechte Seiten hat... z.B. die Ehe ;)
Ja, aber nehmen wir noch einmal die Autos und die AKWs. Diese beiden gibt es schon sehr lange. Kann es sein, dass sich bei einer Erfindung erst nach hundert Jahren herausstellt, dass sie schlecht ist?
Was heißt denn "schlecht sein"? Autos wie AKWs haben gute und schlechte Seiten. Genauer gesagt ist entscheidend, was der Mensch jeweils daraus macht und wie er es sieht, und das kann sich im Laufe der Zeit ändern, objektiv wie subjektiv.
Ist das nicht ein wenig beängstigend?
Beängstigend ist vor allem der Mensch, die meisten Probleme macht er sich selbst. Ok, Corona nur indirekt, aber Putin sowieso, viele wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme... und auch ökologische z.B. hinsichtlich des Autos.
Was soll man dann noch erfinden? Wie kann man so etwas voraussehen? Könnte sich eine KI auch nach tausend Jahren als schlecht herausstellen?
Man kann nur versuchen alles möglichst gut zu steuern.
Und dann ist da noch das Problem vom Küchenmesser. Man kann es sinnvoll brauchen oder man kann damit Menschen töten. Könnte das bei einer KI auch der Fall sein? Dass sie missbraucht werden könnte?
Genau, das ist das Problem; Menschen können Dinge missbrauchen, die KI sicher auch.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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Fr 16. Sep 2022, 08:07

Burkart hat geschrieben :
Do 15. Sep 2022, 22:20
AufDerSonne hat geschrieben :
Do 15. Sep 2022, 19:56

Ja, aber nehmen wir noch einmal die Autos und die AKWs. Diese beiden gibt es schon sehr lange. Kann es sein, dass sich bei einer Erfindung erst nach hundert Jahren herausstellt, dass sie schlecht ist?
Was heißt denn "schlecht sein"? Autos wie AKWs haben gute und schlechte Seiten. Genauer gesagt ist entscheidend, was der Mensch jeweils daraus macht und wie er es sieht, und das kann sich im Laufe der Zeit ändern, objektiv wie subjektiv.
Ich denke, das machst du ein bisschen zu harmlos. Die Tatsache, dass wichtige technische Entwicklungen sich als schlecht, vor allem umweltschädlich, herausstellen, ist relativ neu und erfordert ein Umdenken.
Früher war das kaum ein Thema. Was erfunden wurde, war einfach gut. Und zum Beispiel haben wir heute sogar Probleme mit dem Weltraummüll, also alten Satelliten und so. Also mit einer der fortgeschrittensten Technologien, der Raumfahrt. Ich denke diese "Abfallproblematik" müssen wir endlich in den Griff bekommen.



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Burkart
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Fr 16. Sep 2022, 17:27

AufDerSonne hat geschrieben :
Fr 16. Sep 2022, 08:07
Burkart hat geschrieben :
Do 15. Sep 2022, 22:20
AufDerSonne hat geschrieben :
Do 15. Sep 2022, 19:56

Ja, aber nehmen wir noch einmal die Autos und die AKWs. Diese beiden gibt es schon sehr lange. Kann es sein, dass sich bei einer Erfindung erst nach hundert Jahren herausstellt, dass sie schlecht ist?
Was heißt denn "schlecht sein"? Autos wie AKWs haben gute und schlechte Seiten. Genauer gesagt ist entscheidend, was der Mensch jeweils daraus macht und wie er es sieht, und das kann sich im Laufe der Zeit ändern, objektiv wie subjektiv.
Ich denke, das machst du ein bisschen zu harmlos. Die Tatsache, dass wichtige technische Entwicklungen sich als schlecht, vor allem umweltschädlich, herausstellen, ist relativ neu und erfordert ein Umdenken.
Früher war das kaum ein Thema. Was erfunden wurde, war einfach gut. Und zum Beispiel haben wir heute sogar Probleme mit dem Weltraummüll, also alten Satelliten und so. Also mit einer der fortgeschrittensten Technologien, der Raumfahrt. Ich denke diese "Abfallproblematik" müssen wir endlich in den Griff bekommen.
Ich frage mich gerade, ob das Feuer nicht auch schon auch schlecht war. Und sind Waffen wirklich immer gut? Na, ich weiß nicht...
Aber klar, heutzutage gibt es viel mehr, deshalb auch viel mehr Probleme.



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So 18. Sep 2022, 20:55

Ich mache dann einmal hier weiter, weil ich in die anderen Themen im Forum nicht so recht reinkomme. Ich glaube, meine Ansichten sind zu extrem.

Vielleicht knüpfe ich am besten bei der Wahrnehmung und Erkenntnis an. Darum ging es ja zu Beginn des Threads.
Ich denke, wir sind uns alle einig, dass unser Planet auch ohne den Einzelnen existieren würde. Also insbesondere ohne mich. Tatsache ist aber auch, dass ich die Welt verändern kann solange ich lebe.
Jeder Mensch verändert die Welt ein bisschen im Verlauf seines Lebens. Ich glaube aber nicht, dass wir deshalb eine Verantwortung für unser Tun haben. Die Welt ist so komplex, dass wir keine Verantwortung für sie übernehmen können, wir wären völlig überfordert. Wir können nur hoffen, dass das, was wir gerne tun, etwas Gutes ist. Was das Gute ist, werden wir nie so genau wissen. Man denke etwa daran, dass die Erfindung vom Verbrennungsmotor wahrscheinlich schlecht war. Daraus folgt. Man kann nicht alles voraussehen.

Auf der Wahrnehmung herumreiten, hat irgendwie auch keinen Sinn. Die ist gegeben, wir können davon ausgehen, dass in etwa jeder auf die gleiche Art wahrnimmt. Also das ist nicht das Problem.
Und so wie die Diskussionen im Moment laufen, scheint der Glaube, dass es eine Verbindung zwischen der Philosophie und der Wissenschaft geben könnte, wieder recht sinnlos geworden zu sein.
Das ist schade. Ich finde, Philosophie, Physik und Mathematik gehören zusammen, befruchten sich gegenseitig. Aber alle im Forum versuchen auf Biegen und Brechen diese Verbindungen zu trennen.
Hier Philosophie, da Wissenschaft. Eine Ehe ist nicht möglich. Egal, soll jeder glauben, was er will.
Meine Ansicht ist, dass Philosophie, Physik und Mathematik zwar getrennt bestehen, also dass die Philosophie insbesondere nicht die Mutter der beiden anderen ist, aber dass sie einander gegenseitig unterstützen können.
Naja, ich mag alle drei.
Immer wieder will ich die Welt in Bereiche einteilen. Muss man das? Ist es sinnvoll? Im Moment gefällt mir die Einteilung der Welt in Innen- und Außenwelt, also auf den Menschen bezogen und eigentlich auf jedes Lebewesen.
Innenwelt ist der Geist, auch die Psyche und so, Außenwelt ist die materielle, dingliche Welt, die wir wahrnehmen können. Wer will, kann die Haut als Trennung sehen zwischen Innen- und Außenwelt.

Man könnte als dritte Instanz der Welt die soziale Welt hinzunehmen. Ich denke, sie muss gesondert betrachtet werden. Der Mensch ist sozial, ist ein Herdentier. Die anderen Menschen gehören zwar zur Außenwelt, haben aber natürlich einen Einfluss auf unser Denken und Fühlen, auf die Innenwelt. Übrigens glaube ich tatsächlich daran, dass der Mensch die beste Medizin für den Menschen ist, im Falle von Krankheit oder einfach nur Problemen des Alltags.
Am schnellsten und gründlichsten wird man gesund, wenn man Kontakt mit anderen Menschen hat. Alles andere sind nur Hilfen zum Gesundwerden. Mit gesund meine ich hier viel mehr als nur körperliche Gesundheit, ich meine auch das vernünftige Denken und den gesunden Menschenverstand. Vor allem auch die Einsicht, dass das Leben immer einen Sinn hat. Das Problem der westlichen Welt. Also dass viele hier meinen, das Leben könne sinnlos sein. Schon nur die Idee ist krank, dass das Leben sinnlos sein könnte. Ich frage mich, wer als erster darauf gekommen ist. Diese Frage stellt sich einem Gesunden gar nicht. Kurz. Gesundheit im weitesten Sinne, also einfach Wohlbefinden.

Das Leben ist also nie sinnlos. Aber macht es Sinn, nach dem Sinn des Lebens zu fragen? Also nicht ob ja oder nein, sondern was ist der Sinn, worin besteht er? Kürzeste Antwort: In der täglichen Arbeit. Aber nicht nur. Sicher auch in den Kollegen und Freunden und der Familie. Wie schon gesagt. Der Mensch ist ein Herdentier. Wenn das alle einsehen würden, gäbe es auf einen Schlag keine Kriege mehr. Also wenn man den tieferen Sinn dieser Aussage versteht.
Man lebt nicht nur zusammen, man muss zusammenleben, miteinander auskommen. Daran muss jeder immer ein wenig arbeiten.



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Mo 19. Sep 2022, 15:17

"Im Entwicklungsprozess des philosophischen Denkens durch die Jahrhunderte hindurch hat die Frage eine Hauptrolle gespielt: Was für Erkenntnisse vermag das reine Denken zu liefern, unabhängig von den Sinneseindrücken? Gibt es solche Erkenntnisse? Wenn nein, in was für einer Beziehung steht unsere Erkenntnis zu dem von den Sinnes-Eindrücken gelieferten Rohmaterial?" (A. Einstein)

"In einem gewissen Sinn halte ich es also für wahr, dass dem reinen Denken das Erfassen des Wirklichen möglich sei, wie es die Alten geträumt haben." (A. Einstein)



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Di 20. Sep 2022, 16:53

Ich habe gerade den Text von Nauplios über Metaphern gelesen. Sehr interessant.
Er bleibt auch sehr schön beim Thema. Das kann ich halt nicht, will es auch nicht. Ich rede einfach drauflos, was mir gerade in den Sinn kommt.
Oft wenn hier im Forum über Wahrheit diskutiert wird, auch über Wahr-nehmung, dann kommen wir auf die Atome zu sprechen oder einfach das, woraus die Materie besteht.
Eigentlich ist das mit der Wahrheit gar nicht kompliziert. Wahr sind alle materiellen Objekte. Also auch. Dass jeder Mensch ein Wille hat, ist wahrscheinlich auch eine Wahrheit. Aber bei den materiellen Objekten streitet es glaube ich niemand ab.
Ja, wieso gehen wir beim Philosophieren nicht einfach von dem aus, was es gibt? Velos, Tische, Stühle, Häuser, Menschen usw... Kann man sogar sagen, die Materie ist das Fundament der Philosophie? Oder sollte es sein?
Also mir genügt es, wenn ich sicher sein kann, dass die Dinge, die ich sehe, existieren. Das sie wahr sind. Von diesen einfachen Dingen sollten wir ausgehen. Dann verwickelt man sich auch nicht in Widersprüche.
Beim Menschen kommt etwas hinzu, was bei toter Materie nicht der Fall ist. Er kann sprechen. Er kann seine Gedanken mündlich und schriftlich an einen anderen Menschen weitergeben. Da wird es interessant. Und weiter kann ein Mensch etwas tun, also handeln und damit die Welt verändern. Man spürt hier den Übergang von totem zu lebendigem Material. Lebewesen haben viel mehr Möglichkeiten als etwa Steine oder sonstiges totes Material.



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Fr 23. Sep 2022, 08:33

Guten Morgen alle zusammen!
Das ist ja ein Gestürm. Zuerst Philosophie 1, jetzt noch Philosophie 2.0! :D
Aber was ist philosophieren? Philosophieren ist einfach drauflos reden. Was einem in den Sinn kommt.
Also in diesem Strang haben wir ja festgestellt, dass alles, was wir sehen können, wahr ist. Also Bäume, Tische, Menschen, Computer etc...
Das Problem ist wohl, dass wir relativ viel sehen können und dass es relativ viel gibt. Und dass einige mit offenen Augen durch die Gegend gehen, andere mit weniger offenen Augen. Manchmal muss man auch sehen wollen.
Das ist wie bei der Mathematik. Man kann sie problemlos im Alltag brauchen, wenn man will. So ganz ohne Wille geht auch hier nichts. Übrigens Leute, ihr solltet jeden Tag ein wenig rechnen. Ist gut fürs Gehirn! :)

Das Leben lässt sich nicht berechnen, habe ich in einem anderen Strang gesagt. Ich denke, da stimmen mir alle zu. Das heißt doch, dass es zwischen der Mathematik und dem Leben einen Bruch gibt. Ja, eigentlich zwischen der Wissenschaft und dem Leben. Offenbar kann man nicht alles wissenschaftlich erforschen. Es gibt Dinge, wo es keinen Sinn macht. Moral, Kunst, Leben etc... Das ist auch gut so.
Aber philosophieren kann man über das Leben. Auch über den Sinn des Lebens. In einem gewissen Sinn ist die Philosophie also mächtiger als die Physik, weil sie über alles reden kann. Aber nicht exakter. Auch braucht die Philosophie keine Formeln.
Noch zum Thema Begriffe. Ich glaube, Begriffe müssen erst einmal gebildet werden zu einem bestimmten Thema. Ein guter Begriff hat manchmal einen langjährigen Entstehungsprozess hinter sich, ehe man ihn gebrauchen kann. Kann es sein, dass oft zuerst eine Metapher da ist, bevor dann der Begriff kommt? Man versucht eine Sache irgendwie zu umschreiben zuerst, und dann allmählich bildet sich ein Begriff? Ich denke, es ist so. Deshalb braucht es manchmal auch viel Denkarbeit bis man einen Begriff wirklich versteht.



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Sa 24. Sep 2022, 07:38

Guten Morgen!

Die Tat, das wichtigste im Leben des Menschen, oder eine Kritik an der Philosophie
Ja, die Tat, das Handeln. Wird in der Philosophie ja gerne vergessen. Es geht nur um die Wahrnehmung und die fünf Sinne und wie der Geist die hereinströmenden Informationen verarbeitet, was Geist ist, was Denken ist. Aber das wichtigste, wenn es um den Menschen geht, ist doch, dass er handeln kann. Er kann etwas tun und damit verändert er die Welt immer ein kleines bisschen.
Wenn es um das Handeln geht, kommt man zur praktischen Philosophie, auch zum Alltag. Deshalb hat man das Thema nicht so gerne. Denn den Alltag muss man erst einmal kennen, auch leben. Nauplios hat an anderer Stelle gesagt, dass sich die Philosophen gerne in ihre Bücher vergraben. Ich könnte mir schon vorstellen, dass sie so den Bezug zum Alltag manchmal etwas verlieren und damit zum Handeln.
Denn beim nichtphilosophischen Menschen ist das Handeln viel wichtiger als der Geist. Deshalb hört man dann auch Sätze von normalen Menschen wie, darüber kann man lange philosophieren. Man muss solche Aussagen ernst nehmen.
Nun geschieht beim Handeln etwas, was die Philosophie möglicherweise gar nicht erfassen kann. Der Mensch setzt ein Gedanke in die Tat um. Dieser Übergang vom Gedanken zur Tat ist schwierig. Vorher war Philosophie, nachher ist Praxis, es ist etwas geschehen, hat sich etwas verändert. Ich meine es so. Man kann schon sagen, der Schreiner hat einen Tisch gemacht. Aber es nützt niemandem etwas, da das wichtige der Tisch ist, der am Schluss da ist. Ein Tisch ist ein Gebrauchsgegenstand. Es hat keinen Sinn darüber zu philosophieren, man muss ihn brauchen.



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Sa 24. Sep 2022, 16:50

Ich mache einmal hier weiter. Ist ja wieder ein Heidengestürm in den anderen Threads.
Leider habe ich immer noch Probleme mit schwierigen Wörtern. Hermeneutik, sagt mir überhaupt nichts. Auch Emergenz nicht. :cry:

Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Getreu nach dem Motto. Wer Fachwörter braucht, hat es selbst nicht verstanden. :D

Aber es ging in Nauplios' Thread noch um den Einfluss der großen Philosophen. Nun, es gibt so viele, dass man sich fragt, wer denn die großen unter den großen sind?
In diesem Zusammenhang wäre es für mich sicher interessant mehr von den naturwissenschaftlich orientierten Philosophen etwas zu erfahren. Nur weiß ich nicht, welche das sind. :cry:

Aber egal. In der Philosophie muss ich sowieso noch gewisse Fortschritte machen. Vor allem muss ich lernen, die wirklich (für mich) bedeutenden Philosophen zu erkennen. Das dürften dann nicht mehr so viele sein.
Ich gebe es zu. Ein bisschen muss auch noch die Freude an der Philosophie und am Denken allgemein wieder zurückkommen. So ganz ohne ein Buch zu lesen, wird man auch in der Philosophie nicht schlauer.

Trotzdem versuche ich immer wieder mit den Mitteln, die mir im Moment zur Verfügung stehen, zu philosophieren. Ich meine, ich bin ja der deutschen Sprache fähig. Also müsste es doch ein bisschen gehen.
Es wäre natürlich einfacher im Dialog mit euch weiterzukommen. Nur verstehe ich wie schon gesagt zu viele Fachworte nicht. Kann man mit normaler Sprache weiterkommen? Der Versuch ist es wert.
Es ist eben paradox. Die Fachworte, wie Hermeneutik oder Emergenz, sind eigentlich dazu da, um kreativ mit einem Thema umzugehen. Wenn man nur normale Wörter braucht, ist es manchmal viel schwieriger, kreativ zu sein.
Was ist Kreativität? Das Problem bei der Kreativität ist, dass sie erst möglich ist, wenn ein Grundwissen da ist. Zum Beispiel ist die Mathematik (oder auch das Schach) ein äußerst kreatives Gebiet. Aber gerade in der Mathematik ist es unmöglich kreativ zu sein, wenn man das Grundwissen nicht hat. Beim Schach ist es ein wenig einfacher, aber in etwa ähnlich. Leider ist es so auch in der Philosophie.
Im Moment komme ich oft auf das harte Material zu sprechen. Aber was ist das eigentlich? Nun, ich bin auf der Suche nach etwas, das sicher ist. Aber die Materie macht mir ein wenig Angst, da es ja tausende verschiedene Arten davon gibt. Holz, Stein, Plastik, Öl, Kohle und so weiter. Material ist ja nicht einfach Material. Es kommt doch darauf an, welches Material man meint. Man kann etwa Eisen und Plastik kaum vergleichen. Versteht ihr, was ich meine. Ist es nicht problematisch einfach vom Material an sich zu reden? Es ist gewagt, auf jeden Fall.



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Mo 26. Sep 2022, 09:40

Guten Morgen alle zusammen!

Freies Philosophieren I

Das Denken in der Physik ist nicht das gleiche Denken wir in der Philosophie. In der Physik muss man exakt denken. Kann man in der Philosophie auch exakt denken?
Ist eigentlich unser Denken immer an Raum und Zeit gebunden? Also wenigstens die Anschauung ist es. Ein Gedanke folgt dem anderen. Es zählt nur das, was uns bewusst ist.
Können wir uns eine Welt ohne Raum und Zeit vorstellen? Ich glaube nein. Wenn Raum und Zeit aber immer unser Denken durchdringen, ist dann die Physik nicht grundlegender als die Philosophie?
Macht ein Philosoph nicht immer auch Physik, da wir uns nun einmal von Raum und Zeit nicht lösen können? Auch wenn wir einen Text lesen, folgt ja ein Buchstabe auf den anderen, auch zeitlich, von links nach rechts.
Die Buchstaben haben räumlich und zeitlich einen Abstand voneinander. Ist also die Physik grundlegender als die Philosophie?



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Mo 26. Sep 2022, 17:48

Freies Philosophieren II

Schade, dass heute nichts läuft im Philosophieforum. Also fast nichts. Ist wohl der Montag, der da mithineinspielt.
Mir fällt auch auf, dass schon seit einiger Zeit immer die gleichen schreiben. Ich lasse mich nicht entmutigen. Ich denke, es hat einen Sinn, dass ich hier schreibe. Was könnte der Sinn sein?
Ein Sinn ist für mich, dass das Schreiben mir hilft meine Gedanken zu ordnen. Wie Bieri sagt. Verborgenes Wissen wird zu ausdrücklichem Wissen. Ich denke, es ist nicht das Gleiche, wenn man nur still nachdenkt, wie wenn man die Gedanken aufschreibt.
Ich finde es spannend, dass nicht mehr Menschen hier einfach versuchen zu schreiben, was sie denken. Das könnte ja auch nur in Tagebuchform sein. Aber die anderen haben sicher auch interessante Gedanken. Schade, dass sie sie nicht aufschreiben. Ich weiß, dass es schwierig ist, einfach hinzusitzen und zu schreiben. Die meisten Menschen können nur im Gespräch mit anderen reden, können nicht einfach alleine aufschreiben, was sie denken.
Oder hat das gar kein Sinn? Mache ich hier etwas Sinnloses? Das könnte gut sein, dass ich manchmal etwas komische Ideen habe. Eine davon ist möglicherweise, hier einfach so zu schreiben. Wenigstens so den Reaktionen nach zu urteilen, macht es wohl nicht viel Sinn. Aber vielleicht ein bisschen?

Gut, beginnen wir mit der Situation, so wie sie ist. Ich sitze vor meinem Computer, ein Gerät, das man noch vor dreißig Jahren kaum bezahlen konnte, das aber heute fast jeder bezahlen kann und schreibe im Philosophie-Forum. Wieso tue ich das? Nun gut, man hofft schon auf Reaktionen. Ich will mich eigentlich austauschen mit anderen Menschen. Sonst gibt das ja einfach ein Monolog. Also dann müsste ich ja nicht im Forum schreiben. Dann könnte ich meine Gedanken einfach zuhause für mich aufschreiben. Wäre das besser? Ich will ja hier nicht den Server unnötig füllen. Das Problem ist. Ich weiß nicht, ob es Leute gibt, die meinen Text lesen. Viele werden es nicht sein.

Aber ich komme ab von meiner aktuellen Situation. Ich sitze also vor dem Computer und schreibe. Auf der ganzen Welt sind die Menschen am Arbeiten, also dort, wo es nicht Nacht ist jetzt. Jeder muss kämpfen im Leben. Es gibt den Menschen nicht, der nicht kämpfen muss im Leben. Also ich habe noch keinen getroffen. Was mich manchmal schmerzt sind die Alkoholiker am Bahnhof und in der Stadt. Es gibt jetzt in diesem Moment viele Leute, die bis zu ihrem Tod kein normales Leben mehr werden führen können. Diese Menschen tun mir leid. Wieso trifft das Schicksal manche so hart? Ich meine, es wird doch niemand freiwillig zum Sozialfall oder Invaliden oder wie man diesen Leuten sagen soll? Aber es gibt viele Krisen auf der Welt, die nicht mehr gesund werden können. Also mit Krisen meine ich Menschen, die eine Krise haben.
Eigentlich müsste ich mir ja selbst leidtun, da ich durch meine Krise etwa zwanzig Jahre des Lebens verloren habe. Das ist viel Zeit. In dieser Zeit hätte ich ein Mathematik-Studium machen können, oder irgendetwas arbeiten und Geld verdienen, mich mehr mit Kollegen austauschen, Freundin oder Frau und Familie haben können, schöne Ferien verbringen. Also ein normales Leben führen können. Ich bin froh, ist es jetzt besser. Noch nicht ganz normal, aber es wird langsam wieder. Wieder, weil ich ja bis zum Alter von 19 ein ganz normaler junger Mann war. Aber die letzten zehn Jahre waren wieder recht gut und es wird immer besser. Ich denke, ich kann bald wieder hundert Prozent arbeiten und mir meinen Lebensunterhalt selbst verdienen. Ob ich dann noch philosophieren werde? Also überhaut die Zeit habe dazu? Wir werden sehen.

Ja, jetzt kam ich ein bisschen über mein Leben ins Reden. Auch da wieder. Ich weiß nicht, ob das für irgendjemanden interessant ist. Vielleicht für Leute, die gerade eine Krise haben und nicht mehr glauben, dass es besser werden kann. Sie haben dann ein Beispiel von einem Menschen, dem es wieder besser geht. Das ist ja das Eklige an Krisen, dass man nicht mehr glauben kann, dass es besser werden könnte. Ich kenne das zu genüge. Und wie schon gesagt. Es wird genau in diesem Moment viele Leute auf der Erde geben, die mit einer Krise in den Tod gehen werden, weil sie sich zu fest heruntergewirtschaftet haben. Meistens ja mit Drogen.

Was mir bei älteren Menschen auffällt ist, dass sie manchmal nicht gerne sagen, wie es ihnen geht. Das ist ein schlechtes Zeichen, wenn man nicht weiß, wie es einem geht. Ich hatte die Frage, wie es mir ginge, eine Zeit lang auch nicht mehr so gerne. Weil es mir schlecht ging. Vielleicht sagt man das nicht so gerne, wenn es einem schlecht geht. Ältere Menschen überlegen manchmal zu viel und relativieren alles. Ja, es könnte noch so und so sein und noch von diesem und jenem abhängen. Nein! Manchmal muss man sagen, so ist es! Und nicht Wenn und Aber, auch wenn man älter ist. Sonst relativiert man sich am Schluss das ganze Leben weg!

Mir geht es gut. Darüber bin ich froh. Ich hatte zeitweise wirklich nicht mehr daran geglaubt.



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Di 27. Sep 2022, 09:17

Morgen!

Was ist die Wirklichkeit?
Das, was ich mit meinen fünf Sinnen wahrnehme und bisher in meinem Leben wahrgenommen habe.
Das ist die sichere Wirklichkeit für mich. Das heißt, ich habe nur von einem kleinen Ausschnitt der Welt sichere Erkenntnis.
Alles andere muss ich mir erschließen. Aber das Erschlossene hat natürlich nicht diesen Grad von Sicherheit, wie das, was ich selbst wahrgenommen habe.
Es gibt Sachen, die glaubt man einfach. Zum Beispiel, dass es acht Planeten gibt (neun). Oder dass in der Ukraine Krieg ist oder schon Menschen auf dem Mond waren.
Diese Sachen habe ich nicht selbst wahrgenommen, da ich nicht dort war. Es ist die Kunst des Weisen das wichtige Wissen vom unwichtigen zu trennen. Oder wenigstens ein Teil der Kunst, die Welt zu verstehen.

Bisheriges Ergebnis: Alles, was wir selbst wahrgenommen haben, ist sicher. Alles andere hat immer einen kleinen Grad an Unsicherheit, weil wir nicht dabei waren.



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Di 27. Sep 2022, 22:05

Offenbar läuft wirklich nicht viel in diesem Forum.
Ich höre schon die Stimmen. Ja, dafür ist die Qualität besser. Das glaube ich nicht. Still sein bringt nichts. Reden ist Gold, Schweigen ist Silber.
Wie auch immer. Wenn man reden will, braucht man ein Gegenüber. Gut, man kann auch Selbstgespräche führen. Das sei jedem selbst überlassen.
Ich frage mich gerade, ob ich denn niemanden zum Reden habe? Brauche ich jemanden zum Reden? Eigentlich möchte ich einfach ein bisschen quatschen. Ich gebe zu, das geht gerade nicht, weil ich alleine zuhause bin.
Das wird wohl der Grund sein, dass ich es hier versuche. Aber mich dünkt gerade, das Problem habe ich nicht zum ersten Mal. Ich will reden und niemand ist da. Naja, Schicksal. Es ist nicht immer jemand da. Morgen dann wieder. Also ich meine, morgen sehe ich ja wieder Leute, mit denen ich reden kann, die ich kenne. Es hat auch seine schönen Seiten, wenn man alleine wohnt. Sehr schöne Seiten.

Aber wenn wir schon beim Thema Soziales sind. Wie funktionieren eigentlich die Menschen? Wer hat mit wem Kontakt? Normalerweise ergeben sich Kontakte ja einfach so. Man lernt jemanden kennen, man hat eine Zeit lang Kontakt zu ihm oder zu ihr und dann verliert sich der Kontakt wieder. Also man hat Bekannte. Die einen länger, die anderen weniger lang. Gut, wer einen Lebenspartner hat, wird ihn für längere Zeit haben. Also eine feste Beziehung dauert in der Regel ja etwas länger. Normalerweise trennt man dann fein säuberlich das Privatleben vom Arbeitsleben und voilà. Alles geht in geregelten Bahnen. Also so sollte es sein. Bei mir ist es noch nicht so gutbürgerlich. Wie ihr ja alle wisst, aufgrund von meiner Vergangenheit. Ich hatte schon Bekannte nur für ein paar Tage oder für ein paar Wochen und dann brach der Kontakt wieder ab. Einmal hatte ich eine Frau kennengelernt und wir waren genau ein Tag zusammen und dann nie mehr gesehen. Also ein bisschen ein Durcheinander, was das Soziale betrifft, aber es regelt sich langsam wieder. Insgesamt schiebe ich im Moment eine ruhige Kugel.
Eine Zeit lang hatte ich auch das Problem, dass ich nicht wusste, wer mir sympathisch und wer unsympathisch ist. Das ist ein unangenehmer Zustand. Man muss dann einfach hoffen, dass man nicht auf die falschen Leute trifft, weil man es ja nicht merkt. Aber auch das hat sich gebessert.

Hier im Forum ist es zum Glück einfach. Die meisten nehmen mich gar nicht wahr. Das macht nichts. Ist vielleicht besser so, wenn jeder in seiner eigenen Welt lebt. Ich meine das jetzt nicht negativ. Jeder Mensch lebt immer in seiner eigenen Welt. Logisch. Wir haben keine andere. Aber müssen die Menschen eigentlich nicht zusammenarbeiten? Kommt das gut, wenn jeder immer sein eigenes Süppchen kocht? An dieser Stelle wird es kompliziert. Und damit schließt sich der Kreis und wir sind wieder bei der Ausgangsfrage. Wie funktioniert die Gesellschaft? Wer hat wo, wann und warum mit wem Kontakt? Kann man sich das immer aussuchen? Nun, ich bin kein Soziologe. Ich tippe einmal darauf, dass man sich nicht immer aussuchen kann, mit wem man Kontakt hat. Außer im Privatleben. Dort sollte es schon möglich sein.



Ohne Gehirn kein Geist!

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AufDerSonne
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Mi 28. Sep 2022, 19:40

Philosophie im Alltag

Gibt es den Alltag noch, nachdem das Internet im Sturm die Welt erobert hat? Ist noch ein Stein auf dem anderen? Und jetzt noch der Krieg in der Ukraine. Und ich denke, es geht nicht mehr lange bis wir eine KI haben.
Also das Ende der großen Veränderung ist noch nicht in Sicht. Es gibt heute kaum mehr einen vernünftigen Job, wo man nicht Word und Excel können muss. Und am besten noch mehr versteht vom Computer.
Wir leben in einer spannenden Zeit. Irgendwie war die Zeit vor dem Internet, also vor 1990, relativ gemütlich, wenn man es mit heute vergleicht. Ich schiebe zwar wie immer eine ruhige Kugel, aber das muss nichts heißen.
Ich denke, man wird erst rückblickend sagen können, was sich alles verändert hat mit der Einführung des Internets. Ich glaube, auch die Einführung des Buchdrucks hat damals viel verändert, falls man das vergleichen kann.

Aber das Thema hier ist ja eigentlich Philosophie des Geistes. Was ist Geist? Es ist das wunderbarste, was die Natur hervorgebracht hat. Was wären wir ohne Geist. Ich finde, Denken ist etwas Schönes. Und Geist und Denken gehören ja zusammen. Geist wird aber manchmal auch noch anders verstanden. Geist heißt oft auch Lebenskraft, spirit (Engl.) oder Qi, was Energie, Atem oder auch Hauch bedeutet. Im christlichen Glauben gibt es noch den heiligen Geist. Diese Umschreibungen zeigen schon, dass Geist etwas Unfassbares ist, auch fast Geheimnisvolles. Geist ist schon etwas, was vor allem den Menschen auszeichnet. Und noch die höheren Tiere, vielleicht. Ich weiß zwar nicht, ob man von einem Tier sagen würde, es habe Geist. Sicher nicht im strengen Sinne. Im strengen Sinne muss Geist schon irgendwie mit dem Denken zu tun haben. Auch die Daten, die wir im Gehirn gespeichert haben, gehören zum Geist, also die Erinnerungen.



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sybok
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Mi 28. Sep 2022, 20:43

AufDerSonne hat geschrieben :
Mi 28. Sep 2022, 19:40
Ich denke, man wird erst rückblickend sagen können, was sich alles verändert hat mit der Einführung des Internets. Ich glaube, auch die Einführung des Buchdrucks hat damals viel verändert, falls man das vergleichen kann.
Ich glaube man kann, dazu fällt mir ein: Ich habe einst einen Podcast zum Thema Digitalisierung und Internet in der Bildung gehört, der Vortragende meinte:
Bei der Einführung der Wachstafeln in der Antike habe es Widerstand gegeben. Die Befürchtung sei gewesen, dass die jungen Leute nun ihr Gedächtnis vernachlässigen und dümmer würden, da sie alles aufschreiben könnten. Beim Buchdruck sei dann die Befürchtung gewesen, dass die Leute, die damit aufwachsen, der Lesesucht anheim fallen würden. Jetzt beim Internet wieder Warnrufe und die Darstellung als die ganz grosse Revolution.

Wahrscheinlich ist zu jeder Zeit die Wahrnehmung der Menschen, dass sie die ganz grosse, alles verändernde Revolution miterleben. Der Vortragende war Fachperson für Digitalisierung in den Schulen und brachte dann einige Beispiele. Das eindrücklichste fand ich: Er wurde an ein Gymnasium geholt, um eben bei der Digitalisierung zu helfen. In jenem Gymnasium wurden die Abitur- Abschlussprüfungen auf elektronischen Geräten abgelegt: Der Deutschaufsatz auf einem iPad, mit einem Stift, ohne Internet oder anderen Programmen --> er hat es als Lachnummer dargestellt und meinte: Digitalisierung heisst, statt mit einem Stift auf Papier, mit einem Stift auf einem Bildschirm schreiben. :)




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AufDerSonne
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Do 29. Sep 2022, 13:58

sybok hat geschrieben :
Mi 28. Sep 2022, 20:43
Jetzt beim Internet wieder Warnrufe und die Darstellung als die ganz grosse Revolution.

Wahrscheinlich ist zu jeder Zeit die Wahrnehmung der Menschen, dass sie die ganz grosse, alles verändernde Revolution miterleben.
Da hast du wohl recht, dass man übertreibt mit der ganz großen Veränderung. Das hat es immer wieder gegeben.

Aber man darf auch nicht vergessen, was beim Internet neu ist, was es vorher so einfach nicht gab. Da wäre einmal, dass das Internet eine Informationsquelle ist, die es so noch nicht gab. So fast eine weltweite Riesenbibliothek.
Und was noch interessanter ist. Zeitlich gesehen, war man noch nie vorher so direkt mit der ganzen Welt verbunden. Es ist noch nicht lange her, da musste man noch Briefe schicken ins Ausland, was schon zwei bis drei Tage gedauert hat. Gut, das Telefon war schon da und da hat man auch in Echtzeit Kontakt gehabt. Aber nicht schriftlich.
Oder meinst du nicht auch, dass das Internet schon ein bisschen die Welt verändert hat und noch verändert?



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