Künstliche Intelligenz

Es gibt heute kaum Bereiche des alltäglichen Lebens, die nicht in irgendeiner Weise mit dem World-Wide-Web zusammenhängen. Das Gleiche gilt für "künstliche Intelligenz". Was hat die Philosophie dazu zu sagen?
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NaWennDuMeinst
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Fr 16. Dez 2022, 11:29

sybok hat geschrieben :
Do 15. Dez 2022, 22:32
Und diese Ameisen können ja verhältnismässig nur sehr primitiv miteinander kommunizieren.
Ganz im Gegenteil. Ameisen haben eine überaus diffizile Form der Kommunikation entwickelt.
Sie kommunizieren untereinander über Pheromone.



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Körper
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Fr 16. Dez 2022, 14:59

1+1=3 hat geschrieben :
Do 15. Dez 2022, 23:13
Solch "virtuelle" Phänome wie "Intelligenz" bauen auf solche "Unterroutinen" wie ein ZNS und Wechselbeziehungen zur Unwelt etc. auf. Haben diese zur Voraussetzung - weshalb diese aber "für sich genommen" beileibe nicht hinreichend (schönen Gruß an Körper!) sind...
Mensch, ein Gruss an mich - cool - Gruss zurück...

Zur Sache:
Grundsätzlich kann man sagen, dass es keinen introspektivischen Einblick in das Nervensystem gibt.
D.h. im Bewusstsein kommt, dass Nervensystem, die dortigen Aktivitäten, sowie die Strukturkonstellation, als auch die Umbauten nicht vor.

Dass dem so ist, liegt einfach daran, dass der Körper hierzu keinen Zugang über seine Sensorzellen - Sinneszellen, sowie innere Sensorzellen - hat.
(im Lichte der Evolution: wozu sollte dies auch jemals gut gewesen sein....)

In der Folge können wir mit dem Begriff "Intelligenz" nur indirekt, in Form einer Art "Verbesserung rund um einen Anwendungsfall" umgehen.
Was sich aber in der Welt konkret verändert hat, so dass sich diese "Verbesserung" ergibt, und was der Antrieb/Umstand dieser Verbesserung ist, steht nicht ohne (erheblichen) Analyseaufwand zur Verfügung.
=> Wir müssen nachforschen, wie es funktioniert.

Nun sind aus meiner Sicht in den letzten Beiträgen zwei grundsätzlich verschiedene Haltungen gegenüber diesem Nachforschen deutlich geworden:
1.
Der Wille zum Nachforschen -> Identifikation des sinnvollen Ansatzpunktes -> das Nervensystem und die dortigen Veränderungen
2.
Die Verweigerung des Nachforschens -> Unsinniges Erweitern des Spektrums (zuletzt sogar auf "die Gesellschaft", und bestimmt kommt auch noch "das ganze Universum muss einbezogen werden").

Nun schreibst du etwas von "Phänomen", "Voraussetzung" und "nicht hinreichend", so dass sich die Frage stellt, welche Art von Nachforschung du verfolgst?
=> es riecht sehr nach Variante 2.

Ich geb dir mal ein paar Links, die Experimente beschreiben, die Variante 1 als den besseren Weg aufzeigen
Mäuse werden schlauer (Abschalten eines Gens)
Mäuse werden schlauer (Hinzugabe von menschlichen Gehirnzellen - Astrozyten)

Es gibt hier keinen Grund "ein Phänomen" eigenständig "über" den Zellmechanismen anzusiedeln und ausgehend von einer derartigen Behauptung, Ansprüche zu stellen.




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Jörn Budesheim
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Fr 16. Dez 2022, 15:02

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 11:29
Ameisen haben eine überaus diffizile Form der Kommunikation entwickelt.
Das ist für mich eigentlich das spannendere Thema. Kommunizieren Ameisen? Kommunizieren Buchen oder Kartoffeln. Es fällt mir ebenso schwer, die Idee, dass Ameisen kommunizieren, zurückzuweisen, wie sie zu akzeptieren. Das ist ein harte Nuss, finde ich.




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NaWennDuMeinst
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Fr 16. Dez 2022, 17:52

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 15:02
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 11:29
Ameisen haben eine überaus diffizile Form der Kommunikation entwickelt.
Das ist für mich eigentlich das spannendere Thema. Kommunizieren Ameisen? Kommunizieren Buchen oder Kartoffeln. Es fällt mir ebenso schwer, die Idee, dass Ameisen kommunizieren, zurückzuweisen, wie sie zu akzeptieren. Das ist ein harte Nuss, finde ich.
Das kommt natürlich drauf an, wie du Kommunikation auffässt. Der Mikrobiologe wird dir sagen, dass sogar unsere Körperzellen miteinander kommunizieren (über Botenstoffe), sonst würde das "Konstrukt" Körper gar nicht funktionieren.
Wenn wir wie in diesem Sinne Kommunikation als Austausch von Informationen auffassen, dann kommunizieren Ameisen untereinander... aber nicht zu knapp.
Eine ganz andere Frage ist es dann nochmal was Sprache eigentlich ist. Vielleicht eine besondere Kommunikationsform?



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Timberlake
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Fr 16. Dez 2022, 19:28

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 15:02
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 11:29
Ameisen haben eine überaus diffizile Form der Kommunikation entwickelt.
Das ist für mich eigentlich das spannendere Thema. Kommunizieren Ameisen? Kommunizieren Buchen oder Kartoffeln. Es fällt mir ebenso schwer, die Idee, dass Ameisen kommunizieren, zurückzuweisen, wie sie zu akzeptieren. Das ist ein harte Nuss, finde ich.
Nur mal zur Info , was dabei herauskommt , wenn künstliche Intelligenz untereinander kommuniziert ...
  • Chatbots, die in einer eigenen Sprache kommunizieren –
    "Wenn die künstliche Intelligenz mit sich selbst verhandelte, begann sie, langsam von der englischen Standardsprache abzuweichen. Aus Sätzen wie "I'd like the hat" wurde plötzlich "balls have zero to me to me to me to me to me to me to me to me to". Was wie Kauderwelsch aussieht, ist tatsächlich eine Art Dialekt, mit der die KI im Verlauf effektiver und erfolgreicher verhandelte. Die Forscher dagegen konnten die Gedankengänge schließlich nicht mehr nachvollziehen und beendeten diesen Teil des Experiments.
    In einigen Medien wurde das so interpretiert, als hätten die Forscher die Kontrolle über ihre Schöpfung verloren – entsprechend groß war die Aufregung. Was ist, wenn verschiedene KIs, die über das Internet und Geräte vom Smartphone bis zum Smart Home miteinander verknüpft sind, anfangen, miteinander zu sprechen, ohne dass es jemand merkt? Und, schlimmer noch, es niemand stoppen kann? "
Zuletzt geändert von Timberlake am Fr 16. Dez 2022, 20:20, insgesamt 1-mal geändert.




Timberlake
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Fr 16. Dez 2022, 19:36

Körper hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 14:59
1+1=3 hat geschrieben :
Do 15. Dez 2022, 23:13
Solch "virtuelle" Phänome wie "Intelligenz" bauen auf solche "Unterroutinen" wie ein ZNS und Wechselbeziehungen zur Unwelt etc. auf. Haben diese zur Voraussetzung - weshalb diese aber "für sich genommen" beileibe nicht hinreichend (schönen Gruß an Körper!) sind...
Mensch, ein Gruss an mich - cool - Gruss zurück...

Zur Sache:
Grundsätzlich kann man sagen, dass es keinen introspektivischen Einblick in das Nervensystem gibt.
D.h. im Bewusstsein kommt, dass Nervensystem, die dortigen Aktivitäten, sowie die Strukturkonstellation, als auch die Umbauten nicht vor.
Zur Sache .. "Grundsätzlich kann man sagen" , dass es hier in diesem Thread um Künstliche Intelligenz und nicht um eine Neuauflage des Leib-Seele-Problems geht. Wenn man denn mit dem Leib das Nervensystem .. Einerseits! .. und mit der Seele das Bewusstsein . . Andererseits! .. identifiziert.
Körper hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 14:59

=> Wir müssen nachforschen, wie es funktioniert.

.. wie etwas .. physikalisches! .. , wie ein Nervensystem oder auch ein System aus elektronischen Schaltkreisen zu etwas ... nichtphysikalisches! .. , wie ein Bewusstein führt , .. wie das funktioniert! ... , werden wir hier übrigens ganz sicher nicht Lösen. Nur für den Fall , dass deine "Nachforschungen" darauf abziehlen.




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Fr 16. Dez 2022, 20:11

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 15. Dez 2022, 14:49
Timberlake hat geschrieben :
Do 15. Dez 2022, 00:00
ich mache die Intelligenz gemäß der Autopoiesis an die Fähigkeit eines Systems fest , sich selbst zu machen.
Den Ausdruck Autopoiesis kenne ich aus der Systemtheorie. Ein Aspekt, der für den Faden hier von Belang sein könnte, ist dabei der Ausdruck "Umwelt". Das autopoietsche System muss immer von einer Umwelt her verstanden werden (sehr grob vereinfach gesagt).
Genau ...das autopoietsche System muss immer von einer Umwelt her verstanden werden
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 15. Dez 2022, 08:54


Zum Thema Problem: Für die Maschinen ist jedenfalls nichts ein Problem, weil es für sie nie um etwas geht, es steht nie etwas auf dem Spiel. Sybok hat - wenn ich richtig verstanden habe - weiter oben geltend gemacht, dass dieser Selbstbezug da sein muss, dass die Maschinen sich beispielsweise um ihre Energieversorgung selbst kümmern müssten und auch um Ersatzteile. An der Stelle kann man ansetzen. Für mich würde das nur dann reichen, wenn das auf Basis einer intrinsischen Motivation geschehen würde, die mit einer intrinsischen Existenz einhergeht.

*Nachtrag zur Vorsicht: Nach meiner Ansicht verstehen sich die Maschinen natürlich auch nicht auf Logik und Mathematik, ebenso wenig wie sich ein Abakus darauf versteht.
.. wohlgemerkt einer Umwelt , aus der sich eine künstliche Intelligenz bezüglich ihres Selbermachens bedient. Beispielsweise bezüglich ihrer Energieversorgung und der benötigten Ersatzteile. Deshalb kann man m.E. auch an der Stelle "intrinsische" Autopoiesis ansetzen , die möglicherweise auf Basis einer intrinsischen Motivation geschieht und mit einer intrinsischen Existenz einhergeht.




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Jörn Budesheim
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Fr 16. Dez 2022, 20:43

Antonio Damasio, in "Wie wir denken, wie wir fühlen Die Ursprünge unseres Bewusstseins" hat geschrieben : ... Das Lebendige kam ohne Worte oder Gedanken voran, ohne Gefühle oder Überlegungen, ohne Geist oder Bewusstsein. Und doch spürten die lebenden Organismen andere, die ihnen glichen, und sie spürten ihre Umgebung. Mit »spüren« meine ich die Wahrnehmung einer »Gegenwart« — eines anderen ganzen Lebewesens, eines Moleküls, das auf der Oberfläche eines anderen Organismus liegt oder von einem anderen Organismus ausgeschieden wird. Spüren ist nicht das Gleiche wie Erfassen, und es besteht nicht in der Konstruktion eines »Musters« von etwas anderem, durch das eine »Repräsentation« dieses anderen geschaffen wird und ein »Bild« im Geist entsteht. Aber Spüren ist die elementarste Variante der Kognition. Was noch überraschender ist: Die Lebewesen reagierten intelligent auf das, was sie spürten. Mit »intelligent« ist gemeint, dass die Reaktion ihnen half, ihr Leben weiterzuführen. Stellte beispielsweise das, was sie spürten, ein Problem dar, war die Reaktion intelligent, wenn sie das Problem löste. Was dabei aber wichtig ist: Die Schlauheit dieser einfachen Lebewesen basierte nicht auf expliziten Kenntnissen, wie unser Geist sie heute nutzt, Kenntnissen, die Repräsentationen und Bilder voraussetzen. Sie beruhte vielmehr auf einer verborgenen Fähigkeit, die nur das Ziel verfolgte, das Leben aufrechtzuerhalten — sonst nichts. ...




Körper
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Fr 16. Dez 2022, 20:52

Timberlake hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 19:36
Zur Sache .. "Grundsätzlich kann man sagen" , dass es hier in diesem Thread um Künstliche Intelligenz und nicht um eine Neuauflage des Leib-Seele-Problems geht. Wenn man denn mit dem Leib das Nervensystem .. Einerseits! .. und mit der Seele das Bewusstsein . . Andererseits! .. identifiziert.
Naja, es geht vonseiten der KI-Kritiker darum, dass der KI exakt wegen des phänomenalen Bewusstseins prinzipiell ein Ausschluss zugeordnet werden soll und damit das entsprechende Vokabular, sie zählen auch "Intelligenz" dazu, nicht angewandt werden können soll.
So eine Argumentation setzt aber voraus, dass man die Funktionsweise des Menschen durchleuchtet hat (das Nervensystem liegt weitaus näher an KI, als an "Phänomenen").
Das verweigern die Kritiker aber regelrecht - natürlich, weil das Nervensystem näher an der KI liegt, als an Phänomenen, logisch.

In deiner (nun zitierten) Aussage trägst du auch dazu bei:
Timberlake hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 19:36
.. wie etwas .. physikalisches! .. , wie ein Nervensystem oder auch ein System aus elektronischen Schaltkreisen zu etwas ... nichtphysikalisches! .. , wie ein Bewusstein führt , .. wie das funktioniert! ... , werden wir hier übrigens ganz sicher nicht Lösen. Nur für den Fall , dass deine "Nachforschungen" darauf abziehlen.
Siehst du, Nervensystem und elektronische Schaltkreise liegen auch für dich gemeinsam auf "einer Seite".
D.h. du positionierst prinzipiell das Nervensystem und KI gemeinsam in eine ausgedachte "Problemlandschaft", aus der du so etwas wie ein Argument ableiten möchtest.

Keine Ahnung, wie ich es dir schonend übermitteln soll: deine Problemlandschaft ist falsch.
Auf Basis dieses Status, ist es nicht möglich, innerhalb der "Problemlandschaft" zu argumentieren.
Das können natürlich auch die KI-Kritiker nicht, weshalb sie dann jegliche Analyse des Nervensystems verweigern.
Sie wollen sich nicht damit beschäftigen, dass ihr hochgeschätzte "Problem" frei erfunden ist, und damit sogar den Menschen überfordert.

Sorry, im Menschen kommt es nirgendwo zu etwas Nicht-Physikalischem.
Allein schon durch die Formulierung (Nicht-XXXX-Strategie) sollte dir auffallen, dass ein Mensch in seinen Zusammenhängen das Physikalische verwalten kann, aber nicht "das Andere".

Kurzum:
Das "Problem", wie aus Physikalischem etwas Nicht-Physikalisches werden kann, muss ich in Bezug auf die Funktionsweise des Menschen nicht anfassen.
Weshalb mich dieses "Problem" darüber hinaus noch zum Nachdenken bringen soll, ist mir schleierhaft - es riecht für mich eher nach religiösem Weltbild und in Bezug auf so etwas, sind wir hier tatsächlich im KI-Thread und nicht in Entenhausen.




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Jörn Budesheim
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Fr 16. Dez 2022, 20:57

Die Unterscheidung zwischen impliziter und expliziter Intelligenz könnte auch hilfreich sein für die Frage, die weiter oben aufgekommen war, ob der Schleimpilz intelligent ist. Und diese Unterscheidung könnte man vielleicht auch auf die Kommunikation übertragen und zwischen impliziter Kommunikation, wie sie wahrscheinlich zwischen Ameisen herrscht und expliziter Kommunikation, wie wir sie kennen, unterscheiden. Die Grundmelodie ist dabei immer das Leben, das ich selbst erschafft und erhält.




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Jörn Budesheim
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Fr 16. Dez 2022, 21:10

Antonio Damasio in "Wie wir denken, wie wir fühlen, Die Ursprünge unseres Bewusstseins" hat geschrieben : Wenn vom Leben und den unterschiedlichen Formen intelligenter Lenkung die Rede ist, deren sich die verschiedenen biologischen Arten bedienen, müssen wir natürlich das Menü der verschiedenen spezifischen, charakteristischen Strategien benennen, die den Lebewesen zur Verfügung stehen ... Am grundlegendsten ist das Spüren, das nach meiner Überzeugung bei allen Lebensformen vorhanden ist. Als Nächstes folgt das Beachten. Es setzt ein Nervensystem sowie die Schaffung von Repräsentationen und Bildern voraus, den entscheidenden Bestandteil des Geistes. Geistige Bilder fließen unaufhaltsam und sind unbegrenzt offen für die Manipulationen, durch die sie neue Bilder liefern. Wie wir noch genauer erfahren werden, eröffnet das Beachten den Weg zu Fühlen und Bewusstsein. Wenn wir nicht darauf bestehen, diese Zwischenschritte zu unterscheiden, besteht kaum Hoffnung, Licht in die Frage des Bewusstseins zu bringen ...




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Fr 16. Dez 2022, 22:04

Antonio Damasio in "Wie wir denken, wie wir fühlen, Die Ursprünge unseres Bewusstseins" hat geschrieben : Es setzt ein Nervensystem sowie die Schaffung von Repräsentationen und Bildern voraus, den entscheidenden Bestandteil des Geistes.
Das ist tiefster Murks.
Es gibt weder eine "Schaffung" noch "Repräsentationen" in der Wahrnehmung.

Einem Nervensystem derartige Auflagen zu machen, ist nicht sonderlich intelligent - erstaunlich, dass so jemand dann ausgerechnet auch noch über Intelligenz etwas zu sagen haben möchte.
Beginnt man Wahrnehmung zu durchschauen, dann sind solche Forderungen, wie wenn man aus Kugeln einen frei stehenden Turm bauen soll (wobei das vielleicht sogar noch irgendwelchen Spezialisten gelingen mag :-) - aber gehen wir mal vom Normalfall aus, dass es bereits Unsinn ist, die Kugeln in die Hand zu nehmen).

Wahrnehmung erschafft nicht etwas (die Vokabel "Bilder" ist vollkommen daneben und bei "Bestandteile des Geistes" grinse ich von Ohr zu Ohr), sondern bei Wahrnehmung werden (nur) Zusammenhänge fortgesetzt beachtet (Reaktion mit Verzweigungen - was für ein Glück, dass das Nervensystem genau hierauf spezialisiert ist).
Entscheidend hierbei ist die fortgesetzte Stimmigkeit.
Hierzu muss ein Regelkreis vorhanden sein, der jegliche Unsauberkeiten als Disharmonie entlarvt - das ist das Hoheitsgebiet des Körpers (wobei das Nervensystem hier keine getrennte Abteilung, sondern genauso der Körper ist - Stichwort "Einheit").




Timberlake
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Fr 16. Dez 2022, 22:55

Körper hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 20:52
Timberlake hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 19:36
.. wie etwas .. physikalisches! .. , wie ein Nervensystem oder auch ein System aus elektronischen Schaltkreisen zu etwas ... nichtphysikalisches! .. , wie ein Bewusstein führt , .. wie das funktioniert! ... , werden wir hier übrigens ganz sicher nicht Lösen. Nur für den Fall , dass deine "Nachforschungen" darauf abziehlen.
Siehst du, Nervensystem und elektronische Schaltkreise liegen auch für dich gemeinsam auf "einer Seite".
D.h. du positionierst prinzipiell das Nervensystem und KI gemeinsam in eine ausgedachte "Problemlandschaft", aus der du so etwas wie ein Argument ableiten möchtest.
Wenn man denn bei einem Nervensystem , bei der Synapse und bei einem elektronische Schaltkreis, bei einem Transistor ansetzt , da gibt es ganz sicher keine ausgedachte "Problemlandschaft". Wissen wir doch sehr gut darüber Bescheid , wie chemische Substanzen die Synapsen und damit das Bewusstsein beeinflussen. Beispielsweise die Erregungsübertragung an der Synapse durch Alkohol. Auch wissen wir sehr gut darüber Bescheid, wie die Transistoren , die in modernen Prozessoren oder Grafikkarten millionenfach vorkommen , funktionieren. Wenn denn eine ausgedachte "Problemlandschaft" besteht , dann darin , dass man meint , nur weil das Eine , in Summe , ein Bewusstsein erzeugt nun mehr auch das Andere , also die Transistoren einer künstliche Intelligenz, in Summe , gleichfalls in der Lage sind , ein Bewusstsein zu erzeugen. Das ist ausgedacht. ...

Der Transistor ist keine Synapse .. Punkt .

Es gibt zwar , zumindest meines Wissens , Versuche , mit Transistoren eine Synapse zu modulieren. Gleichwohl ich bezweifeln würde , dass diese Modulation in gleicherweise auf Alkohol reagiert , wie die Synapse . Möglicherweise könnte man auch das modulieren . Wenn man denn darauf aus ist, sich mit einer angeheiterten künstlichen Intelligenz am Stammtisch in der Kneipe zu amüsieren , warum auch nicht. Das wäre dann wohl allerdings ganz sicher eine ausgedachte "Problemlandschaft".




Körper
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Sa 17. Dez 2022, 09:42

Timberlake hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 22:55
Wenn denn eine ausgedachte "Problemlandschaft" besteht , dann darin , dass man meint , nur weil das Eine , in Summe , ein Bewusstsein erzeugt nun mehr auch das Andere , also die Transistoren einer künstliche Intelligenz, in Summe , gleichfalls in der Lage sind , ein Bewusstsein zu erzeugen. Das ist ausgedacht. ...
Nö, du hast es nicht verstanden:
die ausgedachte Problemlandschaft beseht darin, dass das Nervensystem ein Bewusstsein erzeugen können soll.

Nervenzellen sind (grob gesagt) auf ein flexibles Zusammenhängen mit Aktivitätsaustausch spezialisiert.
Darüber hinaus sind ihre Mechanismen sehr variationsfähig in Bezug auf die aktuelle Arbeitsumgebung (Biochemie).

Wie du sagst, ist das eigentlich alles bekannt und auch eher unspektakulär (zumindest für den Laien).

Kannst du sagen, wieso du von diesem Punkt aus den Zauberstab in die Hand nimmst und "das Bewusstsein erzeugen" lässt?
Wieso wird dem Nervensystem das Flair einer magischen Produktionsstätte gegeben?

Das Nervensystem ist ein Reaktionssystem, das sich durch einzeln verteilte Knoten und Verbindungen dazwischen auszeichnet.
Die Verbindungen werden im gereiften Nervensystem sogar durch explizite Zellmechanismen abgeschirmt, so dass es nicht zu einer Mischung kommen kann und vor allem die Geschwindigkeit der Übertragung zu erhöhen.
Es ist eine unsägliche Idee, dies als Erzeugungsstätte für "ein ganzes Etwas" zu suggerieren.

Gerade eben wurde von "Repräsentationen und Bildern" gesprochen.
Wie sollen das Zellen durchführen, die flexibel zusammenhängen und sich eigentlich nur "auf und entladen"?
Fast möchte man fragen: Was geht in den Hirnen von solchen "Fachleuten" vor?

Die Grundlage für diesen ausgedachten Firlefanz ist eine vollkommen eigenartige Vorstellung von Wahrnehmung.
Es hat sich zur fixen Idee entwickelt, dass geklärt werden muss, wie "etwas Phänomenales" erzeugt wird, das dann wiederum beobachtet werden können soll.
Wenn es um Schmerzen geht, dann stellt man mittlerweile die Frage, wie man auf das Feuern von Neuronen schauen soll und das dann Schmerzeindrücke sein können.
=> Sorry, niemand schaut sich das Nervensystem an und es produziert auch nichts, das man sich anschaut.

Aus der Introspektive heraus gibt es kein Verständnis dafür, aus Zellen aufgebaut zu sein, es gibt kein Verständnis darüber, ein aktives Nervensystem zu haben.
Gleichzeit soll ein Mensch aber den totalen Einblick in sich selbst haben, so dass "Phänomenalerzeugungsvorgänge" als Menschheitsrätsel ausgerufen werden dürfen.

Aus dieser Verrücktheit heraus dann eine prinzipielle Unfähigkeit der KI abzuleiten, ist der Moment, an dem der dampfende Kochtopf in einen schrillen Pfeifton übergeht.




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Jörn Budesheim
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Sa 17. Dez 2022, 11:10

Noch mal zu der Frage, was der Begriff Intelligenz bedeutet. Gemäß dem Neurowissenschaftler Damasio ist Intelligenz die Fähigkeit von Lebewesen "erfolgreich die Probleme zu lösen, die der Kampf ums Leben aufwirft."

Damasio ist der Ansicht, dass es möglich ist, künstliche Intelligenz zu entwickeln, allerdings muss man sie mit einem Körper und Gefühl ausstatten. Er hält es für einen Holzweg, das wegzulassen, was für manche "vermutlich überflüssig und sogar unbequem war: den ganzen Gefühlskram". Wichtig ist aus seiner Sicht, der KI "ein gewisses Maß an Verletzlichkeit hinzufügen." In meinen Worten, es muss für die KI um etwas gehen. Erst wenn das der Fall ist, hat einen entsprechendes Gebilde überhaupt erst Probleme und einen Bedarf an Intelligenz. Wenn von Verletzlichkeit die Rede ist, dann nicht bloß von einer Programmzeile wie "du bist verletzlich" :)




Burkart
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Sa 17. Dez 2022, 11:33

Körper hat geschrieben :
Sa 17. Dez 2022, 09:42
Aus dieser Verrücktheit heraus dann eine prinzipielle Unfähigkeit der KI abzuleiten, ist der Moment, an dem der dampfende Kochtopf in einen schrillen Pfeifton übergeht.
Ich kann deinen Frust gut nachvollziehen. Es werden hier im ganzen Thread oft Argumente aua dem Ärmel geschüttelt, darüber kann man sich als KI-ler nur wundern... wobei eigentlich doch schon lange nicht mehr, weil man die harte KI-Kritik schon gewohnt ist. Mal schauen, welche mir so einfallen...
- Die KI kann nur Logik, weil sie auf Logik basiert. Ok... dann kann der Mensch nur organisches Molekül und dessen "Verhalten"...
- Intelligenz ist nur mit Emotionen. Ah ja... dann löst sich wohl jegliche rein logische Aufgabe einfach von selbst...
- ...
Ach, schauen wir doch mal auf ein paar Punkte von Jörns gerne benutzte Grafik:
Bild

"Lernen aus Erfahrung": Wie soll eine KI Erfahrungen machen, wenn man bei ihr vor allem kein Lernen zugesteht? Der Kontakt mit der (Um-)Welt als Roboter wird auch zu wenig thematisiert, z.B. dass er aus eigenen Fehlern lernen kann.

"Generalistisch" <-> "hochspezialisiert": Sollte es vielleicht daran liegen, dass KI sich am einfachsten hochspezialisiert entwickeln (und präsentieren/verkaufen) lässt, vor allem als klassisches Expertensystem? Natürlich ist "generalistisch" erheblich schwieriger und insofern Vieles dazu noch in der Entwicklung. Vor allem muss dazu erst einmal eine sehr gute Grundlage geschaffen werden und sehr gute Lernverfahren, die vielstufig sind, um unterschiedlichste Abstraktionsstufen erfassen zu können, die wiederum u.a. oft an Wörter/Begriffe verknüpft werden, mit denen der Mensch der KI wichtige Hinweise für Wichtiges (=es gibt Wort dafür; kein Wort/Begriff/Beschreibung -> eher unwichtig) geben kann. Was natürlich ein rudimentäres Verstehen der Wörter benötigt usw., viel zu tun halt...

- "Wiedererkennung von Ähnlichem": U.a. dazu muss Ähnliches überhaupt erst einmal erkannt werden können und das geht nur mit Abstraktion. Will man diese nicht fest programmieren (was man nicht sollte, sonst ist man zu nah am Expertensystem), muss die KI viel lernen können, eigene Erfahrungen (am besten als Roboter) machen dürfen, damit sie sich selbst "ein Begriff von der Welt" machen kann.

- "Reflexivität (Einsicht, Verstehen, was man tut)": Einsicht und Verstehen kann hinsichtlich der Erfüllbarkeit von Zielen erfolgen, "was man tut" wieder am besten als Roboter, der z.B. aus dem "gegen eine Wand laufen" (ob nun real oder im übertragenen SInne) lernen kann, dass dies (i.a.) nicht zum Ziel führt und so ein anderer Weg gewählt werden muss.

Gerade bei dem letzten Punkt mögen gerne wieder die KI-Kritiker aufschreien, dass nur ein Mensch (Lebewesen) Einsicht haben und Verstehen kann... tja, aber nur deshalb bzw. insofern man von Menschen u.ä. als einzige "Subjekte" in der Welt ausgeht, also "Dinge", die die Welt und sich selbst im Hier und Jetzt verändern bzw. prägen können. Das trifft aber spätestens auf lernfähige Roboter auch zu; sie sind halt keine toten Steine o.ä., nur weil sie nicht organisch sind. Für die eigentliche physische Veränderung im Hier und Jetzt (nicht deren juristische, ethischen, philosophschen Konsequenzen u.ä.!) spielt es auch letztlich keine Rolle, wer den Roboter bzw. seine Art erschaffen hat; selbst die Menschen können sich ihre Herkunft bzw. evolutionelles Entstehen aus dem Nichts bzw. der toten Materie nicht restlos erklären und haben quasi das Glück, auf unserer Evolution zu basieren samt der individuellen Geburt auf Basis von Genen, DNA/DNS usw.

Oder kurz und knapp scheint mir hier oft genug eine Ansicht vorzuherrschen, hier auf die Spitze getrieben: Die KI kann nicht funktionieren, weil sie kein Mensch werden kann.
Und wirklich: Die KI will keinen Menschen reproduzieren, sie will auch deshalb gar nicht das Menschenbild ankratzen (das wollen ihnen nur KI-Kritiker in den Mund legen), sie möchte nur ein eigenes KI-Bild haben dürfen.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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Sa 17. Dez 2022, 11:53

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 17. Dez 2022, 11:10
Noch mal zu der Frage, was der Begriff Intelligenz bedeutet. Gemäß dem Neurowissenschaftler Damasio ist Intelligenz die Fähigkeit von Lebewesen "erfolgreich die Probleme zu lösen, die der Kampf ums Leben aufwirft."
Als Nicht-KI-ler beschreibt er damit halt, wie wir bzw. genauer er Intelligenz hinsichtlich Lebewesen versteht, aber eben eigentlich nicht mehr.
Damasio ist der Ansicht, dass es möglich ist, künstliche Intelligenz zu entwickeln, allerdings muss man sie mit einem Körper und Gefühl ausstatten. Er hält es für einen Holzweg, das wegzulassen, was für manche "vermutlich überflüssig und sogar unbequem war: den ganzen Gefühlskram". Wichtig ist aus seiner Sicht, der KI "ein gewisses Maß an Verletzlichkeit hinzufügen."
Das ist halt seine Ansicht. Die Frage ist dann, was genauer Gefühl und Verletztlichkeit sein soll bzw. wie stark sie ausgeprägt sein muss. Reichen selbsterkannte 'Hinweise' wie "oh, es tut mir weh" (z.B. beim Laufen gegen eine Wand) oder muss es gleich eine Todesangst sein (um ein Extrem zu nehmen)? Und wie verhält es sich bei anderen Lebewesen, die z.B. (vermutlich) keine Todesangst haben? Sind sie demnach einfach gar nicht intelligent?
In meinen Worten, es muss für die KI um etwas gehen. Erst wenn das der Fall ist, hat einen entsprechendes Gebilde überhaupt erst Probleme und einen Bedarf an Intelligenz. Wenn von Verletzlichkeit die Rede ist, dann nicht bloß von einer Programmzeile wie "du bist verletzlich" :)
Für "um etwas gehen" reicht es auch meiner Sicht quasi "irgendeine Motivation". Bei KI/Roboter hatte sybok ja schon den Energiebedarf des Roboters angeführt, also die Erfüllung eines Wertes oder ggf. mehrerer. Warum soll die eine Motivation nicht einfach lauten: "Versuche immer dein(e) wichtiges(n) Ziel(e) zu erreichen"? Damit "geht es ja um etwas".



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NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 17:52
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 15:02
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 11:29
Ameisen haben eine überaus diffizile Form der Kommunikation entwickelt.
Das ist für mich eigentlich das spannendere Thema. Kommunizieren Ameisen? Kommunizieren Buchen oder Kartoffeln. Es fällt mir ebenso schwer, die Idee, dass Ameisen kommunizieren, zurückzuweisen, wie sie zu akzeptieren. Das ist ein harte Nuss, finde ich.
Das kommt natürlich drauf an, wie du Kommunikation auffässt. Der Mikrobiologe wird dir sagen, dass sogar unsere Körperzellen miteinander kommunizieren (über Botenstoffe), sonst würde das "Konstrukt" Körper gar nicht funktionieren.
Wenn wir wie in diesem Sinne Kommunikation als Austausch von Informationen auffassen, dann kommunizieren Ameisen untereinander... aber nicht zu knapp.
Eine ganz andere Frage ist es dann nochmal was Sprache eigentlich ist. Vielleicht eine besondere Kommunikationsform?
Dann ist die nächste Frage, was genau Sprache ist, also ob nicht einfach auch die Botenstoffe bw. ihre Zusammensetzung u.ä. eine eigene Sprache sind.
Na ja, man kann Sprache einfach etwas etwas Komplex(er)es ansehen, siehe z.B. wikipedia: "Unter Sprache versteht man im allgemeinen Sinn alle komplexen Systeme der Kommunikation."
Wann nun etwas als komplex angesehen wird, dürfte Geschmackssache sein.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Körper
Beiträge: 483
Registriert: Fr 18. Feb 2022, 20:14

Sa 17. Dez 2022, 12:25

Burkart hat geschrieben :
Sa 17. Dez 2022, 11:53
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 17. Dez 2022, 11:10
Noch mal zu der Frage, was der Begriff Intelligenz bedeutet. Gemäß dem Neurowissenschaftler Damasio ist Intelligenz die Fähigkeit von Lebewesen "erfolgreich die Probleme zu lösen, die der Kampf ums Leben aufwirft."
Als Nicht-KI-ler beschreibt er damit halt, wie wir bzw. genauer er Intelligenz hinsichtlich Lebewesen versteht, aber eben eigentlich nicht mehr.
Mal ehrlich, für die Aussage von "Damasio" müsste man doch eine eigene Kategorie der Unbrauchbarkeit anlegen.

Wenn es schon um Intelligenz gehen soll, wie kann man dann einen Satz in die Welt hineinwerfen, in dem noch nicht einmal "das Oberstübchen" vorkommt?

Wer zum Kampf ums Überleben kurz mal in den Hulk-Modus wechselt und Probleme handfest löst, ist laut dieser "Definition/Erklärung" total intelligent.
Atombombe abwerfen, Problem gelöst -> "das ist reine Intelligenz, ja fast schon göttlich" :-)

Motivieren wir unsere Forscher doch zu etwas mehr Qualität...




sybok
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Sa 17. Dez 2022, 13:51

Körper hat geschrieben :
Do 15. Dez 2022, 11:00
Dilettantismus in Bestform.
Körper hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 22:04
tiefster Murks.
Körper hat geschrieben :
Sa 17. Dez 2022, 12:25
eine eigene Kategorie der Unbrauchbarkeit.
Körper hat geschrieben :
Sa 17. Dez 2022, 12:25
Motivieren wir unsere Forscher doch zu etwas mehr Qualität...
Hm, eine eher anstrengende Art der Diskussionsführung. ;)
Timberlake hat geschrieben :
Fr 16. Dez 2022, 22:55
Der Transistor ist keine Synapse .. Punkt .
Wenn man einen informationstheoretischen / computationalen Blick auf das Problem hat, spielt das keine Rolle. Insbesondere wenn man versucht eine Synapse mit Transistoren zu modellieren, Turingvollständigkeit hängt nicht von der Repräsentation ab. Wenn schon, dann müsste es um Substratabhängigkeit gehen, dann macht aber wiederum eine Transistoren-basierte Simulation keinen Sinn.




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