AufDerSonne hat geschrieben : ↑ Mi 31. Mai 2023, 14:45
NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑ Mi 31. Mai 2023, 14:16
Ja ok. Aber das alles entbindet uns ja nicht von der Pflicht unsere Moralvorstellungen für Andere nachvollziehbar zu begründen. Und warum sollte die Begründung nicht auch auf ein Prinzip zurückgreifen können?
Da frage ich dich. Wer macht das schon (in der Realität des Alltags)?
Was jetzt? Die eigenen Moralvorstellungen begründen?
Ich denke das machen so ziemlich Alle sobald es zu Konflikten kommt.
Oder meinst Du sich selbst zu fragen wieso man diese oder jene moralische Überzeugung hat?
Das machen wahrscheinlich deutlich weniger Menschen.
Die Meisten übernehmen einfach die Vorstellung aus der Erziehung oder aus Filmen und Büchern oder von anderen Menschen.
Denoch: Wenn es darum geht die eigenen Moralvorstellungen zu begründen ist so eine Antwort wie "Das hat meine Mutter mir so beigebracht" eine ziemlich schwache Begründung.
Ich finde also schon, dass es sich lohnt darüber nachzudenken woher die eigenen Überzeugungen kommen und ob sie auf belastbaren Prinzipien beruhen oder einfach nur nachgeäfft sind.
Da wird gelebt und weniger über Moralvorstellungen diskutiert. Die meisten Menschen müssen arbeiten, müssen handeln. Sie haben keine Zeit für Moraldiskussionen.
Also das halte ich für vollkommenen Blödsinn. Die meisten Menschen sind keine Philosophen, ja.
Aber über Moral diskutieren die Menschen die ganze Zeit. Ständig. Andauernd.
Da kommt man auch gar nicht drumrum, weil man ja ständig mit anderen Moralvorsttellungen konfrontiert wird.
und es hat da auch jeder eine Meinung zu. Zu kaum was haben die Menschen so "viel" Meinung wie dazu.
Ich finde aber auch, dass man bei der Moral ebenso wie bei allen anderen Gebieten der Philosophie, mit Logik weiterkommen kann.
Es gibt sicher auch irgendwelche Prinzipien. Aber die muss man erst einmal finden. Oder man lernt aus Erfahrungen.
In der Moralphilosophie und Ethik geht es genau darum, also die Frage nach welchen Prinzipien lassen sich moralische "Gesetze" finden und bilden.
In der Theologie wiederum ist das relativ simpel. Da lautet die Antwort auf alles "Es ist Gottes Gebot, dass..".
Ist es richtig, dass die Moral im Prinzip davon handelt, was gut ist und was schlecht? Also die Fragen. Was darf ich tun und vor allem, was darf ich nicht tun?
Laut Kant geht es in der Moralphilosophie um die Frage "Wie sollen wir handeln?". Mit Betonung auf "sollen".
Also wie und woher wissen wir was "gutes" oder "schlechttes" Handeln ist. Wobei gerade der Begriff "gut" auf eine bestimmte Weise aufgeladen ist (guter Mensch/schlechter Mensch).
Etwas neutraler könnte man vielleicht eher von richtig und falsch reden.
Aber das kommt drauf an wen Du fragst. Es gibt auch Philosophen die meinen, dass solche Kategorien in der Moral gar nichts zu suchen haben, weil es dort kein richtig oder falsch gib, sondern moralische Überzeugung hängen von einem gewissen Stanpunkt oder Blickwinkel (z.B. einem kulturellen) ab.
Diese Kategorie von Philosophen mag Jörn am liebsten ...
(Achtung Ironie)