Wachsende AfD kann die Demokratie abschaffen

Dieser Teil des Forums befaßt sich mit politischen, sozialen und historischen Aspekten der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten.
Jörn Budesheim
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So 16. Feb 2025, 15:00

Stefanie hat geschrieben :
Sa 15. Feb 2025, 20:11
Das klappt bei mir nicht. Das Video läuft nicht durch, es läuft gar nicht. 3 Wörter gesprochen, und es lädt, zwei Wörter und es lädt usw. Komisch, ich kann Folgen aus der Mediathek ARD bzw. One ohne Probleme schauen, aber so ein Film beim ZDF geht nie. Gibt es dazu irgendwo einen Text?
Im Prinzip geht es in der Passage um ähnliche Dinge wie die, der Volksverpetzer hier analysiert, also darum wie etliche Medien und manche politische Akteure z.b. Messerangriffe manipulativ darstellen. Obwohl Deutschland in den letzten Jahren historisch niedrige Kriminalitätsraten verzeichnete, berichten Medien überproportional häufig über Straftaten von Nicht-Deutschen. Dies führt zu verzerrten Wahrnehmungen und schürt unbegründete Ängste in der Bevölkerung.

https://www.volksverpetzer.de/analyse/m ... rangriffe/



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Timberlake
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So 16. Feb 2025, 15:21

Dazu nur zur Erinnerung ...
Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:33

Quk hat geschrieben :
Mi 12. Feb 2025, 05:39


Gegen die natürliche Veranlagung von Menschen kann ich nicht argumentieren. Ich kann nur versuchen, die Ängste etwas zu bändigen, in dem ich hinweise auf die bisweilen unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten.

Wer Angst vor Spinnen hat und meint, diese Spinne dort in der Zimmerecke habe 7 cm lange Beine, den möchte ich einfach nur darauf hinweisen, dass die Beine tatsächlich nur 2 cm lang sind.

Wenn in dieser deutschen Straße hier 90 % Ausländer wohnen, und ein angstvoller Mensch dieses Straßenbild auf ganz Deutschland projiziert, den möchte ich nur darauf hinweisen, dass Deutschland etwa 400000 Straßen hat, die im Durchschnitt weitüberwiegend deutsch besiedelt sind.

Wie viele Schulklassen gibt es in Deutschland? Etwa 350000.
Vor dem Hintergrund, worauf insbesondere das ungute Gefühl der AfD abzielt, das am Donnerstagvormittag mit mindestens 28 Verletzten ein Afghane in München in Verdi-Demo gerast ist, wie groß ist die mathematische Wahrscheinlichkeit, das von den 83,6 Millionen Deutschen dergleichen widerfährt? Erleben wir in Anbetracht dessen, wie von quk argumentiert, damit nicht tatsächlich … ich zitiere ... bisweilen eine unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten?






Wolfgang Endemann
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So 16. Feb 2025, 16:26

Die heutigen Naturwissenschaften wissen, daß sie keine absoluten Wahrheiten verkünden, sondern Modelle liefern, die wahr wären, wenn ihre Grundannahmen (Hypothesen) zuträfen, oder anders formuliert: die als wahr gelten dürfen, solange ihre Grundannahmen bestätigt sind. Das ist axiomatisches bzw hypothetisches Denken. Die Geisteswissenschaften müssen sich dieser Selbstreflexion noch viel intensiver unterziehen, weil sie der Gefahr der Zirkularität unmittelbarer ausgesetzt sind. Es ist das vielleicht charakteristischste Merkmal der Moderne, daß zunehmend an die Stelle des naiven, affirmativen Denkens das kritische Denken tritt. Dennoch kann man das Denken jenseits der Wissenschaften mit einem Eisberg vergleichen, seine aus dem Wasser herausragende Spitze ist das kritische, reflexive Denken, der größere Teil ist das naive, unhinterfragte, zweckrationale.

Politiker sind in der Regel Ideologen, sie rationalisieren bestimmte Interessen und geben sie als Allgemeinwohl und Vernunft aus. So, wie bei den Bürgerlichen Moral mit Doppelmoral verquickt ist, kombinieren sie eine scharfe Kritik an Andersdenkenden mit einem weitgehenden Mangel an Selbstkritik.
Noch die AfD ist in der Lage, berechtigte Kritik an ihren Gegnern zu formulieren, sie sieht den Splitter im Auge der anderen, bemerkt allerdings nicht den Balken im eigenen Auge. Auf diesen doppelten standards wird dann regelkonform um die Macht gerungen.




Timberlake
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So 16. Feb 2025, 17:42

Wolfgang Endemann hat geschrieben :
So 16. Feb 2025, 16:26


Politiker sind in der Regel Ideologen,
... unter Bezugnahme auf Quk .. ich ergänze ...

Quk hat geschrieben :
Mi 12. Feb 2025, 05:39


Gegen die natürliche Veranlagung von Menschen kann ich nicht argumentieren. Ich kann nur versuchen, die Ängste etwas zu bändigen, in dem ich hinweise auf die bisweilen unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten.

Wer Angst vor Spinnen hat und meint, diese Spinne dort in der Zimmerecke habe 7 cm lange Beine, den möchte ich einfach nur darauf hinweisen, dass die Beine tatsächlich nur 2 cm lang sind.

Wenn in dieser deutschen Straße hier 90 % Ausländer wohnen, und ein angstvoller Mensch dieses Straßenbild auf ganz Deutschland projiziert, den möchte ich nur darauf hinweisen, dass Deutschland etwa 400000 Straßen hat, die im Durchschnitt weitüberwiegend deutsch besiedelt sind.

Wie viele Schulklassen gibt es in Deutschland? Etwa 350000.
Politiker sind in der Regel Ideologen, die sich bisweilen unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten bedienen. Man kann nur versuchen, diese Ängste dadurch etwas zu bändigen, in dem man darauf hinweist. Gleichwohl, weil man gegen die natürliche Veranlagung von Menschen nicht argumentieren kann, mit solchen Versuchen schon sehr bald an seine "natürlichen" Grenzen gerät.

Wolfgang Endemann hat geschrieben :
So 16. Feb 2025, 16:26

Politiker sind in der Regel Ideologen, sie rationalisieren bestimmte Interessen und geben sie als Allgemeinwohl und Vernunft aus. So, wie bei den Bürgerlichen Moral mit Doppelmoral verquickt ist, kombinieren sie eine scharfe Kritik an Andersdenkenden mit einem weitgehenden Mangel an Selbstkritik.
Zumal Politiker dazu neigen, scharfe Kritik an Andersdenkenden mit einem weitgehenden Mangel an Selbstkritik zu kombinieren. Insofern ich nicht von rationalisieren, sondern vielmehr vom instrumentalisieren bestimmter Interessen sprechen würde. Zumindest wenn man, um beim o.g. Beispiel zu bleiben, das Rationalisieren von bisweilen unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten für seine Interessen, als Widerspruch in sich auffasst. Es gibt allerdings durchaus auch bisweilen nötige, richtige , mathematische Vergrößerung des Befürchteten . Die zu rationalisieren würde wiederum durchaus Sinn machen.


Beispiel
bundesregierung.de hat geschrieben :
Begrenzung der irregulären Migration

Rückführungspaket der Bundesregierung

Ein wesentlicher Schritt zur Begrenzung irregulärer Migration sind schnellere Rückführungen und Abschiebungen von Personen ohne Bleiberecht in Deutschland. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde von Bundesinnenministerin Nancy Faeser am 11. Oktober 2023 auf den Weg gebracht und ist am 27. Februar 2024 mit einer Ausnahme in Kraft getreten. Die Regelung zur Durchsuchung der Wohnung nach Sachen und Datenträgern zur Identitätsfeststellung gilt seit dem 1. August 2024.
Um an dieser Stelle daran einmal zugleich eine Schnittmenge zwischen dieser Bundesregierung und der AfD festzumachen. Wenngleich sich dabei allerdings die AfD nicht um irgendwelche Doppelmoral schert.
Zuletzt geändert von Timberlake am So 16. Feb 2025, 18:42, insgesamt 17-mal geändert.




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Stefanie
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So 16. Feb 2025, 17:46

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 16. Feb 2025, 15:00
Stefanie hat geschrieben :
Sa 15. Feb 2025, 20:11
Das klappt bei mir nicht. Das Video läuft nicht durch, es läuft gar nicht. 3 Wörter gesprochen, und es lädt, zwei Wörter und es lädt usw. Komisch, ich kann Folgen aus der Mediathek ARD bzw. One ohne Probleme schauen, aber so ein Film beim ZDF geht nie. Gibt es dazu irgendwo einen Text?
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https://www.volksverpetzer.de/analyse/m ... rangriffe/
Mit den Tips, die Wiedergabequalität zu reduzieren, ging es dann. Auf die Idee war ich nicht gekommen.
Ab der Stelle, die empfohlen wurde, ging es auch darum, dass sich die Mitte verschoben hätte und zwar nach rechts.



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Jörn Budesheim
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So 16. Feb 2025, 17:56

Der Kreis, der die Mitte darstellen sollte, war eigentlich die ganze Zeit an derselben Stelle :)



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Stefanie
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So 16. Feb 2025, 18:20

Ja schon, man hat sich aber davon entfernt.



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Quk
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So 16. Feb 2025, 19:25

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 16. Feb 2025, 15:00
Im Prinzip geht es in der Passage um ähnliche Dinge wie die, der Volksverpetzer hier analysiert, also darum wie etliche Medien und manche politische Akteure z.b. Messerangriffe manipulativ darstellen. Obwohl Deutschland in den letzten Jahren historisch niedrige Kriminalitätsraten verzeichnete, berichten Medien überproportional häufig über Straftaten von Nicht-Deutschen. Dies führt zu verzerrten Wahrnehmungen und schürt unbegründete Ängste in der Bevölkerung.

https://www.volksverpetzer.de/analyse/m ... rangriffe/
Sehr erhellend, der Volksverpetzer. Enorm wichtig. Das sollte man viel mehr verteilen in den Medien.




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Stefanie
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So 16. Feb 2025, 20:09

Nur lesen solche Seiten nicht viele. Die BILD wird deutlich mehr gelesen.

Jemand die Berichterstattung über das 12 jährige Mädchen, welches sich auf einer Gedenkveranstaltung entschuldigte, weil sie Afghanin ist?
https://www.ksta.de/panorama/aschaffenb ... nin-956815
https://www.rundschau-online.de/welt/as ... nin-956815

Bei einer Gedenkfeier nach dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg ist die zwölfjährige Fatima vergangene Woche spontan auf die Bühne gegangen...
Ich entschuldige mich bei der Mutter des Kindes“, erklärte die sichtbar aufgewühlte Zwölfjährige auf der Bühne. „Du musst dich nicht entschuldigen, du kannst nichts dafür“, entgegnete die Moderatorin. „Aber Menschen denken, weil ich ein Afghane bin, dass ich böse bin“, lautete Fatimas Antwort, dann brach das Mädchen in Tränen aus.



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Consul
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Mo 17. Feb 2025, 01:06

Die Schattenseite der ethnokulturell "bunten" Schulen:
"Die Stimmung an vielen Schulen ist gekippt. Religiöser Fanatismus, Gewalt, Rassismus, Antisemitismus – die Konflikte der Welt werden in die immer bunter werdenden Klassenzimmer getragen.…"

Quelle: https://www.bild.de/politik/inland/schu ... 195a71cfe0



"Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst." – Juliane Werding

Jörn Budesheim
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Mo 17. Feb 2025, 06:12

Bild?



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Quk
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Mo 17. Feb 2025, 08:33

Consul, das ist nicht Dein Ernst? Du willst, dass wir die Bildzeitung lesen?




Jörn Budesheim
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Stefanie hat geschrieben :
So 16. Feb 2025, 20:09
die Berichterstattung über das 12 jährige Mädchen
Ich hab früher viel Boule gespielt und einer der Mitspieler, der vor langem aus dem Irak geflohen war, hat mir schon damals mal erzählt, wie er behandelt wird, weil Leute, die "so aussehen wie er" oft unter Generalverdacht stehen ... das ist heftig!



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Quk
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Mo 17. Feb 2025, 10:29

Vor langer Zeit spazierte ich mal über den Marktplatz. Ein paar Meter weiter liefen einige Leute herum und fluchten über Ausländer. Einer dieser Leute zeigte mit dem Finger auf mich und währenddessen fluchte er noch lauter. Ich dachte, was will dieser Knilch von mir, hält der mich für einen Ausländer, weil ich schwarze Haare habe? -- Und dann habe ich mir überlegt, was ich antworten würde, wenn er mich fragen würde, woher ich käme. Ich bin zwar biodeutsch, aber so einem Typen würde ich gerade mit Absicht sagen, ich sei ein Grieche oder sonst irgendwas ausländisches. Wenn ich wahrheitsgemäß sagte, ich sei ein Deutscher, dann würde ich mich fühlen, als müsste ich mich vor diesem Knilch rechtfertigen und er hätte die richtige Haltung und nur eben den "falschen" erwischt. Also, wenn so ein Typ mich fragt: "Ey, bist du Türke?", dann sage ich mit geschwellter Brust: "Ja!" -- "Ja" sage ich auch, wenn er mich für einen Italiener hält oder für einen Spanier ...




Wolfgang Endemann
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Mo 17. Feb 2025, 12:23

Nebenschauplätze.
Starke Migration bereichert nicht, sondern belastet soziale Systeme. Wer das bestreitet, hat sich von der Vernunft verabschiedet. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht, mit Ressentiment, mit Eigeninteresse oder mit Vernunft.




Pragmatix
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Mo 17. Feb 2025, 12:55

Wolfgang Endemann hat geschrieben :
Mo 17. Feb 2025, 12:23
Nebenschauplätze.
Starke Migration bereichert nicht, sondern belastet soziale Systeme. Wer das bestreitet, hat sich von der Vernunft verabschiedet. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht, mit Ressentiment, mit Eigeninteresse oder mit Vernunft.
Ein Eigeninteresse ohne Vernunft läuft zwangsläufig auf emotionale Ressentiments hinaus. Ein rationaler Umgang ohne Eigeninteressen wäre bloßer moralischer Absolutismus. Beides sollte nicht Sinn und Zweck des Politischen sein.




Jörn Budesheim
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Mo 17. Feb 2025, 13:03

Kurzfristig mögen die Kosten den Sozialstaat belasten. Auf längere Sicht, wenn die Zuwandernden in den Arbeitsmarkt integriert sind und Steuern zahlen, könnten sie jedoch einen positiven Beitrag leisten und den Sozialstaat entlasten. Die Experten sind sich hier keineswegs einig. Eine ältere Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung ergab zum Beispiel, dass Ausländer in Deutschland im Jahr 2012 pro Kopf durchschnittlich 3.300 Euro mehr an Steuern und Sozialabgaben zahlten, als sie an staatlichen Leistungen erhielten, was zu einem Überschuss von insgesamt 22 Milliarden Euro führte. Das ist also durchaus ein realistisches Szenario und keineswegs eine Verabschiedung der Vernunft.

Die Balance zwischen Kosten und Nutzen ist also nicht gottgegeben, sie hängt also stark davon ab, wie die Integrationspolitik de facto gestaltet wird und der Qualifikation der Zuwanderer. Zuwanderung wird ohnehin in den kommenden Jahrzehnten eine wichtige Rolle für den deutschen Arbeitsmarkt spielen wird, insbesondere angesichts des demografischen Wandels. Viele Experten fordern sogar ein Plus an Zuwanderung und machen auch Vorschläge, wie Geflüchtete besser und schneller in den Arbeitsmarkt integriert werden sollten.



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Pragmatix
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Mo 17. Feb 2025, 13:19

Das Asylrecht ist kein Instrument zur Lösung demographischer Probleme. Gegen kontrollierte, gesteuerte Zuwanderung ist nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil. Dafür braucht es keine Flüchtlinge, dafür braucht es qualifizierte Arbeitskräfte.




Jörn Budesheim
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Mo 17. Feb 2025, 14:02

Pragmatix hat geschrieben :
Mo 17. Feb 2025, 13:19
Das Asylrecht ist kein Instrument zur Lösung demographischer Probleme. Gegen kontrollierte, gesteuerte Zuwanderung ist nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil. Dafür braucht es keine Flüchtlinge, dafür braucht es qualifizierte Arbeitskräfte.
Das Asylrecht ist kein Instrument zur Lösung demografischer Probleme. Das stimmt. Es ist vielmehr ein Menschenrecht, festgehalten in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die die Generalversammlung der Vereinten Nationen 1948 verabschiedete.

Die eigentliche Frage war jedoch, ob Flüchtende oder Migranten – der Beitrag von Wolfgang hat hier nicht unterschieden – die sozialen Systeme zwangsläufig belasten, wie suggeriert wurde. Doch das ist keineswegs ausgemacht. Die Einschätzungen von Experten gehen hier auseinander, und wer zu einer anderen Ansicht kommt, hat sich daher keineswegs von der Vernunft verabschiedet.

Langfristig betrachtet können Flüchtende auch finanziell einen positiven Beitrag leisten, wenn die Integrationspolitik entsprechend gestaltet wird. Entscheidend ist die Beschäftigung – sie bestimmt maßgeblich den wirtschaftlichen Beitrag eines Menschen, unabhängig von seiner Herkunft.



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Jörn Budesheim
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Mo 17. Feb 2025, 14:09

Pragmatix hat geschrieben :
Mo 17. Feb 2025, 13:19
Das Asylrecht ist kein Instrument zur Lösung demographischer Probleme. Gegen kontrollierte, gesteuerte Zuwanderung ist nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil. Dafür braucht es keine Flüchtlinge, dafür braucht es qualifizierte Arbeitskräfte.
Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaft argumentiert, dass eine selektive Zuwanderungspolitik, die nur hochqualifizierte Fachkräfte bevorzugt und andere Migrantengruppen benachteiligt, nicht zielführend sei. Hochqualifizierte hätten „weltweit viele Optionen“ und suchten Länder, die „eine offene und integrative Haltung gegenüber allen Migranten zeigen“. Eine Diskriminierung bestimmter Gruppen sende negative Signale und könne sie abschrecken. Zudem sei Deutschland „angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels auf Zuwanderung angewiesen“. Eine Begrenzung auf bestimmte Qualifikationsniveaus reiche nicht aus, um den Arbeitskräftebedarf zu decken.

Quelle: https://www.diw.de/de/diw_01.c.890298.d ... hland.html

Hinzu kommt, dass eine Partei wie die AfD, die offen fremdenfeindliche Positionen vertritt, einen erheblichen Imageschaden für Deutschland als Einwanderungsland darstellt. Wer hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland gewinnen will, kann es sich kaum leisten, ein gesellschaftliches Klima zu fördern, das Abschottung und Ressentiments begünstigt. Ein attraktiver Standort für Fachkräfte zeichnet sich nicht nur durch wirtschaftliche Faktoren aus, sondern auch durch kulturelle Vielfalt, Offenheit und ein reichhaltiges kulturelles Angebot – all das sind Aspekte, für die die AfD gerade nicht steht.

Das zeigt auch, dass die Einschätzung "Nebenschauplätze" von Wolfgang sicher nicht richtig ist. Wenn Deutschland wirtschaftlich stark sein will, dann muss es, wie Marcel Fratzscher nahelegt, insgesamt attraktiv sein; wie mit den Menschen hier umgegangen wird, ist daher auch kein Nebenschauplatz, sondern ein ganz wichtiger Punkt.



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