Pragmatix hat geschrieben : ↑ Mo 17. Feb 2025, 13:19
Das Asylrecht ist kein Instrument zur Lösung demographischer Probleme. Gegen kontrollierte, gesteuerte Zuwanderung ist nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil. Dafür braucht es keine Flüchtlinge, dafür braucht es qualifizierte Arbeitskräfte.
Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaft argumentiert, dass eine selektive Zuwanderungspolitik, die nur hochqualifizierte Fachkräfte bevorzugt und andere Migrantengruppen benachteiligt, nicht zielführend sei. Hochqualifizierte hätten „weltweit viele Optionen“ und suchten Länder, die „eine offene und integrative Haltung gegenüber allen Migranten zeigen“. Eine Diskriminierung bestimmter Gruppen sende negative Signale und könne sie abschrecken. Zudem sei Deutschland „angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels auf Zuwanderung angewiesen“. Eine Begrenzung auf bestimmte Qualifikationsniveaus reiche nicht aus, um den Arbeitskräftebedarf zu decken.
Quelle:
https://www.diw.de/de/diw_01.c.890298.d ... hland.html
Hinzu kommt, dass eine Partei wie die AfD, die offen fremdenfeindliche Positionen vertritt, einen erheblichen Imageschaden für Deutschland als Einwanderungsland darstellt. Wer hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland gewinnen will, kann es sich kaum leisten, ein gesellschaftliches Klima zu fördern, das Abschottung und Ressentiments begünstigt. Ein attraktiver Standort für Fachkräfte zeichnet sich nicht nur durch wirtschaftliche Faktoren aus, sondern auch durch kulturelle Vielfalt, Offenheit und ein reichhaltiges kulturelles Angebot – all das sind Aspekte, für die die AfD gerade nicht steht.
Das zeigt auch, dass die Einschätzung "Nebenschauplätze" von Wolfgang sicher nicht richtig ist. Wenn Deutschland wirtschaftlich stark sein will, dann muss es, wie Marcel Fratzscher nahelegt, insgesamt attraktiv sein; wie mit den Menschen hier umgegangen wird, ist daher auch kein Nebenschauplatz, sondern ein ganz wichtiger Punkt.