Immanuel Kant: Der ewige Frieden

Gemeinsame Lektüre und Besprechung philosophischer und anderer Literatur.
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Stefanie
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Do 14. Dez 2017, 06:51

Was liegt in einem Philosophie-Forum näher, als sich dem gewichtigen Thema Frieden mit einer Schrift von einem sehr großen Philosophen – Kant- zu nähern. "Der ewige Frieden".

Hier zu lesen:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/zum-ew ... den-8301/2

Ob ich alles, was ich gelesen, auch verstanden habe, wird der Verlauf zeigen. (Andere Quellen habe ich natürlich auch gelesen.)
Eine kurze Einführung:
Kant nennt in dieser Schrift mehrere Bedingungen, was alles nicht mehr sein soll, damit Friede sein kann (Präliminarartikel), und Bedingungen, die sein müssen, um den Frieden zu sichern (Definitivartikel). (Nett von Kant, das auch als Überschriften zu nehmen und ein erfrischend kurzer Text.)

Diese sind:
Präliminarartikel 1: „Es soll kein Friedensschluß für einen solchen gelten, der mit dem geheimen Vorbehalt des Stoffs zu einem künftigen Kriege gemacht worden.“
Präliminarartikel 2: „Es soll kein für sich bestehender Staat (klein oder groß, das gilt hier gleichviel) von einem anderen Staat durch Erbung, Tausch, Kauf oder Schenkung erworben werden können.“
Präliminarartikel 3: „Stehende Heere sollen mit der Zeit ganz aufhören.“
Präliminarartikel 4: „Es sollen keine Staatsschulden in Beziehung auf äußere Staatshändel gemacht werden.“
Präliminarartikel 5: „Kein Staat soll sich in die Verfassung und Regierung eines anderen Staates gewalttätig einmischen.“
Präliminarartikel 6: „Es soll sich kein Staat im Kriege mit einem anderen solche Feindseligkeiten erlauben, welche das wechselseitige Zutrauen im künftigen Frieden unmöglich machen müssen: als da sind, Anstellung der Meuchelmörder, Giftmischer, Brechung der Kapitulation, Anstiftung des Verrats in dem bekriegten Staat usw.“
Definitivartikel 1: „Die bürgerliche Verfassung in jedem Staat soll republikanisch sein.“
Definitivartikel 2: „Das Völkerrecht soll auf einen Föderalismus freier Staaten gegründet sein.“

Wenn ich es richtig verstanden habe, geht Kant nicht so sehr von dem heutigen negativen Friedenbegriff aus, der Frieden als Abwesenheit von Krieg definiert, sondern Kant fasst diesen weiter, und geht von der Abwesenheit aller Feindschaften aus.
Kant war hier seiner Zeit voraus. Im Grunde legt er hier so was wie eine Basis für internationale Zusammenschlüsse, wie Völkerbund, der UNO und der EU. Quasi das erste Völkerrecht.
Kant scheint das Thema mit nach seiner Auffassung von Vernunft an zu gehen, wendet seinen kategorischen Imperativ konsequent an zuwenden, und gewährt dem Recht einen hohen Stellenwert.

Sind seine Ansichten veraltet, oder gar praktisch unmöglich, weil sie durch die nachfolgenden Jahrhunderte widerlegt wurden, und/oder lassen sich doch Parallelen zur heutigen Zeit herstellen.



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Tarvoc
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Do 14. Dez 2017, 09:41

Die Sache mit den Meuchelmördern und Giftmischern ist interessant. Anscheinend geht Kant davon aus, dass es dem Frieden abträglicher ist, den Krieg vorzeitig zu beenden oder sogar zu verhindern, indem man eine kriegstreiberische Regierung ausschaltet, als die Bevölkerungen einander über Jahre hinweg gegenseitig abschlachten zu lassen. Sind Herrscher halt einfach mehr wert als Beherrschte?

Bei "Feindseligkeiten, welche das wechselseitige Zutrauen im künftigen Frieden unmöglich machen müssen" fallen mir ganz andere ein als die von Kant gelisteten. Als da wären: Einsatz von ABC-Waffen, systematisches Bombardement ziviler Ziele, allgemein Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung, Genozid, Vergewaltigung als Kriegswaffe, Brechen von Waffenstillständen und Verträgen, etc.



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Stefanie
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Do 14. Dez 2017, 11:18

Meinst Du diese Stelle:

Wenn (wie es in dieser Verfassung nicht anders seyn kann) die Beystimmung der Staatsbürger dazu erfordert wird, um zu beschließen, »ob Krieg »seyn solle oder nicht,« so ist nichts natürlicher, als daß, da sie alle Drangsale des Krieges über sich selbst beschließen müßten (als da sind: selbst zu fechten; die Kosten des Krieges aus ihrer eigenen Haabe herzugeben; die Verwüstung, die er hinter sich läßt, kümmerlich zu verbessern; zum Uebermaße des Uebels endlich noch eine, den Frieden selbst verbitternde, nie (wegen naher immer neuer Kriege) zu tilgende Schuldenlast selbst zu übernehmen), sie sich sehr bedenken werden, ein so schlimmes Spiel anzufangen: Da hingegen in einer Verfassung, wo der Unterthan nicht Staatsbürger, die also nicht republikanisch ist, es die unbedenklichste Sache von der Welt ist, weil das Oberhaupt nicht Staatsgenosse, sondern Staatseigenthümer ist, an seinen Tafeln, Jagden, Lustschlössern, Hoffesten u. d. gl. durch den Krieg nicht das Mindeste einbüßt, diesen also wie eine Art von Lustparthie aus unbedeutenden Ursachen beschließen, und der Anständigkeit wegen dem dazu allezeit fertigen diplomatischen Corps die Rechtfertigung desselben gleichgültig überlassen kann



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Tarvoc
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Do 14. Dez 2017, 14:20

Ich bezog mich offensichtlich auf Präliminarartikel 6. Auch in einer repräsentativen Demokratie beschließen die Staatsbürger nicht selbst, ob sie in den Krieg ziehen wollen oder nicht. Und die USA sind ein gutes Beispiel dafür, wie auch in einer Demokratie die Staatsbürger Regierungen wählen, die Kriege anfangen und dann auch nach Regierungswechsel fortsetzen, wenn das politische System schlicht keine andere Option bietet. Der Widerspruch zwischen Entscheidungsträgern und Repräsentierten ergibt sich schlicht nicht nur in Autokratien, sondern auch in repräsentativen Demokratien - und deswegen können auch solche Kriege anfangen. Und auch in repräsentativen Demokratien kann es sich ergeben, dass die Repräsentierenden mit einem Krieg sehr viel weniger riskieren als die Repräsentierten. Kant war in diesem Punkt naiv. Allerdings ist diese Naivität keine persönliche Verfehlung, sondern resultiert einfach daraus, dass Kant die Erfahrungen der letzten zweihundert Jahre natürlich noch nicht hatte.



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Friederike
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So 17. Dez 2017, 11:09

Immerhin muß die Bundeswehr die Werbetrommel zur Rekrutierung Freiwilliger aber kräftig rühren.

Die Entscheidung von 2011, die Wehrpflicht abzuschaffen und aus der Bundeswehr eine Freiwilligenarmee zu machen, dürfte die Einschätzung Kants ebenfalls ein wenig stützen, denn auf diese Weise ist nur ein Teil der Repräsentierten unmittelbar in kriegerische Handlungen involviert. Die Wahl einer kriegsbejahenden Partei fällt unter dieser Voraussetzung sicher leichter.

Die Erfahrungen der vergangenen 100 Jahre haben die WählerInnen allerdings auch gelehrt, daß Kriege nicht mehr auf mehr oder weniger abgelegenen Schlachtfeldern stattfinden.

Was ich sagen will, @Tarvoc - ganz so naiv ist Kants Sichtweise wohl doch nicht gewesen. Zumindest, was die Verhältnisse und Menschen in Deutschland betrifft. Die natürlich ihre ganz eigene Geschichte haben und die, wie ich meine, aus diesem Grunde gegenwärtig -noch?- nicht sonderlich kriegslustig sind.




Heinrich
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Sa 3. Nov 2018, 05:41

Das Thema ist sehr interessant, und ich habe auch angefangen, die kleine Schrift Kants zu lesen.

Wenn ich mir nun die folgenden Präliminarartikel ansehe:


Präliminarartikel 1: „Es soll kein Friedensschluß für einen solchen gelten, der mit dem geheimen Vorbehalt des Stoffs zu einem künftigen Kriege gemacht worden.“
Präliminarartikel 2: „Es soll kein für sich bestehender Staat (klein oder groß, das gilt hier gleichviel) von einem anderen Staat durch Erbung, Tausch, Kauf oder Schenkung erworben werden können.“
Präliminarartikel 3: „Stehende Heere sollen mit der Zeit ganz aufhören.“
Präliminarartikel 4: „Es sollen keine Staatsschulden in Beziehung auf äußere Staatshändel gemacht werden.“
Präliminarartikel 5: „Kein Staat soll sich in die Verfassung und Regierung eines anderen Staates gewalttätig einmischen.“
Präliminarartikel 6: „Es soll sich kein Staat im Kriege mit einem anderen solche Feindseligkeiten erlauben, welche das wechselseitige Zutrauen im künftigen Frieden unmöglich machen müssen: als da sind, Anstellung der Meuchelmörder, Giftmischer, Brechung der Kapitulation, Anstiftung des Verrats in dem bekriegten Staat usw.“

... dann meine ich, daß bisher noch kein einziger davon in die Realität Eingang gefunden hat.

Ob Kant naiv war oder nicht, kann ich im Moment noch nicht beantworten.




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Stefanie
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So 4. Nov 2018, 16:38

Da sich vieles von dem, was Kant geschrieben hat, in diversen völkerrechtlichen Verträgen und Konventionen wiederfindet, sind wir wohl alle naiv.



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Stefanie
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Sa 10. Nov 2018, 23:08

Ein Gespräch über Philosophie und der Frieden.

http://www.information-philosophie.de/? ... =2&y=1&c=3



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Stefanie
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Mi 30. Mär 2022, 20:25

Hier noch mal das Original von Kant:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/zum-ew ... den-8301/2

Und hier eine aktuelle Einordnung.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/fr ... urce=upday
Zum ewigen Frieden“Immanuel Kant und unsere heutige Realität

Es bedurfte eines Wirtshausschildes, dessen Bild Kant entdeckte, mit dem Schriftzug „Zum ewigen Frieden“, um dem Philosophen diese Idee einzugeben. Der ewige Friede ist also nur ein Wirtshausname. Und, ironischer Coup: Das Bild unter dem Schriftzug zeigte einen Friedhof.
Die unterschiedlichen Assoziationen, die das Bild von diesem Wirtshausschild 1795 und 2022 provozieren, machen mit verstörender Wucht klar, dass in diesen Tagen nicht nur ukrainische Wohnungen, Leben, Biografien in Schutt und Asche gelegt werden, sondern bei uns auch der Selbstbetrug einer ganzen Generation, der schon mit dem Namen anfing, den sie sich selbst gab: „Nachkriegsgeneration“ – als habe er schon geherrscht, der ewige Friede.
(...)

wie weit wir immer schon, nicht erst in diesen Wochen, von der Erfüllung entfernt waren, und wie wenig wir dazu beigetragen haben; wie viel Aufwand stattdessen betrieben wurde, um die Illusion zu erzeugen, wir würden alles tun für den Frieden; Kulissen – weggeblasen von russischen Haubitzen. Hinter den Kulissen kommt eine Bühnenmaschinerie zum Vorschein, die da immer war, verhängt mit Illusionen.
die sogenannte Nachkriegsordnung wieder: Man wähnte sich aufgeklärt. Kant hingegen bleibt realistisch, er weist darauf hin, es könne an „Stelle der positiven Idee einer Weltrepublik (wenn nicht alles verloren werden soll) nur das  n e g a t i v e  Surrogat eines den Krieg abwehrenden, bestehenden, und sich immer ausbreitenden  B u n d e s“  treten, um „den Sturm der rechtscheuenden, feindseligen Neigung auf(zu)halten, doch mit beständiger Gefahr ihres Ausbruchs“.

Genau das unterscheidet unsere postromantische Gegenwart von der Aufklärung und der Art, in der deren Vordenker sich der Welt näherten: scharf, schonungslos bis zur Grausamkeit in den Konsequenzen ihrer Analysen, aber trotzdem mit einer Hoffnung am Ende.
Der Preis dieser aufklärerischen Hoffnung besteht darin, dass man die Konsequenzen der schonungslosen Analysen mit in Kauf nimmt. Sich nur der Hoffnung hinzugeben, die Analyse mit ihren Konsequenzen aber wegzulassen, ist fatal. Genau das haben wir getan – und deshalb jetzt das Gefühl, in einer anderen Welt aufgewacht zu sein. Leben wir seit dem 24. Februar wirklich in einer anderen Welt?
(...)
Die Zeit des Kalten Krieges haben viele als Zeit des Friedens missverstanden. Das war nicht nur wegen der Atombombe absurd, sondern auch angesichts beständiger kriegerischer Auseinandersetzungen auf der Welt und mit Blick auf die Bedeutung, die Kriegswaffen für das Bruttoinlandsprodukt etwa der Bundesrepublik hatten und haben. Dabei hätte es genügt, nur den ersten Satz von Kants Schrift zu lesen, um sich vor Augen zu führen, wie illusionär unter diesen Vorzeichen jede Rede vom Frieden gewesen ist. Der Satz lautet nämlich:
„Es soll kein Friedensschluss für einen solchen gelten, der mit dem geheimen Vorbehalt des Stoffs zu einem künftigen Kriege gemacht worden.“

Wer rüstet, wer Rüstungsgüter liefert, wer Atombomben stationiert, wer Stellvertreterkriege in aller Welt führt, unterstützt oder duldet, ist da schon raus, bevor der Philosoph seine aufklärerische Gedankenmaschine überhaupt in Gang gesetzt hat. Den Frieden schafft in Kants Konstruktion übrigens nicht der Mensch, sondern früher oder später die Natur selbst. Es sei ein „Mechanismus der Natur“, eine „waltende Vorsehung“, dass am Ende Frieden stehe. „Die Natur“, so Kant „w i l l unwiderstehlich, dass das Recht zuletzt die Obergewalt erhalte.“
(...)
Die Zeiten der Abwesenheit von feindlichen Raketeneinschlägen in Europa, die viele als Frieden erlebten, haben auch nicht wenige von denen, die Kants Text ganz gelesen hatten, als Epoche des Fortschritts auf dem Weg zum großen Ziel gesehen.
(...)
Es ist der Handelsgeist, der mit dem Kriege nicht zusammen bestehen kann“, schreibt Kant. „Weil nämlich unter allen, der Staatsmacht untergeordneten, Mächten … die Geldmacht wohl die zuverlässigste sein möchte, so sehen sich Staaten (freilich wohl nicht eben durch Triebfedern der Moralität) gedrungen, den edlen Frieden zu befördern.“
(...)
In alledem erkannte sich 1795 hat Kant diesen Gedanken eines „den Krieg abwehrenden … Bundes“ entwickelt, um „den Sturm der ... feindseligen Neigung auf(zu)halten“ – im Angesicht „beständiger Gefahr ihres Ausbruchs“. Über 200 Jahre später ist die Welt immer noch so organisiert, dass sie sich von einem Einzelnen an einen Punkt zurückbomben lassen kann, an dem sämtliche philosophischen Gedanken zum Frieden, vor allem aber alle Aktivitäten zu dessen Sicherung, die Generationen von Verantwortlichen in Politik und Diplomatie unternommen haben, null und nichtig erscheinen.

Wie kann das sein? Die Antwort liegt darin, dass es einfach ist, schöne Worte zu zitieren, die in alten Texten stecken, aber etwas anderes, deren Gedanken nachzuvollziehen. Für alle, die sich und uns eingeredet haben, die Sache mit dem Handel sei schon der ganze Trick der Natur auf dem Weg zum Frieden, war angesichts des Wirtshausschildes der Umschlag vom süßen Traum zu blankem Hohn immer programmiert. Das ist unsere Schuld, nicht die von Kant.

„Das Recht der Menschen“, schreibt der im Anhang zu seiner Schrift, „muß heilig gehalten werden, der herrschenden Gewalt mag es auch noch so große Aufopferung kosten.“
Hmm, ich bin mir noch nicht sicher, wie ich das einordnen soll. Es liest sich ziemlich pessimistisch, oder?
Irgendwie fehlen auch die großen friedendemos, gerade in Deutschland, Nato Doppelbeschluss und so.



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Burkart
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Mi 30. Mär 2022, 22:55

Ich finde Sätze wie "Die Zeit des Kalten Krieges haben viele als Zeit des Friedens missverstanden." putzig, weil man im Nachhinein immer schlauer ist, also seit Putins Krieg(sbeginn).
Haben sie so etwas auch so klar vorher geschrieben? Vermutlich nicht, es hätte auch nicht (so) den Sinn gemacht.

Dass unsere Lage aktuell pessimistisch betrachtet wird, ist ja kein Wunder.
Wir können nur hoffen, dass sich das Putin-Problem möglichst bald löst und dass es dann besser weiter geht.

Also Demos gegen den Putinkrieg gab es doch viele, sind das für dich keine Friedensdemos?



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Stefanie
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Do 31. Mär 2022, 22:39

Es geht in diesem Artikel auch um die Zeit des Kalten Krieges, die laut dem Autor als friedvolle Zeit empfunden werden.

Er schreibt"
"Die Zeit des Kalten Krieges haben viele als Zeit des Friedens missverstanden. Das war nicht nur wegen der Atombombe absurd, sondern auch angesichts beständiger kriegerischer Auseinandersetzungen auf der Welt und mit Blick auf die Bedeutung, die Kriegswaffen für das Bruttoinlandsprodukt etwa der Bundesrepublik hatten und haben. Dabei hätte es genügt, nur den ersten Satz von Kants Schrift zu lesen, um sich vor Augen zu führen, wie illusionär unter diesen Vorzeichen jede Rede vom Frieden gewesen ist.
Wer rüstet, wer Rüstungsgüter liefert, wer Atombomben stationiert, wer Stellvertreterkriege in aller Welt führt, unterstützt oder duldet, ist da schon raus, bevor der Philosoph seine aufklärerische Gedankenmaschine überhaupt in Gang gesetzt hat"

Gerade gegen das zuletzt genannte Verhalten gab es viele friedensdemonstrationen und eine Friedensbewegung. Diese hat der Autor nicht erwähnt. Und darauf bezieht sich mein Satz.



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Timberlake
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Mo 16. Mai 2022, 02:27

Stefanie hat geschrieben :
So 4. Nov 2018, 16:38
Da sich vieles von dem, was Kant geschrieben hat, in diversen völkerrechtlichen Verträgen und Konventionen wiederfindet, sind wir wohl alle naiv.
Wie heißt es doch so (un-) schön bei Kant ..

„Bei der Bösartigkeit der menschlichen Natur, die sich im freien Verhältnis der Völker unverhohlen blicken läßt …“
Kant .. Zum ewigen Frieden




.. in diesem Sinne , dass man dazu neigt in diversen völkerrechtlichen Verträgen und Konventionen die ... Bösartigkeit der menschlichen Natur (Kant) .. zu ignorieren , sind wir wohl tatsächlich alle naiv.




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ManfredDengler
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Sa 16. Jul 2022, 09:30

Zum Thema ewiger Friede ist generell zu sagen :

Ewigen Frieden und auch schon Frieden über 10 Jahre gibt es bei dieser Menschheit nur, wenn sie endlich ihren wirklichen GOTT erkennt, und sich auch an ihm orientiert. Das ist aber aus heutiger Sicht in weiter Ferne. Denn sie muss ihn selbst erkennen. Es wird ihr nicht ' eingegeben ' .




Burkart
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Sa 16. Jul 2022, 09:43

ManfredDengler hat geschrieben :
Sa 16. Jul 2022, 09:30
Zum Thema ewiger Friede ist generell zu sagen :

Ewigen Frieden und auch schon Frieden über 10 Jahre gibt es bei dieser Menschheit nur, wenn sie endlich ihren wirklichen GOTT erkennt, und sich auch an ihm orientiert. Das ist aber aus heutiger Sicht in weiter Ferne. Denn sie muss ihn selbst erkennen. Es wird ihr nicht ' eingegeben ' .
Ich fürchte, du riskierst hier wirklich eine weitere Abmahnung mit deinem Thema... noch könntest du es korrigieren/editieren...
Im denkforum.at scheinst du damit durchzukommen, hier könnte es anders aussehen.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
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ManfredDengler
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Sa 16. Jul 2022, 10:01

Burkart hat geschrieben :
Sa 16. Jul 2022, 09:43
ManfredDengler hat geschrieben :
Sa 16. Jul 2022, 09:30
Zum Thema ewiger Friede ist generell zu sagen :

Ewigen Frieden und auch schon Frieden über 10 Jahre gibt es bei dieser Menschheit nur, wenn sie endlich ihren wirklichen GOTT erkennt, und sich auch an ihm orientiert. Das ist aber aus heutiger Sicht in weiter Ferne. Denn sie muss ihn selbst erkennen. Es wird ihr nicht ' eingegeben ' .
Ich fürchte, du riskierst hier wirklich eine weitere Abmahnung mit deinem Thema... noch könntest du es korrigieren/editieren...
Im denkforum.at scheinst du damit durchzukommen, hier könnte es anders aussehen.
Burkart, wenn man in einem Forum die Wahrheit nicht schreiben darf, ist dieses Forum soundso nichts wert. Seid ihr hier alle am Ducken ?




Burkart
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Sa 16. Jul 2022, 10:22

ManfredDengler hat geschrieben :
Sa 16. Jul 2022, 10:01
Burkart hat geschrieben :
Sa 16. Jul 2022, 09:43
ManfredDengler hat geschrieben :
Sa 16. Jul 2022, 09:30
Zum Thema ewiger Friede ist generell zu sagen :

Ewigen Frieden und auch schon Frieden über 10 Jahre gibt es bei dieser Menschheit nur, wenn sie endlich ihren wirklichen GOTT erkennt, und sich auch an ihm orientiert. Das ist aber aus heutiger Sicht in weiter Ferne. Denn sie muss ihn selbst erkennen. Es wird ihr nicht ' eingegeben ' .
Ich fürchte, du riskierst hier wirklich eine weitere Abmahnung mit deinem Thema... noch könntest du es korrigieren/editieren...
Im denkforum.at scheinst du damit durchzukommen, hier könnte es anders aussehen.
Burkart, wenn man in einem Forum die Wahrheit nicht schreiben darf, ist dieses Forum soundso nichts wert. Seid ihr hier alle am Ducken ?
Es gibt eben nicht "die Wahrheit", vor allem, wenn es hier deine sehr persönliche ist. Es gibt auch ein Thema, das ich wohl nie mehr ansprechen werde (hatte Abmahnungen in einem anderen Forum deswegen, obwohl es nirgends stand, dass es explizit verboten war), weil es verpönt ist, darüber sachlich zu sprechen.

Einen ewigen Frieden (zum Thema) kann ich mich auch nicht vorstellen, solange es Leute wie Putin gibt, so eine große Macht haben können, überhaupt solange es Menschen gibt mit Ellenbogen-Denken. (Ein Gott ist da ein nettes Konstrukt, mehr aber anscheinend nicht.)
Aber natürlich würde ich echte Wege gen Frieden gutheißen, z.B. viel mehr UN(O) u.ä.



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Sa 16. Jul 2022, 14:22

ManfredDengler hat geschrieben :
Sa 16. Jul 2022, 10:01
Burkart, wenn man in einem Forum die Wahrheit nicht schreiben darf, ist dieses Forum soundso nichts wert. Seid ihr hier alle am Ducken ?
Es gibt eine einfache Wahrheit und es gibt eine tiefere Wahrheit. Für Jörn ist die Wahrheit diejenige in der ein neuer Forenteilnehmer (Du) immer wieder mit den selben Textbausteinen Wiederholungen in gefühlt einem Dutzend Forensträngen setzt ohne Rede und Antwort auf Nachfragen zu stehen. Für mich ist die Wahrheit die, dass du die Reaktionen der Forenteilnehmer darauf studieren möchtest (warum auch immer) und deswegen deine Textbausteine hier bringst. Ich schätze das was wir hier machen, in dem wir Reaktionen auf dich geben, nennt man in der gängigen Forensprache "Trollfüttern".



Zum Punkt kommen! Der Kern, der Inhalt einer Thematik: Das Außenherum ist nur Fruchtfleisch für seichte Unterhaltungen. Tiefgehend in der See Mittelpunktum, nicht nur seichte Gewässer dessen betreten.

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ManfredDengler hat geschrieben :
Sa 16. Jul 2022, 09:30
Zum Thema ewiger Friede ist generell zu sagen :

Ewigen Frieden und auch schon Frieden über 10 Jahre gibt es bei dieser Menschheit nur, wenn sie endlich ihren wirklichen GOTT erkennt, und sich auch an ihm orientiert. Das ist aber aus heutiger Sicht in weiter Ferne. Denn sie muss ihn selbst erkennen. Es wird ihr nicht ' eingegeben ' .
Wenn es denn einen wirklichen Gott gibt , dann sollte selbiger endlich den wirklichen Menschen erkennen und sich auch an ihm orientieren. ...
  • Der Mensch ist aus krummem Holz...
    Zum 200. Todestag von Immanuel Kant - die Anthropologie des Königsberger Philosophen

    Kant sah den Menschen immer als ein »krummes Holz« an. Er verfiel nie der Vorstellung, der Mensch sei mit Fähigkeiten ausgestattet, um in ewigem Frieden zu leben. Vielmehr betrachtete er ihn als ein ambivalentes Wesen, das sich einerseits als freiheitsbegabt offenbart und andererseits als miserable Kreatur. Permanent in Konflikt mit sich selbst und anderen, muss der Mensch ständig gegen das Böse ankämpfen, das in ihm lauert.
Stefanie hat geschrieben :
Do 14. Dez 2017, 06:51
Was liegt in einem Philosophie-Forum näher, als sich dem gewichtigen Thema Frieden mit einer Schrift von einem sehr großen Philosophen – Kant- zu nähern. "Der ewige Frieden".
...

Sind seine Ansichten veraltet, oder gar praktisch unmöglich, weil sie durch die nachfolgenden Jahrhunderte widerlegt wurden, und/oder lassen sich doch Parallelen zur heutigen Zeit herstellen.
.. in dem Kant offenbar nie der Vorstellung verfiel , der Mensch sei mit Fähigkeiten ausgestattet, um in ewigem Frieden zu leben, so lassen sich Parallelen zu ALLEN! Zeiten herstellen .. wohlgemerkt! .. die zukünftigen Zeiten incl.!

Stefanie hat geschrieben :
Mi 30. Mär 2022, 20:25
Hier noch mal das Original von Kant:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/zum-ew ... den-8301/2

Und hier eine aktuelle Einordnung.
...
wie weit wir immer schon, nicht erst in diesen Wochen, von der Erfüllung entfernt waren, und wie wenig wir dazu beigetragen haben; wie viel Aufwand stattdessen betrieben wurde, um die Illusion zu erzeugen, wir würden alles tun für den Frieden; Kulissen – weggeblasen von russischen Haubitzen. .... Leben wir seit dem 24. Februar wirklich in einer anderen Welt?

Gemäß der " Anthropologie des Königsberger Philosophen" leben wir seit dem 24. Februar deshalb ganz sicher nicht in einer anderen Welt!




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Mi 28. Feb 2024, 01:38

Burkart hat geschrieben :
Sa 16. Jul 2022, 10:22

Einen ewigen Frieden (zum Thema) kann ich mich auch nicht vorstellen, solange es Leute wie Putin gibt,
.. somit ich korrigiere " ... solange es Menschen gibt." und um dazu dergleichen durch die trostlose Absprechung des Praktiker zu ergänzen ...
  • "Nun gründet aber der Praktiker (dem die Moral bloße Theorie ist) seine trostlose Absprechung unserer gutmütigen Hoffnung (selbst bei eingeräumtem Sollen und Können) eigentlich darauf: daß er aus der Natur des Menschen vorher zu sehen vorgibt, er werde dasjenige nie wollen, was erfordert wird, um jenen zum ewigen Frieden hinführenden Zweck zu Stande zu bringen"
    Kant ....Zum ewigen Frieden




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