Wachsende AfD kann die Demokratie abschaffen

Dieser Teil des Forums befaßt sich mit politischen, sozialen und historischen Aspekten der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten.
Jörn Budesheim
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Do 13. Feb 2025, 11:35

Consul hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 02:44
Ich finde es sehr interessant, dass du das soziale Grundproblem überhaupt nicht darin siehst, dass viel zu viele Menschen in viel zu kurzer Zeit aus viel zu (geographisch & ethnokulturell) fernen Ländern nach Deutschland eingewandert sind. Denn im Kern ist es die übermäßige, stetig wachsende Anzahl von Migrantenkindern aus vielen verschiedenen Nationen, die unsere Schulen und Kindergärten sowohl organisatorisch als auch pädagogisch völlig überfordert. Wer glaubt, unsere enormen schulischen und außerschulischen Integrationsprobleme ließen sich ohne eine einschneidende Zuwanderungsverringerung, -begrenzung und -neuregelung lösen, lebt in einer Traumwelt!
Ich will dazu noch einmal die Präsidentin des BLLV zitieren, die du zitiert hast: "Eigentlich müsste das bayerische Schulsystem es schaffen, all diesen Kindern gerecht zu werden."



+++ Sendepause +++

Pragmatix
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Do 13. Feb 2025, 13:17

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 07:53
Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 05:55
Wir müssen uns eine neue Taktik überlegen.
Das ist für mich keine Taktik, ich nutze einfach nicht gerne Wörter, die eine solche abwertende Konnotation haben. Ich sage zu dem, worum es geht: bunt - ohne zwar Anführungsstriche. Es ist schön, in einer bunten Welt zu leben. Bunt und vielfältig, das schätze ich.
Das meine ich, wenn ich vom Wedeln des rationalen Schwanzes mit dem emotionalen Hund spreche. Es geht darum, in welcher Welt du dich wohlfühlst, das ist die Situation, aus der alles weitere folgt. Es geht also nicht primär darum, ob etwas ein Problem ist. Das Wohlgefühl ist ausschlaggebend, nicht ob etwa die Gesellschaft überfordert sein könnte. Zu diesem Verlangen nach Wohlgefühl sowie an seine moralischen Werturteile anknüpfend sucht man sich passende Rationalisierungen, und was liegt da näher, als Begriffsdiskussionen zu starten. Die vermeiden, sich mit der Sache auseinandersetzen zu müssen.

Ein Großteil solcher Diskurse verläuft exakt so. Deshalb sind sie eigentlich nie erfolgreich. Sobald jemand deine Prämissen nicht teilt - vor allem das Wohlgefühl über Vielfalt - fängt man an, über Unwesentliches zu diskutieren. Denn das Unwohlsein, wie Consul es ausdrückt, steht deinem Wohlgefühl konträr aber gleichberechtigt gegenüber. Eine Gesellschaft müsste das idealerweise ausdiskutieren, was aber zu keinem Ergebnis führt, deshalb wird es eben als Machtentscheidung so oder so festgesetzt. Dabei hast du längst gewonnen, allerdings eben um den Preis, dass die AfD in zwei Wochen u.U. bis zu einem Viertel der Abgeordneten stellt (je mehr Wackelkandidaten scheitern, desto höher der Anteil an Sitzen), und wenn es bloß ein Fünftel ist, weil alle reinkommen, braucht es die nächste Dreierkoalition. Was dann wiederum die AfD vermutlich weiter erstarken lassen würde.




Jörn Budesheim
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Do 13. Feb 2025, 13:21

Du hast allerdings min. 90% von dem, was ich geschrieben habe und auch alle Kontexte, in denen ich es geschrieben habe, einfach unter den Tisch fallen lassen. Außerdem folgt daraus, dass ich etwas schätze, keineswegs, dass es nur darum geht, in welcher Welt ich mich wohlfühle. Ich fühle mich aus guten Gründen in einer Welt am wohlsten, in der die Individualität der Einzelnen (und damit die Buntheit der Welt) geschützt wird. Das gehört für mich zum Kern der Demokratie. Jede Jeck ist anders.



+++ Sendepause +++

Timberlake
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Do 13. Feb 2025, 13:33

Pragmatix hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:17
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 07:53
Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 05:55
Wir müssen uns eine neue Taktik überlegen.
Das ist für mich keine Taktik, ich nutze einfach nicht gerne Wörter, die eine solche abwertende Konnotation haben. Ich sage zu dem, worum es geht: bunt - ohne zwar Anführungsstriche. Es ist schön, in einer bunten Welt zu leben. Bunt und vielfältig, das schätze ich.
Das meine ich, wenn ich vom Wedeln des rationalen Schwanzes mit dem emotionalen Hund spreche. Es geht darum, in welcher Welt du dich wohlfühlst, das ist die Situation, aus der alles weitere folgt. Es geht also nicht primär darum, ob etwas ein Problem ist. Das Wohlgefühl ist ausschlaggebend, nicht ob etwa die Gesellschaft überfordert sein könnte. Zu diesem Verlangen nach Wohlgefühl sowie an seine moralischen Werturteile anknüpfend sucht man sich passende Rationalisierungen, und was liegt da näher, als Begriffsdiskussionen zu starten. Die vermeiden, sich mit der Sache auseinandersetzen zu müssen.

.. und ist dieses Wohlgefühl nicht auch durchaus berechtigt?
Quk hat geschrieben :
Mi 12. Feb 2025, 05:39


Gegen die natürliche Veranlagung von Menschen kann ich nicht argumentieren. Ich kann nur versuchen, die Ängste etwas zu bändigen, in dem ich hinweise auf die bisweilen unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten.

Wer Angst vor Spinnen hat und meint, diese Spinne dort in der Zimmerecke habe 7 cm lange Beine, den möchte ich einfach nur darauf hinweisen, dass die Beine tatsächlich nur 2 cm lang sind.

Wenn in dieser deutschen Straße hier 90 % Ausländer wohnen, und ein angstvoller Mensch dieses Straßenbild auf ganz Deutschland projiziert, den möchte ich nur darauf hinweisen, dass Deutschland etwa 400000 Straßen hat, die im Durchschnitt weitüberwiegend deutsch besiedelt sind.

Wie viele Schulklassen gibt es in Deutschland? Etwa 350000.
Vor dem Hintergrund, worauf insbesondere das ungute Gefühl der AfD abzielt, das am Donnerstagvormittag mit mindestens 28 Verletzten ein Afghane in München in Verdi-Demo gerast ist, wie groß ist die mathematische Wahrscheinlichkeit, das von den 83,6 Millionen Deutschen dergleichen widerfährt? Erleben wir in Anbetracht dessen, wie von quk argumentiert, damit tatsächlich … ich zitiere ... bisweilen eine unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten?


Übrigens

Quk , zumindest für diese 28 Verletzten hat diese Spinne dort in der Zimmerecke tatsächlich 7 cm lange Beine. Wenn Merz solche Anschläge zum Anlass nimmt, im Chor mit der AfD, das große Halali gegen die Migration auf dem Horn zu blasen, so generalisiert sie damit in unzulässiger Weise die Position dieser 28 Verletzten. In Umkehrung dessen, was pragmatix meint, das meine ich, wenn ich vom Wedeln des emotionalen Schwanzes mit dem rationalen Hund spreche.
Zuletzt geändert von Timberlake am Do 13. Feb 2025, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.




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Quk
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Do 13. Feb 2025, 14:06

Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:33
Quk , zumindest für diese 28 Verletzten hat diese Spinne dort in der Zimmerecke tatsächlich 7 cm lange Beine. Das mal nur so nebenbei.
Du hast mein Bild offensichtlich nicht verstanden. Diese 28 Verletzten sind weder eine fälschliche Hochrechnung noch eine "gefühlte" Anzahl, sondern eine Tatsache, und daher hat dies mit meiner Spinnenbein-Illusion rein gar nichts zu tun. Die kommt erst dann ins Spiel, wenn jemand meint, jeder Fremde sei ein Messerstecher oder ähnliches.




Timberlake
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Do 13. Feb 2025, 14:22

Zumindest im übertragenem Sinn würde ich allerdings schon meinen, dass diese Spinnenbein-Illusion ins Spiel kommt, wenn jemand meint, jeder Fremde sei ein Messerstecher oder ähnliches. Wenngleich ich , weil eine Tatsache, allerdings eine Spinnengift-Illusion für passender gehalten hätte.




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Quk
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Do 13. Feb 2025, 14:36

Der Täter, der die Leute verletzt hat, der ist keine falsche Projektion, sondern eine Tatsache. Da kommt erst gar nicht die Frage auf, wie groß die Spinne ist; denn dort geht es um eine Tatsache.

Dein Kommentar macht nur dann Sinn, wenn ein Verletzter diese Tat falsch hochrechnete und meinte, dies geschehe täglich in jeder Stadt oder so ähnlich. In dem Fall ginge es dann aber um seine falsche Hochrechnung und nicht mehr um die Tatsachen in Magdeburg.

Die Spinnenfrage ist eine Metapher für falsche Hochrechnungen und nicht für Tatsachen. Also auf was willst Du sie jetzt anwenden? Auf die Tatsache in Magdeburg oder auf irgendeine Hochrechnung auf Deutschland? Wenn es ersteres ist, dann ergibt die Metapher keinen Sinn.




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Quk
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Do 13. Feb 2025, 15:38

Beziehungsweise München.




Pragmatix
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Do 13. Feb 2025, 16:49

Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:33


.. und ist dieses Wohlgefühl nicht auch durchaus berechtigt?

Ich habe es ja nicht kritisiert. Es geht nur darum, weshalb das Unwohlgefühl, wie Consul es ausdrückt, nun weniger berechtigt sein, schwächer gewichtet werden soll. Es werden beide Zahlen finden, die es untermauern, also geht es letztlich darum, wer die Macht hat, das eine Gefühl gegen das andere durchzusetzen. Denn die Argumente stützen sich doch erst einmal auf normative Prämissen, die aus dem Befinden kommen. Und eben auf jede Menge kontrafaktische Annahmen.

Ich halte den Konflikt für unlösbar. Er zerreißt die westlichen Gesellschaften, und Deutschland besonders, weil hier inzwischen völlig absurde Koalitionen gebildet werden müssen, die den Wettbewerb der Parteien zu einer Farce machen.




Burkart
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Do 13. Feb 2025, 17:30

Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 15:38
Beziehungsweise München.
Ja, armes München nun... ob das wohl Einfluss auf die Wahl hat, u.a. auf die AfD...



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Pragmatix
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Do 13. Feb 2025, 18:06

Burkart hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 17:30
Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 15:38
Beziehungsweise München.
Ja, armes München nun... ob das wohl Einfluss auf die Wahl hat, u.a. auf die AfD...
Enzensberger hat den Typus mal den „radikalen Verlierer“ genannt. Das trifft solche Psychos ganz gut. Die Wahl wird das nicht beeinflussen, so wenig wie sich Prominente aus dem Showbusiness zu Wort melden werden. Falsches Täterprofil.




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Quk
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Do 13. Feb 2025, 18:59

Ich nenne diesen Typus einen empathielosen Narzisten. Die gibts überall und in jeder Schicht. -- Religion, Ideologie, kulturelle Herkunft ist im Narzismus austauschbare Nebensache, ist nur Kulisse. Der Typus ist hochgradig beleidigt aus persönlichen Gründen, sieht keinen Ausweg, und wenn er nicht mehr leben kann, sollen andere es auch nicht können, denn schuld an allem sind für einen Narzisten immer die anderen, sogar Kleinkinder.




Pragmatix
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Do 13. Feb 2025, 19:05

Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 18:59
Ich nenne diesen Typus einen empathielosen Narzisten. Die gibts überall und in jeder Schicht. -- Religion, Ideologie, kulturelle Herkunft ist im Narzismus austauschbare Nebensache, ist nur Kulisse. Der Typus ist hochgradig beleidigt aus persönlichen Gründen, sieht keinen Ausweg, und wenn er nicht mehr leben kann, sollen andere es auch nicht können, denn schuld an allem sind für einen Narzisten immer die anderen, sogar Kleinkinder.
Ja, das ist eben der radikale Verlierer, der für sein Scheitern am Leben oder einfach an der Wirklichkeit andere verantwortlich macht und deshalb wahllos tötet. Sie und die Ideologie, die ihnen als Legitimationsnarrativ dient, werden nur unterschiedlich beurteilt.




Timberlake
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Do 13. Feb 2025, 19:56

Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 14:36

Die Spinnenfrage ist eine Metapher für falsche Hochrechnungen und nicht für Tatsachen. Also auf was willst Du sie jetzt anwenden?
... wie gesagt und im Beitrag 88071 ergänzt ...
Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:33
Quk , zumindest für diese 28 Verletzten hat diese Spinne dort in der Zimmerecke tatsächlich 7 cm lange Beine. Das mal nur so nebenbei.
... das im "übertrtagenem Sinn" für diese 28 Verletzten diese Spinne dort in der Zimmerecke ....tatsächlich! ... 7 cm lange Beine hat.

Quk hat geschrieben :
Mi 12. Feb 2025, 05:39


Gegen die natürliche Veranlagung von Menschen kann ich nicht argumentieren. Ich kann nur versuchen, die Ängste etwas zu bändigen, in dem ich hinweise auf die bisweilen unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten.

Wer Angst vor Spinnen hat und meint, diese Spinne dort in der Zimmerecke habe 7 cm lange Beine, den möchte ich einfach nur darauf hinweisen, dass die Beine tatsächlich nur 2 cm lang sind.

Das als solches im "übertragenem Sinn" , sich für diese 28 Verletzten die bisweilen unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten ... tatsächlich! .. bewahrheitet hat .
Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 14:36

Dein Kommentar macht nur dann Sinn, wenn ein Verletzter diese Tat falsch hochrechnete und meinte, dies geschehe täglich in jeder Stadt oder so ähnlich. In dem Fall ginge es dann aber um seine falsche Hochrechnung und nicht mehr um die Tatsachen in Magdeburg.
So macht mein Kommentar Sinn und zwar "übertragenem Sinn" . Wenn einer diese falsch hochrechnete und meinte, dies geschehe täglich in jeder Stadt oder so ähnlich, dann ....
Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:33
Wenn Merz solche Anschläge zum Anlass nimmt, im Chor mit der AfD, das große Halali gegen die Migration auf dem Horn zu blasen, so generalisiert sie damit in unzulässiger Weise die Position dieser 28 Verletzten. In Umkehrung dessen, was pragmatix meint, das meine ich, wenn ich vom Wedeln des emotionalen Schwanzes mit dem rationalen Hund spreche.
.. wenn schon denn schon ... Merz, der solche Anschläge zum Anlass nimmt, um im Chor mit der AfD, das große Halali gegen die Migration auf dem Horn zu blasen.




Timberlake
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Do 13. Feb 2025, 20:21

Pragmatix hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 16:49
Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:33


.. und ist dieses Wohlgefühl nicht auch durchaus berechtigt?

Ich habe es ja nicht kritisiert. Es geht nur darum, weshalb das Unwohlgefühl, wie Consul es ausdrückt, nun weniger berechtigt sein, schwächer gewichtet werden soll. Es werden beide Zahlen finden, die es untermauern, also geht es letztlich darum, wer die Macht hat, das eine Gefühl gegen das andere durchzusetzen. Denn die Argumente stützen sich doch erst einmal auf normative Prämissen, die aus dem Befinden kommen.
.. ist das tatsächlich so ...
Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 14:36

Dein Kommentar macht nur dann Sinn, wenn ein Verletzter diese Tat falsch hochrechnete und meinte, dies geschehe täglich in jeder Stadt oder so ähnlich.
"Befinden" wir uns tatsächlich in einer Situation, wo tagtäglich in jeder Stadt Menschen durch Anschläge von Migranten verletzt und getötet werden? In Anbetracht dessen, was die Migranten durchlitten haben, wie die von daher traumatisiert sind, finde ich es doch schon bemerkenswert, wie wenig sich das in solchen Anschlägen bemerkbar macht, wie wir ihn zuletzt in München erleben mussten. Doch von dieser "normativen Prämisse, die aus dem Befinden kommt" redet niemand. Warum auch , wenn aus einem gegenteiligen Befinden sich ein Gefühl der Macht gegen andere durchsetzen lässt. Beispielsweise gegen den Grünen ...
gruene-bundestag.de hat geschrieben :
Vielfältige Gesellschaft

Unsere Gesellschaft wird immer bunter und vielfältiger, mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Lebensweisen. Diese Vielfalt ist nicht immer einfach, aber sie bereichert unser Zusammenleben und macht unsere Gesellschaft stark.
Wir Grüne im Bundestag setzen uns für eine offene und tolerante Gesellschaft ein, in der jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft, Religion, sexuellen Identität oder Orientierung gleichberechtigt ist. Gewalt, Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung haben hier keinen Platz. Wir kämpfen für Chancengleichheit und respektvolles Miteinander.
Deshalb haben wir das Staatsangehörigkeitsrecht so reformiert, dass es zu unserem Einwanderungsland passt. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz gestalten wir Ankommen und Teilhabe neu und mit dem Chancen-Aufenthaltsrecht haben wir Perspektiven in der Flüchtlingspolitik eröffnet.




Pragmatix
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Do 13. Feb 2025, 21:32

Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 20:21
Pragmatix hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 16:49
Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:33


.. und ist dieses Wohlgefühl nicht auch durchaus berechtigt?

Ich habe es ja nicht kritisiert. Es geht nur darum, weshalb das Unwohlgefühl, wie Consul es ausdrückt, nun weniger berechtigt sein, schwächer gewichtet werden soll. Es werden beide Zahlen finden, die es untermauern, also geht es letztlich darum, wer die Macht hat, das eine Gefühl gegen das andere durchzusetzen. Denn die Argumente stützen sich doch erst einmal auf normative Prämissen, die aus dem Befinden kommen.
.. ist das tatsächlich so ...
Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 14:36

Dein Kommentar macht nur dann Sinn, wenn ein Verletzter diese Tat falsch hochrechnete und meinte, dies geschehe täglich in jeder Stadt oder so ähnlich.
"Befinden" wir uns tatsächlich in einer Situation, wo tagtäglich in jeder Stadt Menschen durch Anschläge von Migranten verletzt und getötet werden? In Anbetracht dessen, was die Migranten durchlitten haben, wie die von daher traumatisiert sind, finde ich es doch schon bemerkenswert, wie wenig sich das in solchen Anschlägen bemerkbar macht, wie wir ihn zuletzt in München erleben mussten. Doch von dieser "normativen Prämisse, die aus dem Befinden kommt" redet niemand. Warum auch , wenn aus einem gegenteiligen Befinden sich ein Gefühl der Macht gegen andere durchsetzen lässt. Beispielsweise gegen den Grünen ...
gruene-bundestag.de hat geschrieben :
Vielfältige Gesellschaft

Unsere Gesellschaft wird immer bunter und vielfältiger, mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Lebensweisen. Diese Vielfalt ist nicht immer einfach, aber sie bereichert unser Zusammenleben und macht unsere Gesellschaft stark.
Wir Grüne im Bundestag setzen uns für eine offene und tolerante Gesellschaft ein, in der jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft, Religion, sexuellen Identität oder Orientierung gleichberechtigt ist. Gewalt, Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung haben hier keinen Platz. Wir kämpfen für Chancengleichheit und respektvolles Miteinander.
Deshalb haben wir das Staatsangehörigkeitsrecht so reformiert, dass es zu unserem Einwanderungsland passt. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz gestalten wir Ankommen und Teilhabe neu und mit dem Chancen-Aufenthaltsrecht haben wir Perspektiven in der Flüchtlingspolitik eröffnet.
Ich kenne diese bunte Vielfalt, ich habe schon vor 2015 viele Jahre in dieser Vielfalt gearbeitet. Dort waren aber keine Grünen zu sehen, weil die unter solchen Menschen weder leben noch mit ihnen verkehren, und es gab ganz grundsätzlich kein respektvolles Miteinander, sondern alles das, was Grüne nicht mögen und im Leben außerhalb ihrer schönen Papiere meiden. Das immerhin teilen sie mit vielen derer, denen ihre Kritik gilt. Insofern sehe ich hinter solcher Prosa keine Lebenspraxis, sondern eine Ideologie. Die Projektleiterin meines letzten Projekts damals war eine schwarze Jamaikanerin, deren Nerven bei solchen Ideologien ebenso flatterten wie bei den Verhaltensmustern der muslimischen Männer, denen das Mannsein die einzige Möglichkeit bot zu so etwas wie einer Identität. Die Zeit mit diesen Menschen hat mich von aller Ideologie geheilt. Nur die Praxis zählt, nicht die Poesie in Parteiprogrammen.




Timberlake
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Do 13. Feb 2025, 23:40

Viefalt funktioniert natürlich nur mit einem respektvollen Miteinander. Was bei Verhaltensmustern von muslimischen Männer, denen das Mannsein die einzige Möglichkeit bot zu so etwas wie einer Identität, sicherlich eher nicht gegeben ist. Das vor diesem Hintergrund, wenn er denn in diesem Fall bestand , die Nerven einer schwarze Jamaikanerin als Projektleiterin, wider dieser Identität, ins flattern geraten will ich gerne glauben.



Nur ist es eine Sache, ob man mit solchen Sprüchen daran wächst , um die Demokratie abschaffen zu können, oder ob man akzeptiert , dass Vielfalt , wie ein Pendel , sowohl zu der Einen positiven aber auch zu der Anderen negativen Seite ausschlagen kann. Dazu nur mal zur Info ..
.fritz.tips hat geschrieben :
Dialektik nach Hegel einfach erklärt

In diesem Fritz Tipp erkläre ich dir das Konzept der Dialektik des weltberühmten Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel mit einem anschaulichen Beispiel. Während ich Hegel in 60 Minuten lese, kommt mir ständig die Horrorgeschichte „The Pit and the Pendulum“ von Edgar Allan Poe in den Sinn.
In der Kurzgeschichte wird die Hauptfigur zur Zeit der spanischen Inquisition zum Tode verurteilt und verliert daraufhin das Bewusstsein. Als er erwacht, findet er sich gefesselt in einem dunklen Raum wieder. Über ihm schwingt ein Pendel mit einer halbmondförmigen Klinge hin und her, das sich unaufhaltsam weiter herabsenkt. ...Was aber viel wichtiger ist, Poe hat mir mit dem Pendel aus The Pit and the Pendulum eine wunderbare Analogie zur Hegelschen Dialektik geschenkt. Die Dialektik gleicht einem schwingenden Pendel, das sich stetig weiter herabsenkt.In Anbetracht eines wieder aktuellen Dialektik-Beispiels könnte man argumentieren, dass nach acht Jahren Barack Obama (These) ein exzentrisches Donald Trump-Intermezzo (Antithese) notwendig war, damit etwas Vernünftigeres wie Joe Biden (Synthese) folgen kann.

Hegelsche Dialektik: Grundlagen

Hegel (1770-1831) zählt zu den bedeutendsten Philosophen der Welt, trotz seiner komplizierten Ausdrucksweise. Um die Dialektik Hegels verständlich zu erklären, orientiere ich mich eng an Erklärungen von Walter Ziegler:

Hegel war der Erste, der die Dimensionen des Werdens in seiner ganzen Trageweite erkannte.
  • Das menschliche Leben hat ebenso Prozesscharakter wie die Natur und die Geschichte.
  • Dieser Prozess ist nicht zufällig aneinandergereiht, sondern folgt einem logischen Bewegungsprinzip, der Dialektik.
  • Die Geschichte der Menschheit folgt einer inneren Logik. Eine Gestalt geht aus der vorausgegangenen hervor. Dieses Hervorgehen nennt Hegel Dialektik.
  • Wenn beispielsweise eine historische Zeit Widersprüche in sich trägt, kommt es zu geistiger und materieller Auflehnung. Die alte Ordnung gerät ins Wanken und wird durch eine neue Ordnung ersetzt.
Von daher würde ich ganz grundsätzlich dann von einer Ideologie sprechen, wenn man sich nur einen, der beiden Seiten zu wendet. In der Fortsetzung von Hegels Dialekt, du ggf. mit deiner Praxis und die Grünen ggf. mit ihrer Theorie. Die AfD und nun mehr auch die CDU und die FDP, in Praxis und Theorie, um beim Wähler zu punkten. Wähler die , über die derzeitigen Widersprüche in Auflehnung geraten, die alte Ordnung ins Wanken bringen. Sie folgen damit einer inneren Logik, wonach eine Gestalt aus der vorausgegangenen hervor geht. Dieser Prozess ist nicht zufällig aneinandergereiht, sondern folgt einem logischen Bewegungsprinzip. Deshalb hat das menschliche Leben ebenso Prozesscharakter wie die Natur und die Geschichte.




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Quk
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Fr 14. Feb 2025, 05:02

Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 19:56
So macht mein Kommentar Sinn und zwar "übertragenem Sinn" . Wenn einer diese falsch hochrechnete und meinte, dies geschehe täglich in jeder Stadt oder so ähnlich, dann ....
München ist nicht "jede Stadt". Wenn der Verletzte München als einen Beweis ansieht, dass das Verbrechen in jeder Stadt passiert, dann ist das nur ein "gefühlter" Beweis und keine Tatsache. Dein Kommentar klang so, als wäre hier die "große Spinne" eine Tatsache. Wenn Du das als "gefühlte" Tatsache meintest, stimme ich Dir zu.




Jörn Budesheim
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Fr 14. Feb 2025, 07:41

Pragmatix hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 21:32
Nur die Praxis zählt, nicht die Poesie in Parteiprogrammen.
Die Aussagen der Grünen basieren auf überprüfbaren Tatsachen: Die deutsche Gesellschaft wird nachweislich vielfältiger, und es wurden tatsächlich konkrete Reformen umgesetzt, die dokumentiert sind. Dazu gehören:
  • Die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts (verkürzte Einbürgerungsfristen, Mehrstaatigkeit)
  • Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz zur Erleichterung der Arbeitsmigration
  • Das Chancen-Aufenthaltsrecht für langjährig Geduldete
Deine Aussagen hingegen beruhen auf persönlichen, offensichtlich ideologisch gefärbten "Erfahrungen", die du umstandslos verallgemeinerst. Stereotype Zuschreibungen, etwa zu bestimmten Gruppen, oder die Behauptung, „keine Grünen“ seien in solchen Umfeldern präsent, sind einfach "hochgerechnete" individuelle Eindrücke und nicht durch repräsentative Fakten belegt. Gerade weil du Ideologie kritisierst, wäre es angemessen, nicht selbst ideologische Denkmuster zu bedienen.



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Pragmatix
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Fr 14. Feb 2025, 08:55

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 14. Feb 2025, 07:41
Pragmatix hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 21:32
Nur die Praxis zählt, nicht die Poesie in Parteiprogrammen.
Die Aussagen der Grünen basieren auf überprüfbaren Tatsachen: Die deutsche Gesellschaft wird nachweislich vielfältiger, und es wurden tatsächlich konkrete Reformen umgesetzt, die dokumentiert sind. Dazu gehören:
Und weil das so ist, soll es so sein. Dafür gibt es in der Philosophie einen Begriff.

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 14. Feb 2025, 07:41
Deine Aussagen hingegen beruhen auf persönlichen, offensichtlich ideologisch gefärbten "Erfahrungen", die du umstandslos verallgemeinerst. Stereotype Zuschreibungen, etwa zu bestimmten Gruppen, oder die Behauptung, „keine Grünen“ seien in solchen Umfeldern präsent, sind einfach "hochgerechnete" individuelle Eindrücke und nicht durch repräsentative Fakten belegt. Gerade weil du Ideologie kritisierst, wäre es angemessen, nicht selbst ideologische Denkmuster zu bedienen.
Daher: deine Antwort beruht auf einem ideologisch gefärbten Fehlschluss.

Außerdem habe ich nichts und niemanden kritisiert, sondern über eine Erfahrung berichtet. Die Grünen verhalten sich im Rahmen ihrer Weltsicht genau so konsequent wie das die muslimischen (jungen) Männer im Rahmen ihres Weltverständnisses getan haben. Die Kritik, die du siehst, besteht in einer Unterstellung. Dass Grüne sich in solchen Milieus, aus denen diese Männer kamen, nicht bewegen, dafür könnte man sicherlich auch Zahlen finden. Man muss ja nur die Wahlbezirke und die Wahlergebnisse der grünen Partei betrachten, dann weiß man, wo ihre Wähler eben nicht wohnen. Ist ja ihr gutes Recht, ich wollte dort auch nicht wohnen, wo die herkamen, mit denen ich gearbeitet habe.




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